Dieses Jahr bleibt die Marktgemeinde Oberschwarzach nun doch schuldenfrei – entgegen der letztjährigen Planung. Denn die größeren Projekte, wie die Baumaßnahme Schloss, haben sich zeitlich nach hinten verschoben.
In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates stellte Kämmerer René Borchardt von der VG Gerolzhofen den endgültigen Entwurf für den Haushalt 2024 sowie den Finanzplan bis 2027 vor. Diese wurden vom Rat dann auch einstimmig beschlossen.
Insgesamt hat der Haushalt der Marktgemeinde für 2024 ein Gesamtvolumen von 9.373.000 Euro. Der Verwaltungshaushalt beträgt 3.320.000 Euro, der Vermögenshaushalt 6.045.000 Euro.
Ab 2025 ist es dann laut aktueller Planung endgültig vorbei mit der Schuldenfreiheit der Marktgemeinde. Bis dahin sind bestehenden Rücklagen aufgebraucht, sodass Schulden in Höhe von 1,725 Millionen Euro aufgenommen werden müssen. Bis 2026 werden dann Gesamtschulden in Höhe von 3,917 Millionen Euro vorliegen.
Mit 1196,26 Euro wird die Verschuldung pro Kopf in 2025 um 60 Prozent höher liegen als der Landesdurchschnitt bei Gemeinden über 1000 Einwohnern, der aktuell bei 728 Euro liegt. Im Jahr 2027 hat jeder Bürger der Marktgemeinde dann Schulden in Höhe von 2716,02 Euro.
Grund für die Schuldenaufnahme sind vor allem die anstehenden Großprojekte der Marktgemeinde wie der Neubau des Kindergartens sowie die Sanierung des Schlosses und des Schulhauses in Oberschwarzach. Die Umlagen für Grund- und Mittelschule in Gerolzhofen schlagen erst ab 2025 zu Buche. Insgesamt sind hier Gesamtinvestitionen von 2,6 Millionen Euro im Haushalt eingeplant. Für den Kindergartenneubau sind für dieses Jahr 500.000 Euro angesetzt, in den folgenden zwei Jahren sind jährliche Ausgaben in Höhe von 2,75 Millionen Euro geplant.
2,4 Millionen Euro sind für die Schlosssanierung in 2024 eingeplant. Für die folgenden drei Jahre wurden jeweils 2,4 Millionen Euro an Kosten in den Haushalt mit eingestellt. Dem gegenüber stehen die Einnahmen aus den Fördertöpfen der Städtebauförderung (knapp 8,7 Millionen Euro).
Für die späteren Jahre erwartet die Marktgemeinde noch Ausgaben für das Schloss in Höhe von 6 Millionen Euro, dem gegenüber stehen weitere Zuwendungen aus der Städtebauförderung (knapp 2,5 Millionen Euro), dem Entschädigungsfonds (knapp 1,6 Millionen Euro) und der Kostenanteil der Kirche (400.000 Euro).
Für das Schulhaus in Oberschwarzach steht in 2024 eine Million Euro auf der Ausgabenseite, für 2025 sind knapp 620.000 Euro eingeplant. Dem gegenüber stehen noch Förderungen in Höhe von 540.000 Euro.
Für den Katastrophenschutz hat die Marktgemeinde 60.000 Euro in den Haushalt 2024 eingestellt, der gleiche Betrag wurde auch für die Beschaffung von Sirenen und Meldeempfängern eingeplant. Die Erschließung des Burgwegs in Oberschwarzach schlägt 2024 mit rund 167.000 Euro zu Buche, für die Ausrüstung des Bauhofs sind knapp 130.000 Euro budgetiert.
Bei den Einnahmen erwartet die Marktgemeinde unter anderem rund 880.000 Euro an Einkommensteuer und rund 683.000 Euro an Schlüsselzuweisungen.
Was der Marktgemeinderat dringend anpassen muss, so der Kämmerer, sind die Kanalbenutzungsgebühren und die Wasserverbrauchsgebühren. Dies wurde bei der überörtlichen Rechnungsprüfung angemahnt.