Heuer jährt es sich zum 75. Mal, dass nach den schweren Kriegs- und Nachkriegsjahren wieder eine Kirchweih mit Planpaaren und Planbaum in Schonungen auf dem Festplatz Am Albanpark gefeiert wird. Damals im Jahr 1949 wurde seitens der Gemeinde festgelegt, dass das Fest immer am ersten Augustwochenende stattfindet und eine Woche später Nachkirchweih ist.
Viele Jahrhunderte wurde das Kirchweihfest an Martini, um den 11. November, in den Gaststätten begangen. Ab dem Jahr 1934 wurde es dann in die Sommermonate Juli und August verlegt. Ausrichter waren zunächst die Gaststätten im Ort, die keinen Tanzsaal hatten. Doch sowohl bei der Gaststätte Lutz als auch bei den "Drei Mohren" wurde zum Tanz eingeladen. Die Festwirte hatten nicht nur das Personal auf dem Festplatz, sondern auch die Planpaare zu stellen.
Vereine mit Schankerlaubnisse als Organisatoren
"Diese Anforderungen wurden in den 1960er für die Festwirte immer schwieriger", erinnert sich Werner Scheuring. 1957 war er als Planbursche mit dabei und hat mehrere Jahrzehnte die Kirchweihfeste mit ausgerichtet. Denn ab 1969 organisierten die Vereine dieses Fest, die eine Schankerlaubnis hatten. Durch das Engagement des Ehepaars Gerlinde und Kurt Riedel lebte auch der Brauch des Plantanzes wieder auf. Sie leiten das Training der Planpaare. Seit vielen Jahren erfreuen neben den erwachsenen Planpaaren auch Kinderplantanzpaare mit Auftritten die Gäste. "Es werden immer nur Musikkapellen bestellt, die Fränkische Rundtänze spielen können", versichert Herbert Geng, der mit einem Team für die Pfarrgemeinde die Kirchweihausrichtung organisiert.
Für die Katholische Kirchengemeinde wird es in diesem Jahr das letzte Mal sein, dass sie die Kirchweih am Festplatz ausrichtet, andere Vereine sind schon früher von der Kirchweihausrichtung zurückgetreten. "Aufgrund der allgemeinen Veränderungen in der Gesellschaft gibt es immer weniger Ehrenamtliche, die bereit sind in Planung und Organisation mitzuwirken", stellt Diakon Frank Menig fest.
Immer mehr "Schriftkram" notwendig
Die Stände mit Helfenden zu besetzen und Planpaare zu finden, das ist nicht das ausschlagende Problem, wenn Herbert Geng auch die Zahl von 300 Helferinnen und Helfern nennt, die an den drei Tagen notwendig sind. Das Problem ist ein anderes: "Viel Schriftkram ist notwendig", berichtet er, der schon vor einem Jahr mit der Planung und Abschließung von Verträgen begann.
In diesem Jahr wird zum üblichen Festgeschehen am Freitagabend von der Kampfsportschule in Schonungen eine Fightnight ausgerichtet. Am Montag sind die Senioren des katholischen Dekanats Schweinfurt-Nord zu Gast und feiern mit dem neuen Würzburger Weihbischof Paul Reder Gottesdienst im Festzelt.
So freut sich Bürgermeister Stefan Rottmann, dass im nächsten Jahr, die Festgemeinschaft der beiden Schonunger Sportvereine Freie Turner und TSV dieses besondere Fest im Reigen der alljährlichen Veranstaltungen im Ort organisiert. Um den Kirchweihausrichtern das Aufstellen eines Festzeltes zu ersparen, wird in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen eine Überdachung des Festplatzes beraten und vielleicht auch entschieden. "Dann kann der Platz für Veranstaltungen multifunktional das ganze Jahre über genutzt werden", betont der Rathauschef.
Festbeginn ist am Samstag, 3. August, um 14.30 Uhr mit dem Kirchweihaufzug. Am Sonntag startet der Festbetrieb um 14.30 Uhr und am Montag sind die Senioren zu einem Zeltgottesdienst mit Paul Reder um 13.30 Uhr eingeladen. Von 15 bis 17 Uhr werden bei der Kinderkirchweih verbilligte Preise bei ausgewählten Speisen und Schaustellern geboten.