Der geplante Ersatzneubau der Grund- und Mittelschule beschäftigt den Sennfelder Gemeinderat schon eine ganze Weile. Vor knapp drei Jahren beschloss der Rat, dass statt einer Generalsanierung und einer Erweiterung gegenüber des aktuellen Standorts ein Neubau errichtet werden soll. Was den Gemeinderat überzeugte? Die Kosten für den Neubau wurden auf 17,3 Millionen Euro geschätzt, die für eine Sanierung auf 16,9 Millionen Euro. Als wirtschaftlich sinnvoller wurde demzufolge ein Neubau bewertet.
Im März dieses Jahres durften allerdings einige Kinnladen im Rathaus ziemlich tief gefallen sein. Die neue Kostenschätzung hatte es in sich. Aus 17,3 Millionen Euro wurden 38,79 Millionen Euro (brutto), die für den Neubau fällig wären. Eingearbeitet wurden unter anderem ein neues pädagogisches Konzept und die zusätzlichen Flächen hinsichtlich der 2026 gesetzlich verpflichtenden Ganztagsbetreuung. Außerdem schlug die allgemeine Preisentwicklung der letzten zwei Jahre ordentlich zu Buche, erklärt Gemeindebürgermeister Oliver Schulze.
Rotstift angesetzt: Sieben Millionen Euro weniger
Gemeinsam mit der Verwaltung und dem Planungsbüro "gk Gössel + Kluge Architektur" wurde jetzt aber der Rotstift angesetzt. "Wir schauten, wo wir Einsparungen vornehmen können", so Schulze. In der Gemeinderatssitzung diese Woche wurde den Mitgliedern des Gemeinderates eine Auflistung präsentiert, mit Posten, die in der Planung eingespart werden sollen. Um fast sieben Millionen Euro, auf jetzt 31,89 Millionen Euro (brutto) konnte die Kostenschätzung gedrückt werden. Einige Maßnahmen wurden sozusagen zurückgestellt und könnten während der Bauphase noch einmal auf die Probe gestellt, ob sie nicht doch (wieder) mit in die Planungen aufgenommen werden können, wie die Photovoltaikanlage.
Die Planungen werden jetzt an die Regierung eingereicht. "Jetzt geht es darum: Wie viel Förderung bekommen wir?", erklärt Schulze das anstehende Prozedere. Die Verwaltung rechnet im "schlechtesten Fall" mit einer Förderquote von 30 Prozent. Das Planungsbüro zeigt sich hingegen zuversichtlich und geht von 50 Prozent aus. Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung einstimmig, dass der Ersatzneubau der Grund- und Mittelschule vorerst bis zur Leistungsphase 3 weiter vorangetrieben wird.
Haushalt muss für Neubau der Grund- und Mittelschule angepasst werden
Sein Einvernehmen gab das Gremium auch, dass der in der Sitzung Ende Mai verabschiedete Haushalt 2023 der Gemeinde durch die Änderungen in den Planungen zum Ersatzneubau der Grund- und Mittelschule noch einmal angepasst wird. Geklärt wurde auch die Bestellung eines Gemeindewahlleiters (Niklas Reuß) und eines Stellvertreters (Thomas Wagenhäuser) für die bevorstehenden Bürgermeisterwahlen.
Zugestimmt wurde der Umrüstung der Beleuchtung in der Schweinfurter und Schwebheimer Straße auf LED-Technik. Für den Austausch von insgesamt 72 Leuchtenköpfe fallen Kosten in Höhe von knapp 43.000 Euro an. Die Gemeinde muss davon 17.000 Euro übernehmen. Durch die jährliche Ersparnis bei den Stromkosten rechnet sich die Umrüstung bereits nach bereits etwas mehr als zwei Jahren.