Mit den Worten „Wir werden uns nicht unterkriegen lassen“ eröffnete Willi Pulvermüller, der erste Vorsitzende des Schweinfurter Ruder-Clubs, die turnusgemäße Ausschusssitzung des Vereins – natürlich online. Und er belegte seine These mit einem Rückblick auf die Aktivitäten der Clubfamilie: Abfassen einer neuen Ruderordnung, Lockdown-Management des stetig angepassten Sportbetriebs, neun „Corona-Updates“ mit immer neuen Hygienekonzepten, Teilnahme an Regatten, Ehrungen auf dem Clubgelände, Festakt zum 60-jährigen Bestehen der „Nasenbären“-Spaßgruppe, Einbau einer Lüftungsanlage im Fitnessraum, wöchentliche Online-Trainings via Videokonferenz.
Darüber hinaus wurden die Außenanlagen für das Ende des Lockdowns vorbereitet und ein neuer Wintersteg wurde gebaut. Genau zur rechten Zeit, denn unter den aktuellen Vorgaben darf in Kleinbooten gerudert werden. Und da das von den Clubmitgliedern gut angenommen wird, hat es sich zudem gelohnt - nach einem Ortstermin mit der Naturschutzbehörde - das Ufer entlang der Trainingsstrecke freizuschneiden. Jetzt kann wieder gefahrlos am Mainrand manövriert werden. Mittlerweile hat ein kleines Team mit Abstand und Maske zusätzlich den großen Schwimmsteg zu Wasser gebracht. Sobald Corona es erlaubt, können von dort sofort wieder die Großboote starten.
Derart hohes Engagement wird auch bayernweit anerkannt. So fand der Verbandstag des Bayerischen Ruderverbands (BRV) in Schweinfurt statt – als Livestreams aus dem Vorstandszimmer des Bootshauses.
Besonders freute sich Pulvermüller, dass im letzten Jahr mehr als 30 Neuanmeldungen zu verzeichnen waren. Das macht den Schweinfurter Ruder-Club mit 436 Mitgliedern zum sechststärksten Verein in Bayern; und dank der guten Jugendarbeit belegte er unter 55 teilnehmenden Vereinen den dritten Platz beim BRV-Zukunftspreis in der Kategorie „Aufsteiger des Jahres“.
Die sportliche Bilanz 2020 zeigte den Besuch von drei Regatten in Linz, Villach und Nürtingen mit vielen Siegen und beachtlichen Platzierungen. 2021 beteiligten sich die Aktiven bereits an den Deutschen Ergometermeisterschaften - online vom Vereinsgelände aus - mit vernetzten Ruder-Ergometern. Das alljährliche BRV-Trainingslager wurde coronabedingt auf mehrere Standorte verteilt; auch hier war Schweinfurt mit dabei.
Doch der Verein in den Wehranlagen hat noch mehr zu bieten, so hoffen alle auf die baldige Erlaubnis für gesellige Wanderrudertouren. Unverdrossen wird nach vorne geblickt – konkret auf die Bayerischen Meisterschaften, die am 24./25. Juli in Schweinfurt ausgetragen werden sollen. In jedem Fall nachgeholt wird das traditionelle Anrudern, zumal etliche neue Boote getauft werden.
Selbst finanziell ist das Jahr 2020 mit all seinen unplanbaren Ereignissen nach Einschätzung des Schatzmeisters Fritz Baumann „gut gelaufen - dank öffentlicher Hand, großzügiger Spender und engagierter Helfer“.
Fazit: Trotz Corona wächst der Schweinfurter Ruder-Club an Mitgliedern, Aktivitäten und Erfolgen. So konnte Willi Pulvermüller zu Recht die Sitzung beenden mit dem traditionellen, dreifach kräftigen „Hipp Hipp Hurra“.