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SCHWEINFURT
63,4 Prozent im zweiten Wahlgang
Gewonnen: Die CSU feierte am 21. März den neuen Oberbürgermeister Sebastian Remelé (Bildmitte).
Foto: Laszlo Ruppert | Gewonnen: Die CSU feierte am 21. März den neuen Oberbürgermeister Sebastian Remelé (Bildmitte).
Von unserem Redaktionsmitglied Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 30.12.2010 14:03 Uhr

Zwar musste Sebastian Remelé nach dem 7. März eine Pause einlegen, doch trotzdem war der junge Jurist dann am 21. März nach der Stichwahl zum Amt des Oberbürgermeisters durchmarschiert. Mit dem glatten Ergebnis hatte nicht einmal die CSU gerechnet.

In den Monaten vor der Wahl waren die Kandidaten nahezu im Wochentakt von Podiumsdiskussion zu Podiumsdiskussion geeilt. Jeder sah für sich eine klare Mehrheit, ließ sich schon im Vorfeld zum Sieg gratulieren.

Spannend war der Wahlkampf, weil im Monatstakt nach der Erklärung von Gudrun Grieser im Herbst, nicht mehr anzutreten, immer weitere Kandidaten auftauchten. Zurückhielten sich unter den Stadtratsfraktionen nur die Freien. Die ebenfalls nur drei Personen kleine Fraktion proschweinfurt stellte Christiane Michal-Zaiser auf. Pro wollte die Stimmen des bürgerlichen Lagers, denen 18 Jahre Grieser gereicht hätten, abräumen. Marc-Dominik Boberg von den Grünen hatte das umfangreichste Programm fleißig ausgearbeitet, alle Bereiche berücksichtigt, natürlich und besonders Energie- und Umweltfragen. Remelé warf er vor, kein Programm zu haben. Alles so zu machen wie die Vorgängerin, das würden die Schweinfurter nicht akzeptieren, meinte Boberg.

Eine neue Politik, die die soziale Kälte in der Stadt ablösen sollte, versprach Frank Firsching von der Linken. Stefan Labus (Schweinfurter Liste) glaubte an die eigene Popularität – und wie Michal-Zaiser an eine neue bürgerliche Mehrheit. Die Zeit für den Wechsel sah auch die SPD gekommen, die erneut Kathi Petersen in den Wahlkampf schickte. Doch ihr und allen anderen Kandidaten (außer Boberg) gelang es nicht, sich klar von der bisherigen Stadtpolitik abzugrenzen. Remelé wollte dies überhaupt nicht, versprach eine eigene Handschrift, lobte aber ansonsten Gudrun Grieser.

Remelé gewann am 7. März alle Stadtteile und die Briefwahl mit deutlichem Vorsprung vor Kathi Petersen auf dem zweiten Platz. Die Ergebnisse in Prozent: Remelé 46,4, Petersen 19,2, Labus 9,9, Firsching 9,5, Michal-Zaiser 8,2 und Boberg 6,8.

Bei der Stichwahl am 21. März gewann der 40 Jahre alte Remelé mit 63,4 Prozent, Petersen (53) kam auf 3,6 Prozent. Sein Amt trat der Oberbürgermeister am 1. Mai an, marschierte mit bei der Gegendemonstration zum Aufmarsch der Nazis.

 
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