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SCHWEINFURT
150 Jahre deutscher Staat
Professor Helmut Zobl schuf die neue Kunstmedaille für die Numismatische Gesellschaft Schweinfurt.
Foto: Reinhold Jordan | Professor Helmut Zobl schuf die neue Kunstmedaille für die Numismatische Gesellschaft Schweinfurt.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 14.07.2021 02:15 Uhr

Die Schweinfurter Münzensammler hatten das Jahr 2021 unter das Motto „150 Jahre moderner deutscher Staat“ gestellt. Sie wollten daran erinnern, dass es 1871 dem damaligen preußischen Ministerpräsidenten Graf Otto von Bismarck gelungen war, die deutschen Einzelstaaten zur Gründung des Deutschen Reichs zu bewegen. Diesem Ereignis sollte auch die Kunstmedaille 2021 der Numismatischen Gesellschaft Schweinfurt gewidmet sein, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.

Mit Professor Helmut Zobl aus Wien gelang es, einen der bekanntesten Medailleure im deutschsprachigen Raum für das Projekt zu gewinnen. Der Künstler hatte bereits die Kunstmedaille 2003 für die Schweinfurter Sammler gestaltet. Es sollte erneut eine handgeprägte Silbermedaille sein.

Professor Zobl schneidet dabei das Medaillenbild in mühevoller Handarbeit negativ in Stahl und treibt dann mit dem schweren Prägehammer die Negative beider Seiten so in die Silberronde, dass eine beidseitig ausgeprägte Medaille entsteht.

Im Zentrum erkennt man eine Adlerdarstellung über einer durch wenige Punkte angedeutete Menschenmenge. Der Adler steht für das deutsche Wappenbild seit 1871, wobei es dem Künstler freigestanden war, eine naturalistische oder eine heraldische Darstellungsweise zu wählen, so die Mitteilung. Dieses Symbolbild wird durch einen Fries aus acht Personengruppen umgeben, die miteinander diskutieren, verhandeln und sich vertragen. Der Künstler geht damit auf die Auseinandersetzungen ein, die innerhalb der vergangenen 150 Jahre zwischen den unterschiedlichen Interessen der deutschen Bürger und ihrer Repräsentanten nicht ausblieben, wobei Professor Zobl ausdrücklich auch die Einwirkung anderer Mächte einbezieht. So erwähnt er in einem Brief auch die Ost-West-Verträge, die schließlich 1990 zur Wiedervereinigung führten.

Die Umschrift thematisiert den Ausgabeanlass der Erinnerungsmedaille: Moderner Deutscher Staat 1871-2021. Die Medaillenrückseite steht für die Herausgeberin, die 1979 gegründete Numismatische Gesellschaft Schweinfurt e.V., die als Symbol das Münzbild des „Civitas Denars“ führt, einer kleinen Silbermünze mit Adlerdarstellung, wie sie der königlichen Münzstätte Schweinfurt im Mittelalter zugeschrieben wird. Der Medailleur Helmut Zobl wurde am 6. Mai 1941 in Schwarzach (Salzburg) geboren. Von 1960 bis 1965 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 1961 nahm Zobl an der Internationalen Sommerakademie von Oskar Kokoschka in Salzburg teil. 1967-1970 war der Künstler Assistent bei Ferdinand Welz in der Meisterschule für Medaillenkunst. Seit 1971 ist der Medailleur Mitglied der Wiener Sezession. 1999 wurde er zum Professor ernannt.

Die Käufer der Kunstmedaille erhalten eine Farbdokumentation mit 20 Seiten mit Hintergründen zum hier gewürdigten Jubiläum und zur Medaille.

Interessenten wenden sich an den Vorsitzenden der NGS: Reinhold Jordan, Freitagstraße 32, 97422 Schweinfurt.

 
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