Im Jahr 2022 wird es 750 Jahre her sein, dass der Ort Schraudenbach zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Dieses runde Jubiläum von "Schrutebuoch" will man im Wernecker Gemeindeteil auf jeden Fall feiern. Nur das "Wie" ist noch nicht geklärt.
Zu einer ersten Besprechung trafen sich im Schraudenbacher Sportheim etliche Interessierte. Eingeladen hatte die Vereinsgemeinschaft um auszuloten, ob überhaupt Interesse an einer 750-Jahrfeier bestünde. Nach den Worten des zweiten Vereinsvorsitzenden Steffen Rumpel wurde diskutiert, welche Möglichkeiten der Erinnerung es gebe, ob man mit mehreren kleinen Festen oder mit einem Festwochenende das Dorfjubiläum begehen wolle. Wobei die Meinung der Anwesenden eher in Richtung eines Festes ging.
"Wir müssen nicht so wie überall feiern", sagt Vereinsvorsitzender Jochen Klein auf Anfrage der Redaktion. "Wir wollen die Bevölkerung ins Boot holen und uns auch neue Gedanken machen". Deshalb werden die Schraudenbacher demnächst per Info-Flyer über die Feier-Absicht informiert. "Wir fragen nach der Bereitschaft der Bevölkerung, sich zum Jubiläum einzubringen".
Angedacht wurde beim ersten Treffen eine gemeinsame Silvesterparty 2021/2022, mit der die ganze Dorfgemeinschaft ins Jubiläumsjahr starten könnte. Ein "offenes Schraudenbach" wolle man zeigen, eventuell ein Festbier kreieren oder ein Ehemaligen-Treffen organisieren, so Klein. Die Bevölkerung solle ihre Ideen beim nächsten Treffen im März 2020 einbringen. Ziel sei, dann auch einen Festausschuss zu bilden.
Ersterwähnung Schraudenbachs
Das Dorfjubiläum, die 750-Jahrfeier, stützt sich auf eine urkundliche Erwähnung im Wernecker Amtssalbuch, ein Verzeichnis über Besitzrechte und die zu erbringenden Leistungen der Grunduntertanen. Dieses Buch war 1596 zur Zeit des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter für das (Verwaltungs-)Amt Werneck angelegt worden und darin wurde mit der Jahreszahl 1272 eine Ersterwähnung Schraudenbachs nachgetragen.
"Schrutebuoch" und "Schrutembuch" lauten die ersten Schreibweisen des Dorfes, also "Rodung am Buchenwald". Denn im Althochdeutschen bedeutet "crotan" "schneiden, hauen, schroten" und "buohha" steht für "Buchenwald", wie es der frühere Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Hennig in seinem "Landkreis Schweinfurt"-Buch erklärt.
Tatsächlich gesiedelt haben die Menschen bei Schraudenbach aber schon viel früher als vor 750 Jahren. Denn davon zeugt ein Grabhügelfeld mit 47 Gräbern aus der mittleren Hallstattzeit, etwa um 800 bis 700 vor Christus.