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Gochsheim
35 Einfamilienhäuser im Baugebiet "Südost II"
Herbert Markert
 |  aktualisiert: 17.03.2019 02:10 Uhr

Gochsheim wächst nach Südosten. Neben einem Supermarkt am so genannten "Grettstadter Kreisel" an der Umgehungsstraße wird ein Baugebiet erwachsen (wir berichteten). Nachdem Planer Wolfgang Peichl bereits in der Gemeinderatsitzung Mitte Februar eine erste Planung mit 29 Wohnhäusern vorgestellt hatte, legte er jetzt dem Gemeinderat wunschgemäß drei weitere Varianten mit verdichteter Bebauung vor. Die drei Varianten sehen 33 beziehungsweise 35 Einfamilienhäuser, teilweise freistehend, teils als Kettenhäuser angeordnet, vor. Schnell gewannen die Varianten "2" und "3" mit 35 Wohneinheiten und durchschnittlichen Grundstücksgrößen von rund 500 Quadratmetern im Rat Konturen. Letztendlich setzte sich die Variante "2" mit den klareren Konturen mit zehn zu neun Stimmen gegenüber der etwas verspielteren Variante "3" durch.

SPD-Frontmann Klaus Wörner hatte die Idee, das gesamte Baugebiet mittels Fernwärme durch ein Blockheizkraftwerk zu heizen. Er vergewisserte sich, dass durch die Festlegung der Grundstückszuschnitte diese Möglichkeit nicht später unmöglich gemacht werde. Peichl pflichtete ihm bei, dass sich das Areal dafür eigne. Es lasse sich sicher unterbringen, "wenn es gewünscht werde". Der Verzicht auf einen Bauplatz würde sich anbieten. Allerdings seien solche Anlagen "nicht ganz unproblematisch". Dies wollte Wörners Fraktionskollege Hans-Jürgen Schwartling nicht gelten lassen angesichts bereits in Gochsheim laufender Gemeinschaftsheizanlagen mit Fernwärme. Manfred Deppert wischte Einwände zu einer zu großen Dimensionierung bei über 30 angeschlossenen Häusern beiseite: "Je mehr Anschlüsse, desto rentabler!" Bedenken trug CSU/Freie Bürger-Gemeinderat Matthias Riedl vor: "Wollen wir wirklich jeden Bauherren dazu verpflichten?" Bürgermeisterin Helga Fleischer beendete die Diskussion zu diesem Vorschlag schließlich mit dem Hinweis, dass lediglich die Grundstückszuschnitte zu entscheiden seien. Die Frage nach einer Gemeinschaftsheizanlage könne später entschieden werden.

Peichl nahm abschließend noch zur Gestaltung der Baukörper Stellung. Er machte dabei aus seiner Vorliebe für die "typisch fränkische" Ausführung mit relativ steilen Satteldächern keinen Hehl. Er erntete dafür allerdings teils erheblichen Widerspruch von CSU/Freie Bürger-Sprecherin Gaby Geyer. Ihre Fraktion hatte sich schon beim Baugebiet "Rechts der Weyerer Straße" für alternative Bauformen stark gemacht. Das Gremium einigte sich darauf, hierzu eine Sondersitzung anzuberaumen. Dieser soll eine Exkursion in benachbarte Gemeinden vorgeschaltet sein, um sich vor Ort über die Wirkung von aufgelockerten Wohngebieten zu informieren.

Fleischer gab noch bekannt, dass nach zehn Jahren eine erste Sanierung des neuen Planhäuschens erforderlich gewesen sei. Die Bodendielen seien durch die Witterung zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Außerdem sei die Gemeinde vom Forstamt angehalten worden, in Teilen ihrer Wälder Bekämpfungsmaßnahmen gegen Schwammspinner einzuleiten. Geschäftsleiter Udo Böhnlein gab bekannt, dass die erste Rate der staatlichen Förderung für das "Digitale Klassenzimmer" mit gut 20500 Euro angewiesen worden sei. Insgesamt sei eine Fördersumme in Höhe von rund 52000 Euro beschlossen.

 
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  • L. W.
    In dem Vorort,

    in dem ich jetzt lebe, wurden die meisten neu gebauten Häuser mit dem Toskana - Dach ausgestattet.

    Wenn ich jetzt an den letzten Winter denke und mit einer Lebensdauer der Häuser von mindestens 50 Jahren, dann halte ich das für sehr "mutig".
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  • F. R.
    Zitat: "Er machte dabei aus seiner Vorliebe für die "typisch fränkische" Ausführung mit relativ steilen Satteldächern keinen Hehl. Er erntete dafür allerdings teils erheblichen Widerspruch von CSU/Freie Bürger-Sprecherin Gaby Geyer. Ihre Fraktion hatte sich schon [...] für alternative Bauformen stark gemacht."

    Alternative Bauformen: bloß nicht diesen Müll ins Reichsdorf! Sie verschandeln zunehmend die Republik! Nach 40 Jahren müssen diese Häuser vollsaniert oder abgebrochen werden, z. T. mit Problemmüll! Man nennt das heute "Nachhaltige Bauweise."

    Von der CSU, die viel von Heimat redet, könnte man eigentlich etwas anderes erwarten. Man kann auch modern bauen, dazu braucht man aber gute Architekten!

    Zudem sind "alternativen Bauformen", z. B. als "Passivhäuser" (Etikettenschwindel) brandgefährlich! Weil sie z. T. nur aus Holz & Wärmedämmung bestehen. In heutiger, dichter Bauweise kann in einem heißen, fränkischen Sommer bei Wind ein ganzes Viertel in kurzer Zeit weggerafft werden.
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