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SCHWEINFURT
25 Jahre Landesamt für Statistik
25 Jahre Außenstelle des Landesamtes für Statistik in Schweinfurt. Beim Festakt (von links) Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Staatssekretär Gerhard Eck, Amtspräsident Thomas Gößl, Ex-Oberbürgermeisterin Gudrun Gießer.
Foto: Anand Anders | 25 Jahre Außenstelle des Landesamtes für Statistik in Schweinfurt. Beim Festakt (von links) Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Staatssekretär Gerhard Eck, Amtspräsident Thomas Gößl, Ex-Oberbürgermeisterin Gudrun Gießer.
Stefan Sauer
Stefan Sauer
 |  aktualisiert: 05.03.2018 02:40 Uhr

Genau genommen ist das lichtdurchflutete, luftige, schöne Gebäude nur eine Außenstelle des Bayerischen Landesamtes für Statistik. Das ganze Amt – früher in der Landeshauptstadt angesiedelt – ist inzwischen auf mehrere Standorte verteilt. Dass ein wichtiger Teil desselben in die Stadt Schweinfurt geholt werden konnte – und damit 200 vor Wirtschaftskrisen sichere Beamtenstellen und deren Kaufkraft – hat mit der schweren Krise der Wälzlagerindustrie 1992/93 zu tun.

Von der Krise zur neuen Behörde

Als damals allein FAG-Kugelfischer (heute Schaeffler) 10 000 Beschäftigte entlassen musste und die anderen Metallbetriebe ebenfalls einige Tausend, als Schweinfurt die westdeutsche Krisenregion Nummer 1 war mit der höchsten Arbeitslosenquote, da schallte der Ruf Richtung München, die Stadt müsse dringend von den Behördenverlagerungen auf ländliche Gebiete profitieren. Das Motto: Man müsse der Monostruktur des verarbeitenden Gewerbes mehr Dienstleistung entgegensetzen, um weniger krisenanfällig zu werden.

Die damalige Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser kämpfte in München für das ganze Statistische Landesamt. Das bekam sie nicht, aber einen Teil davon. Die Vorhut waren im Frühjahr 1993 nicht mehr als 30 Beschäftigte in einem angemieteten Gebäude im Hafen. Erstes Projekt: die Handels- und Gaststättenzählung. Schon fünf Jahre später wurde der Neubau in der Gunnar-Wester-Straße mit über 4000 Quadratmetern Fläche eröffnet – für ein Beamtenobjekt in spektakulärer Architektur.

„Was für ein Haus ist hier gelungen“

„Was für ein Haus ist hier gelungen“, schwärmte der Präsident Thomas Gößl nun am Donnerstag bei einem kleinen Festakt zum 25-jährigen Jubiläum der Schweinfurter Niederlassung des Statistischen Landesamtes. Von allen Dienststellen seiner Behörde sei diese „die architektonisch gelungenste“. Und: „Es war das erste Niedrigenergiegebäude der öffentlichen Hand.“ Von anfangs noch wenigen Aufgaben sei die Bedeutung der Schweinfurter Außenstelle stetig gewachsen auf heute sechs Fachgebiete mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Soziales und Hochschule. Gößl: „Mehr als die Hälfte der Pressemitteilungen des Landesamtes für Statistik stammt aus Schweinfurt.“

Den historischen Hintergrund für die Teilbehördenverlagerung nach Schweinfurt und die schrittweise Stärkung des Standorts durch immer mehr Aufgabengebiete erläuterte Staatssekretär Gerhard Eck mit dem Hinweis: „Die Mutter dieser Einrichtung ist Gudrun Grieser.“ Sie habe als Oberbürgermeisterin sehr dafür gekämpft.

Grieser die Mutter, der Freistaat der Vater

Wenn seine Vorgängerin die Mutter, war, so Oberbürgermeister Sebastian Remelé in seinem Grußwort, „dann war der Freistaat Bayern der Vater.“ Er habe seinerzeit Behörden aus dem Moloch München mit seiner Sogwirkung in Richtung anderer Landesteile dezentralisiert.

In diesem Rahmen habe die Stadt auch eine Außenstelle des Landessozialgerichts erhalten. Ein neues Kapitel sei damals aufgeschlagen worden: Weg von der reinen Industriestadt, hin zu Dienstleistung und Kultur – wobei die Industrie weiter die Hauptquelle des Wohlstands der Stadt und der Region sei und dies auch bleiben solle.

Den kleinen Festakt feierten die Beschäftigten mit hochrangigen Gästen aus Behörden, Unternehmen und den Kammern nach den Reden mit Butterbrezeln, Rotkäppchensekt halbtrocken, Wasser und O-Saft. Demnächst will sich das Amt zu seinem Jubiläum auch der Allgemeinheit mit einem Tag der offenen Tür öffnen.

 
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