
Mit einem Pontifikalgottesdienst mit Erzbischof em. Ludwig Schick beging die Pfarreiengemeinschaft Stadtlauringen das Wallfahrtsjubiläum zum Priesterdonnerstag in der Kirche Sulzdorf, neben Altenmünster auch die Wirkungsstätte des Märtyrerpriesters Liborius Wagner (1593-1631).
Zum 125. Mal waren die Gläubigen eingeladen, sich zu Eucharistiefeier und Rosenkranzgebet aufzumachen. Diesmal war die Kirche in Sulzdorf bis auf den letzten Platz besetzt. Pfarrer Eugen Daigeler hat mit Unterstützung von Pfarrer Kai Söder, der damals in Grafenrheinfeld als Pfarrvikar eingesetzt war, dieses besondere Gebetstreffen initiiert.
Diese Wallfahrt geht zurück auf ein Dreitage-Gebet der katholischen Kirche, auch als Triduum bezeichnet. Es umfasst jeweils die ersten Tage des Monats von Donnerstag bis Samstag. Seit den Marienerscheinungen in Fatima Anfang des 20. Jahrhunderts erhielten diese drei Gebetstage in den katholischen Pfarreien Aufschwung, gingen aber inzwischen vielerorts zurück.
Im Fokus des Donnerstages, der im Triduum Priesterdonnerstag genannt wird, steht das Gebet für die Stärkung der Priester und um Berufungen zum Priesteramt und zum Ordensleben. "Es kommen die Gläubigen, denen es ein Anliegen ist, dass es einfach wieder mehr Priester- und Ordensberufungen gibt", erklärt Monika Erhard aus Birnfeld. Sie kommt regelmäßig zu diesen Gottesdiensten am Priesterdonnerstag, wie viele Teilnehmer aus der Pfarreiengemeinschaft Stadtlauringen. Sie fügt hinzu: "Aber heute ist es etwas Besonderes, weil der Erzbischof da ist". Aber nicht nur wegen des besonderen Anlasses sind viele gekommen. Schweinfurt, Thundorf, Seubringshausen, ja sogar Dingolshausen und Traustadt erhält man als Antwort auf die Frage nach dem Wohnort der Gottesdienstbesucher. Sie kommen mal sporadisch, aber oft auch zu jeder "Monatswallfahrt".
Anfangs fand das Zusammenkommen zu Gebet und Eucharistiefeier in der Kirche des Pilgerhofs in Altenmünster statt, dem Wohnort von Liborius Wagner von 1626 bis 1631, berichtet sie. Nachdem dieser aufgegeben wurde, wanderte der Gebetstag in die katholische Pfarrkirche in Altenmünster. Da diese aber sehr klein ist, wählte Pfarrer Eugen Daigeler die Sulzdorfer Kirche als Gebetsort.
Einige Gottesdienstbesucher kamen, weil der Erzbischof em. Ludwig Schick die Messe hielt. In der Predigt betonte der Erzbischof, wie schön der Priesterberuf sei. "Auch heute beruft Gott junge Menschen als Priester und Ordensleute, aber sein Ruf wird nicht wahrgenommen." Besitz, der ständige Gebrauch von Medien, was grundsätzlich nicht schlecht sei, hielten viele davon ab, auf Gott zu hören und ihm dann in besonderer Weise nachzufolgen.