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Schonungen
75 Jahre Kirchweih Schonungen: Planpaare und Kinderplanpaare tanzen fränkische Rundtänze
Impressionen von der Kirchweih im Jahr 1957, als die Kirchweih bereits in den Sommermonaten stattfand
Foto: Archiv Werner Scheuring | Impressionen von der Kirchweih im Jahr 1957, als die Kirchweih bereits in den Sommermonaten stattfand
Rita Steger-Frühwacht
 |  aktualisiert: 06.07.2024 02:37 Uhr

Heuer jährt es sich zum 75. Mal, dass nach den schweren Kriegs- und Nachkriegsjahren wieder eine Kirchweih mit Planpaaren und Planbaum in Schonungen auf dem Festplatz Am Albanpark gefeiert wird. Damals im Jahr 1949 wurde seitens der Gemeinde festgelegt, dass das Fest immer am ersten Augustwochenende stattfindet und eine Woche später Nachkirchweih ist.

Viele Jahrhunderte wurde das Kirchweihfest an Martini, um den 11. November, in den Gaststätten begangen. Ab dem Jahr 1934 wurde es dann in die Sommermonate Juli und August verlegt. Ausrichter waren zunächst die Gaststätten im Ort, die keinen Tanzsaal hatten. Doch sowohl bei der Gaststätte Lutz als auch bei den "Drei Mohren" wurde zum Tanz eingeladen. Die Festwirte hatten nicht nur das Personal auf dem Festplatz, sondern auch die Planpaare zu stellen.

Vereine mit Schankerlaubnisse als Organisatoren

"Diese Anforderungen wurden in den 1960er für die Festwirte immer schwieriger", erinnert sich Werner Scheuring. 1957 war er als Planbursche mit dabei und hat mehrere Jahrzehnte die Kirchweihfeste mit ausgerichtet. Denn ab 1969 organisierten die Vereine dieses Fest, die eine Schankerlaubnis hatten. Durch das Engagement des Ehepaars Gerlinde und Kurt Riedel lebte auch der Brauch des Plantanzes wieder auf. Sie leiten das Training der Planpaare. Seit vielen Jahren erfreuen neben den erwachsenen Planpaaren auch Kinderplantanzpaare mit Auftritten die Gäste. "Es werden immer nur Musikkapellen bestellt, die Fränkische Rundtänze spielen können", versichert Herbert Geng, der mit einem Team für die Pfarrgemeinde die Kirchweihausrichtung organisiert.

Pferde kamen bei der Kirchweih im Jahr 1957 zum Einsatz.
Foto: Archiv Werner Scheuring | Pferde kamen bei der Kirchweih im Jahr 1957 zum Einsatz.

Für die Katholische Kirchengemeinde wird es in diesem Jahr das letzte Mal sein, dass sie die Kirchweih am Festplatz ausrichtet, andere Vereine sind schon früher von der Kirchweihausrichtung zurückgetreten. "Aufgrund der allgemeinen Veränderungen in der Gesellschaft gibt es immer weniger Ehrenamtliche, die bereit sind in Planung und Organisation mitzuwirken", stellt Diakon Frank Menig fest.

Immer mehr "Schriftkram" notwendig

Die Stände mit Helfenden zu besetzen und Planpaare zu finden, das ist nicht das ausschlagende Problem, wenn Herbert Geng auch die Zahl von 300 Helferinnen und Helfern nennt, die an den drei Tagen notwendig sind. Das Problem ist ein anderes: "Viel Schriftkram ist notwendig", berichtet er, der schon vor einem Jahr mit der Planung und Abschließung von Verträgen begann.

Die Planpaare und Organisationsteam freuen sich auf die Kirchweih (von links): Diakon Menig, Herbert Geng, Finn Hesselbach, Milena Lamm, Simon Müller, Leonie Hepp, Marius Brand, Hannah Schmelzer, Tibor Lamm, Julia Fuchs, Henri Nicklaus, Cora Salveter, Jannis Roßkopf, Eva Schmitt, Johannes Jäger, Nina Scheuring, Luca Gehles, Lisa Schmelzer, Marius Scheidel, Lorena Brand, Lukas Mantel, Kristina Stark, Maren Scheidel, Alexandra Zier, Bürgermeister Stefan Rottmann, Tanja Kärpf und Anja Scheuring. Bei den Planpaaren tanzen noch  Konstantin Rüdinger und Linus Deuber mit.
Foto: Rita Steger-Frühwacht | Die Planpaare und Organisationsteam freuen sich auf die Kirchweih (von links): Diakon Menig, Herbert Geng, Finn Hesselbach, Milena Lamm, Simon Müller, Leonie Hepp, Marius Brand, Hannah Schmelzer, Tibor Lamm, Julia ...

In diesem Jahr wird zum üblichen Festgeschehen am Freitagabend von der Kampfsportschule in Schonungen eine Fightnight ausgerichtet. Am Montag sind die Senioren des katholischen Dekanats Schweinfurt-Nord zu Gast und feiern mit dem neuen Würzburger Weihbischof Paul Reder Gottesdienst im Festzelt.

So freut sich Bürgermeister Stefan Rottmann, dass im nächsten Jahr, die Festgemeinschaft der beiden Schonunger Sportvereine Freie Turner und TSV dieses besondere Fest im Reigen der alljährlichen Veranstaltungen im Ort organisiert. Um den Kirchweihausrichtern das Aufstellen eines Festzeltes zu ersparen, wird in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen eine Überdachung des Festplatzes beraten und vielleicht auch entschieden. "Dann kann der Platz für Veranstaltungen multifunktional das ganze Jahre über genutzt werden", betont der Rathauschef.

Festbeginn ist am Samstag, 3. August, um 14.30 Uhr mit dem Kirchweihaufzug. Am Sonntag startet der Festbetrieb um 14.30 Uhr und am Montag sind die Senioren zu einem Zeltgottesdienst mit Paul Reder um 13.30 Uhr eingeladen. Von 15 bis 17 Uhr werden bei der Kinderkirchweih verbilligte Preise bei ausgewählten Speisen und Schaustellern geboten.

Sie stellten 1957 den Kirchweihbaum auf:  Hintere Reihe von links Adolf Gerhardt, Rudi Hock, Helmut Gleichmann, Josef Köberlein, Adolf Heilmann, vorne Werner Scheuring (von links), Roland Greßl, Karl Wirth und Josef Popp
Foto: Archiv Werner Scheuring | Sie stellten 1957 den Kirchweihbaum auf: Hintere Reihe von links Adolf Gerhardt, Rudi Hock, Helmut Gleichmann, Josef Köberlein, Adolf Heilmann, vorne Werner Scheuring (von links), Roland Greßl, Karl Wirth und Josef Popp
Ein Baumstamm wurde 1957 durch den Ort transportiert.
Foto: Archiv Werner Scheuring | Ein Baumstamm wurde 1957 durch den Ort transportiert.
Einmal durch den Ort ging es bei der Kirchweih im Jahr 1957
Foto: Archiv Werner Scheuring | Einmal durch den Ort ging es bei der Kirchweih im Jahr 1957
 
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