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Stadtlauringen
21 Kirchtürme – ein Pastoraler Raum
Ein drei auf sechs Meter großes Bild des Seliger Liborius Wagner, gestaltet von Pfarrer Ninh aus Bürgstadt, wird als Patron in Kürze die Außenwand der vier Hauptkirchen des Pastoralen Raums Schweinfurter Oberland zieren.
Foto: Hugo Kaufmann | Ein drei auf sechs Meter großes Bild des Seliger Liborius Wagner, gestaltet von Pfarrer Ninh aus Bürgstadt, wird als Patron in Kürze die Außenwand der vier Hauptkirchen des Pastoralen Raums Schweinfurter Oberland zieren.
Rita Steger-Frühwacht
 |  aktualisiert: 26.01.2022 02:19 Uhr

Am Sonntag, 23. Januar, wird im Rahmen eines Gottesdienstes um 15 Uhr in der Pfarrkirche in Hesselbach der Pastorale Raum "Schweinfurter Oberland – Seliger Liborius Wagner" offiziell errichtet. Ihm zugeordnet sind die vier Pfarreiengemeinschaften St. Sebastian am Main Schonungen, Maria Königin vom Kolben Marktsteinach, Schweinfurter Rhön Hesselbach und Liborius Wagner Markt Stadtlauringen. Die Messe wird zelebriert von Domkapitular Dietrich Seidel und Pfarrer Eugen Daigeler, der zum Moderator des Pastoralen Raums für diesen Raum ernannt ist.

Ein deutlicher Rückgang von Gläubigen, an ehrenamtlichen Mitarbeitern, an Priestern und pastoralen Mitarbeitern führte in der Diözese Würzburg seit einigen Jahren zu Überlegungen größere seelsorgliche Einheiten zu schaffen. Hinzu kommt noch der Einbruch der Finanzen der katholischen Kirche im Bistum und in ganz Deutschland.

Seit 2017 treffen sich die hauptamtlich in der Seelsorge eingesetzten Mitarbeiter regelmäßig in achtwöchigem Abstand. Ein Jahr später etablierte sich im Schweinfurter Oberland eine jährliche Zusammenkunft der Pfarrgemeinderäte. Die Gremien und die Pfarrei-Verantwortlichen haben entschieden, dass sowohl die bisherigen Pfarreiengemeinschaften bestehen bleiben, als auch die einzelnen Pfarreien, Kuratien und Filialen als Orte kirchlichen Lebens weiterexistieren sollen, berichtet Pfarrer Daigeler.

Kirchliches Leben hängt nicht an Gebäuden, sondern an Menschen

Er betont aber, dass dies nur dann möglich sei, wenn hauptamtliche pastorale Mitarbeiter dies leisten können oder Gemeindemitglieder sich einbringen: "Kirchliches Leben vor Ort hängt nicht an der Tatsache, wo ein Gebäude oder selbst eine Kirche steht, sondern kirchliches Leben gibt es und wird es auch in Zukunft nur dort geben, wo sich Menschen finden, die gemeinsam beten, die mit anpacken, die sich engagieren in Pfarrgemeinderäten und Kirchenverwaltungen sowie in verschiedenen Diensten wie Mesner oder Ministranten." Die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen aus den Pfarreien wird sichergestellt durch gemeinsame Pfarrgemeinderäte in den Pfarreiengemeinschaften und einen Rat im Pastoralen Raum, der sich "Oberlandrat" nennt und aus acht Delegierten besteht.

"Im Pastoralen Raum soll zunächst vor allem die Zusammenarbeit der beruflichen Kräfte in der Seelsorge gefördert werden", so Daigeler. Deshalb wurde mehreren Pfarrern gemeinsam das Hirtenamt für alle Pfarreien im Pastoralen Raum Schweinfurter Oberland anvertraut, also Eugen Daigeler (Stadtlauringen), Andreas Heck (Pfarrer der Pfarreiengemeinschaften Schonungen/Marktsteinach) und Kai Söder (Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Schweinfurter Rhön). Sie sollen in Zukunft noch stärker zusammenarbeiten, so zum Beispiel bei gegenseitigen Urlaubsvertretungen.

Regelmäßige Sonntagsmessen in Hesselbach, Marktsteinach, Schonungen und Stadtlauringen

Für die Gläubigen bleibt es bei der seelsorglichen Zuständigkeit für die bisherigen Pfarreiengemeinschaften. Auch die Kirchenverwaltungen bleiben bestehen. Das Leitbild des Pastoralteams, also der drei Pfarrer und aller weiteren hauptamtlichen Mitarbeiter, sieht als Mittelpunkt ihrer Aufgabe, den christlichen Glauben zu bezeugen und zu verkünden. Menschen in besonderen Lebenslagen sollen in den Blick genommen werden und vorhandene örtliche Traditionen wie Wallfahrten, Andachten oder kleine Feste aufrechterhalten werden.

Eine regelmäßige Messfeier am Sonntag in den Kirchen in Hesselbach, Marktsteinach, Schonungen und Stadtlauringen wurde vereinbart. Hinzu kommen weitere Messfeiern und Wort-Gottes-Feiern am Sonntag, wie auch an Werktagen in den Kirchorten. Gemeinsam ist bereits die Firmvorbereitung oder eine alljährliche Wallfahrt zum Grab des Seligen Liborius Wagner, die heuer bereits zum vierten Mal stattfindet. Als mögliches pastorale Handlungsfeld könnte in Zukunft auch die Seelsorge für Zielgruppen wie Familien oder Senioren hinzukommen, die zurzeit noch bei den Dekanaten angesiedelt ist.

Der Selige Liborius Wagner (1593-1631) wurde als Patron dieses Pastoralen Raumes gewählt, weil ihn seine Lebens- und Leidensgeschichte mit allen Pfarreiengemeinschaften verbindet, erklärt Pfarrer Daigeler. Er nennt die Pfarrei Altenmünster, wo der 1974 selig Gesprochene als Seelsorger wirkte, Reichmannshausen, den Ort seiner Gefangennahme, sowie Schonungen, wo Liborius Wagner den Märtyrertod im 30-jährigen Krieg erlitt.

 
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