Nur noch sieben der ursprünglich 31 Gründungsmitglieder konnte Vorsitzender Bernd Ehrlitzer im Historischen Rathaus zur 40-jährigen Mitgliedschaft ehren: Leo Jäger, Walter Korn, Werner Heimrich, Ursula Dietz, Pfarrer Martin Oeters, Magda Schickram und Rolf Träg.
Am 27. April 1982 konstituierte sich der Historische Förderkreis Gochsheim-Weyer mit dem Ziel das gleichzeitig gegründete Reichsdorfmuseum einzurichten und zu unterhalten. Mit finanzieller Unterstützung durch die Gemeinde, den Landkreis Schweinfurt, den Bezirk Unterfranken, die Landesstelle für nichtstaatliche Museen, die ortsansässigen Geldinstitute und viele private Spenden konnte das Dorfmuseum geschaffen werden.
Es ermöglicht einen Einblick in das bäuerliche und handwerkliche Leben der vergangenen beiden Jahrhunderte. Die meisten Museumsexponate entstammen privaten Spenden ortsansässiger Bürger oder aus der näheren Region. Im Lauf der Jahre kamen im Außenbereich der Gaden und im Apostelhaus mit Scheune weitere Räumlichkeiten dazu, sodass heute insgesamt 25 Ausstellungsräume zur Verfügung stehen. Darin untergebracht, das eigentliche Heimatmuseum, eine Bücherei, eine bundesweit beachtete Fahrradsammlung, eine Druckerei und Setzerwerkstatt sowie eine Büttnerwerkstatt.
Ein Problem der 116 Mitglieder: Nachwuchs. Man unterhält zwar den Kontakt zu den örtlichen Schulen und Kindergärten, bietet sehr verschiedene öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen (Theateraufführungen, Erzähl-Café, Vorträge im Museumskeller, Erzählen zu Bildertischen, Kunstausstellungen, Teilnahme am Mainbogentag und Ferienspaßprogramm), aber das Durchschnittsalter der Mitglieder steigt trotzdem.
Landrat Florian Töpper lobte das populärwissenschaftliche Wirken des Vereins, die Erhaltung wichtiger Zeitdokumente, das Fingerspitzengefühl bei der Auswahl der Exponate und den Erhalt des Bewusstseins für den früheren Arbeitsalltag, aber auch die Freizeitgestaltung. Das Betätigungsfeld des Historischen Förderkreises sei so umfangreich, dass er es verdiene, neue Mitglieder zu finden. Er sicherte auch weiterhin die Unterstützung durch die Kulturförderung des Landkreises zu. Zweiter Bürgermeister Edwin Hußlein hob in seinem Grußwort die Bedeutung der unzähligen kleinen Dinge hervor, um die sich der Verein kümmere und aus denen Großes erwachse. Der Verein zeige die Bedeutung der Handarbeit in früherer Zeit und sei ein bedeutender Baustein im kulturellen Leben der Gemeinde. Nicht nur deshalb werde die Gemeinde immer ein offenes Ohr für die Belange des Vereins haben.
Eine reichhaltige Bilderschau leitete die Festveranstaltung ein, das Gitarrenduo Matteo Amadori (Gochsheim) und Jonas Stühler (Schonungen), die zweiten Preisträger im Landeswettbewerb "Jugend musiziert" bereicherte die Feier musikalisch und am Schluss lud man zum geselligen Austausch.
Von: Peter Volz (Historischer Förderkreis Gochsheim-Weyer)