Rasante Tanznummern, lustige Büttenreden, treffsichere Pointen und coole Gesangseinlagen machen jede Sitzung im Hirschfelder Fasching zu einem unterhaltsamen Erlebnis - und das schon zum 111. Mal, wie das Motto der diesjährigen zweiten Faschingssitzung verriet. Letztes Jahr noch als Vertretung hatte Maximilian Wächter als neuer – diesmal hochoffizieller – Sitzungspräsident seinen Fünferrat und das gut gelaunte Publikum bestens im Griff.
Mit großer Glocke und einem Witzfeuerwerk von flach "man muss ja gemächlich anfangen" bis krachend sorgte er in schönster DJK-Faschingstradition für die richtige Stimmung. Und die war von der ersten Minuten an bestens beim Publikum.
Frauenpower zum Start
Eröffnet wurde das gut fünfstündige Programm mit "Frauenpower" und einem klassischem Gardetanz der rot-weiß kostümierten Stammgarde, gefolgt von den Kleinsten der DJK, den "Meepüppli", die mit ihrem goldigen außerirdischen Marsmännchen-Tanz die vielen Publikumsherzen im intergalaktischen Sturm eroberten. Weitere furiose Tänze folgten, die DJK ist nicht umsonst in erster Linie ein sportlicher Verein und so begeisterten die Midis mit ihrem rockigen Showtanz als wilde Bikerinnen und die Showtanzgruppe im glänzenden Cheerleader-Outfit legten einen grandiosen Tanz auf die Sportheim-Bühne.
Weniger rasant bewegten sich dagegen die niedlich bezopften Schulmädchen vom Männerballett die zu "Baby one more time" die weiß bestrumpften Beinchen und karierten Miniröckchen fliegen ließen.
Älteste Akteurin war 82
Und auch in der Bütt ging es hoch her: Hedwig Weth - mit 82 Jahren, wie der Sitzungspräsident erlaubt verriet - die älteste Akteurin, hatte schon als "Kind einen großen Mund" und erzählt auch heute noch ganz ungeniert, was ihr seid ihrer Geburt in Hirschfeld im Leben so alles passiert ist und sparte dabei auch ihren angeheirateten "Spatzl" nicht aus. Katja Michalik dagegen, "die man schon hört, wenn man sie noch nicht mal sieht" sang dem Alkohol und dem im nächsten Leben angepeilten Dasein als Raupe – "fressen, schlafen und dann zack Schönheit" – ein rhetorisches Ständchen.
Drolliges Bühnenbild
Und Harald Fuchsberger sorgte mal wieder mit seinem Auftritt für Lachsalven. Diesmal hatte er - selbst der Direktor, dem alles bis zum Halse stand, - erst die Schule und dann die Politik auf dem Kicker. Und auch die wunderbar inszenierten Sketche sorgten für Lachmuskelkater: Die "Freeds" von der Hirschfelder Kleinkunstbühne trieben diesmal vor drolligem Bühnenbild ihr lustiges Unwesen in der Nervenheilanstalt Klinik Hirschberg - ein Sammelsurium voller seltsamer Patienten, Doktoren und ganz normalen Katastrophen.
Lange tot und doch am Leben: Die Sängerbuam als Zombies mit ihrem wunderbaren Abgesang auf die kommunale Politik, bürgerliche "Salatgurken mit Wahlrecht" und den Gemeinderat, der "bei Problemen hilft, die man so nicht hätte". Mit bei den untoten Sängerbuam: Michael Weppler, der anschließend dann noch mit seiner "Spider Murphy Gang" für bayerisches Rock'n'Roll-Feeling und brodelnde Stimmung im buntgeschmückten Saal sorgte.
Show der Meefuzzys
Apropos Musik: Für den musikalischen Rahmen sorgte auch in diesem Jahr wieder Leon Böttche, der übrigens auch für die "Spider Murphy Gang" in die Tasten haute. Die Meefuzzys lieferten in cooler Kostümierung eine tolle Disco-Show ab, mit Ilja Richter, Boney M. und allem was in den 70ern so dazugehörte und die "Quitschie-Quatschies" setzten wieder einmal mit ihrer ausgelassenen, wie immer grandios kostümierten Blödelei einen witzigen Schlusspunkt. Diesmal hatte sich die Fußballer-Truppe in den Wilden Westen zum "Apachenpub" aufgemacht und ulkte sich dann unter der Regie von Häuptling Kümmerling mit einigen Kommunikationsproblemen, Listigen Lurchen, skalpierten Weißen Riesen und den Glorreichen 7, der gefährlichsten Band seit den No Angels bis zum krachenden Finale weit nach Mitternacht.