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Niederwerrn
16 neue Atemschutzgeräteträger im Landkreis
Der Zugang zu Brandobjekten mit Angriffs- und Sicherungstrupp gehört zu den Einsatzgrundsätzen bei Brandeinsätzen. Das wurde schwerpunktmäßig beim Atemschutzlehrgang geübt.
Foto: Horst Fröhling | Der Zugang zu Brandobjekten mit Angriffs- und Sicherungstrupp gehört zu den Einsatzgrundsätzen bei Brandeinsätzen. Das wurde schwerpunktmäßig beim Atemschutzlehrgang geübt.
Horst Fröhling
 |  aktualisiert: 22.07.2021 02:15 Uhr

Den Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger erfolgreich absolviert haben nach der rund 18-monatigen Corona-Zwangspause 16 Feuerwehrleute aus zehn Wehren des Landkreises.

Im Ausbildungszentrum der Kreisbrandinspektion in Niederwerrn wurden sie von einem neuen Team ausgebildet. Unter der Leitung von Kreisbrandmeister Ralf Weippert und dessen neuer Mannschaft, den Kreisbrandmeistern Christian Böhm, Christoph Steger, Daniel Scheller, Horst Klopf, Jan Hußlein, Matthias Hübner, Philip Schubert, Thomas Eberl und Simon Scheuring sowie dem Kommandanten Stefan Hegler wurden sie auf ihre künftigen, nicht leichten, Aufgaben vorbereitet.

"Der Lehrgang war in zwei unabhängige Gruppen von je acht Personen unterteilt", erklärte Lehrgangsleiter Ralf Weippert. Denn im Schulungsraum des Ausbildungszentrums in Niederwerrn dürfen nur acht Personen unterrichtet werden. Vor den praktischen Ausbildungstagen war ein Corona-Selbsttest erforderlich, der im Ausbildungszentrum durchgeführt wurde. Mit dem theoretischen Teil habe der Lehrgang bereits am 18. Mai online begonnen. Ab Juni habe man in die Praxis einsteigen können. Bedingung sei ein Inzidenzwert unter 50 gewesen, so Weippert.

Der Lehrgang bestand aus einem theoretischen Teil. Die Inhalte waren unter anderem allgemeine Einsatzgrundsätze wie beispielsweise Selbstschutz, Atmung, Atemgifte, Verhalten im Gefahrenbereich oder Kurzprüfungen der Geräte. Im praktischen Teil waren Übungen angesetzt. Hier wurden unter anderem der Zugang zu Brandobjekten mit Angriffs- und Sicherungstrupp geprobt, die Personen- und Selbstrettung geübt und der Umgang mit Wärmebildkameras kennengelernt.

Den letzten Teil bildete die Zusatzausbildung Chemikalien-Schutzanzug (CSA). Ein CSA schützt bei Unfällen mit Gefahrgut vor gefährlichen Stoffen und kann von einem Feuerwehrmitglied nicht alleine aus- oder angezogen werden, da dieser von außen mittels abgedichteten Reißverschluss geschlossen werden muss. Der CSA-Träger befindet sich dabei in einem von der Außenwelt komplett abgeschnittenen Anzug und ist einer nicht unerheblichen körperlichen Belastung ausgesetzt. Sie werden tätig im Gefahrguteinsatz, um beispielsweise leckgeschlagene Behälter mit Säuren oder Laugen abzudichten oder undichte Gasleitungen zu schließen.

Zunächst war theoretischer Unterricht über den Absperr- und Gefahrenbereich, Arten von CSA, Zweck und Einsatzgrenzen sowie Messgeräte des ABC-Erkunders angesagt. Dann war praktische Arbeit angesagt: Die Teilnehmer mussten das An- und Auskleiden sowie den Umgang und die schwere Arbeit in diesem Anzug lernen. Dazu kam am Einsatzende die Dekontamination der CSA-Träger nach dem Einsatz.

Die Arbeit im Anzug ist beschwerlich und anstrengend, da man zusätzlich ein Umluft unabhängiges Atemschutzgerät trägt und sowohl die Bewegungs- als auch die Sichtfreiheit eingeschränkt sind. Weiterhin ist die Einsatzdauer aufgrund des begrenzten Luftvorrates limitiert, da vor der eigentlichen Arbeit das Ankleiden und danach die Dekontamination und das Auskleiden eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Dafür stand die Dekontaminationsgruppe des ABC-Zuges der FF Bergrheinfeld bereit: Unter der Einmanndusche wurden die CSA-Träger dekontaminiert und anschließend vom Anzug "befreit".

Zum Abschluss standen eine praktische und eine schriftliche Prüfung an, die alle Teilnehmer bestanden. Insgesamt dauerte der Lehrgang vom 18.Mai bis 17.Juli rund neun Wochen. "Es war derselbe Aufwand wie sonst für zwei Atemschutzlehrgänge, resümierte Ralf Weippert.

Unterstützt wurde die Ausbildung durch die Mitarbeiter der Atemschutzwerkstatt, der Dekon-Einheit der FF Bergrheinfeld, der Betriebsfeuerwehr Kernkraftwerk Grafenrheinfeld sowie der Firma Kötter Fire.

Die frisch gebackenen Atemschutzgeräteträger sind: Lorenz Baumgärtner, Joshua Leibold, Ellias Thomann, Peter Weiß (alle FF Sulzheim); Fabian Friedel (FF Dittelbrunn); Niklas Gock, Niklas Uhl (beide FF Stadtlauringen); Christoph Kraus (WF Saint-Gobain Abrasives Gerolzhofen); Alexander Mauder (FF Waigolshausen); Gregor Schmitt (FF Niederwerrn); Dennis Belnicki, Michael Stöhlein (beide FF Gochsheim); Simon Vierengel, Maximilian Weiß (beide FF Werneck); Moritz Weiermüller (FF Pfändhausen); Simon Weigand (FF Euerbach)

 
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