Als Narr muss man auch mal Glück haben. Mit dem Wetter, vor allem, denn die närrische Jahreszeit findet allenthalben im Winter statt, wo's gar garstig und kalt ist. Doch in diesem Jahr hatte Petrus ein Einsehen mit der ESKAGE und ihren närrischen Freunden beim Faschingszug: Er sandte Sonnenstrahlen, blauen Himmel und zwei Grad Plus. Das zog die Narren in Scharen an, vor allem Eltern mit Kindern aus Stadt und Region: Über 20 000 nach Schätzung der Polizei, säumten den Faschingszug an der knapp sechs Kilometer langen Strecke vom Spitalseebunker über Zeughausplatz, nördlichen Marktplatz und Spitalstraße zum Rathaus.
Kamelle und viele Einfälle
Geboten bekamen die ausgelassen fröhlichen Zuschauer nicht nur Kamelle im Übermaß, sondern auch tolle Motivwägen und Gruppen. Mit 47 Zugnummern hatte Zugmarschall Gerhard Reisch deutlich mehr als im Vorjahr zu verzeichnen, die auch länger brauchten. Erst um 15.15 Uhr war der Wagen der ESKAGE mit Oberbürgermeister Sebastian Remelé und dem Prinzenpaar Tanja II. und Sergei I. wieder am Rathaus, wurden die Rathausschlüssel von den Narren zurückgegeben und die närrische Zeit bis November für die Wälzlagerstadt beendet.
Der Kreativität der Zugteilnehmer waren keine Grenzen gesetzt. Es gab Nachdenkliches wie den Bienen-Wagen der Umweltstation Reichelshof mit dem Hinweis „Stirbt die Biene, stirbt der Mensch“.
Es gab Science Fiction mit der Dance Academy und ihren zahlreichen Star-Wars-Tänzerinnen und Tänzern. Und es gab Zeitkritisches wie der Horrorclown-Wagen des Oberwerrner Karnevalsvereinas: „Trump, Erdogan und Kim Jong Un, diktieren uns Horroclowns das Menschentun?“ Dazu gruselige Grabsteine mit RIP Pfarrfasching oder Raiba und auch die SPD bekam ihr Fett weg: Unter #Totengräber Schulz gab's einen eigenen Grabstein auf dem Wagen.
Sieger kommt aus Üchtelhausen
Wie immer wurden die besten Motivwägen ausgezeichnet. Drittbester Wagen laut Jury waren die Oberwerrner mit „Friedhof und Clown“. Zweiter wurde der Junggesellenclub Zeller Kracken mit „Asterix und Obelix“. Die besten Motivwagen kommen aus Üchtelhausen: Die Gäßbockelf gewann mit ihren Wägen zum Motto „1001 Nacht“.
Erfreulich ebenso, dass der Faschingszug aus Sicht der Polizei und des Rettungsdienstes, der mit 42 Rot-Kreuzlern im Einsatz war, reibungslos und ohne Probleme verlief.