
Leo Jäger, Ehrenvorsitzender des Historischen Förderkreises Gochsheim-Weyer, freute sich sichtlich über den guten Zuspruch beim 32. Gochsheimer Erzählcafé im Bürgersaal. Über 40 Gäste lauschten, was ihnen Wolfgang Schubert, Wolfgang Hoderlein, Michaela Hobner und das musikalische Quartett Rainer Verne, Elfriede Thomas, Doris Petrasch und Gertrud Verne nebst Moderator Leo Jäger darboten.
Für viel Lachen und reichlich Gesprächsstoff sorgte das Telefonat einer Endfünfzigerin (Wolfgang Schubert) mit ihrer Bekannten Karola, die schon in frühen Jahren zweimal Witwe wurde. "Früher ist mir mei Moo nachgelaufen, heut steht er mir ständig im Weg." Ebenso unterhaltsam die Überlegungen eines Paares beim Verfassen einer Beileidskarte bis hin zur letzten vorrätigen Briefmarke mit der Aufschrift "Glück gehabt". Leo Jäger grüßte den wegen Krankheit verhinderten Erich Deppert, der sonst wieder zum Stammpersonal des Erzählcafés gehört hätte wie die fleißigen Damen um Ute Wagner, die für Kuchen und Getränke sorgten.
Extra aus Oberfranken (Stadtsteinach) angereist: Wolfgang Hoderlein, renommierter Politiker, überzeugter Franke und routinierter Unterhalter. Erst zeigte er die Probleme von Anna und ihrem Spreißel auf, danach schwelgte er in Erinnerungen an den Blaubeerkuchen seiner Oma. Michaela Hobner kapitulierte bei ihrer Suche nach einem geeigneten Gratulationsspruch zum Namenstag, war dann aber, entsprechend gewandet, umso besser drauf bei ihrer Reminiszenz an den Rock’n’Roll von Elvis Presley und Bill Haley.
Dazwischen lockerte das Verne-Quartett die Beiträge immer wieder musikalisch auf, mal mit einem Schöpple Frankewei, mal mit "Horch, was kommt von draußen rein", "Draußen im Wald" oder "Wo is denn des Jörgle?". Schubert glänzte mit seinen Französischkenntnissen, als er mit seiner Hulda an der Côte d‘Azur weilte und am FKK-Strand seine Brille vermisste.
Leo Jäger beschloss den Vortragsreigen mit einem Text über die frühen Jahre italienischer Gastarbeiter in Deutschland, wo sich die beiden Nationalitäten erst im Laufe der Zeit aneinander herantasteten. Er dankte allen Mitwirkenden und den Gästen, die sich anschließend noch weiter angeregt im Erzählcafé unterhielten.
Von: Peter Volz (für den Historischen Förderkreis Gochsheim-Weyer)
