Am gegenüber von Oberndorf liegenden Mainufer (heute Gewerbepark "Maintal") baute vor sieben Jahrzehnten Robert Heßler auf seinem Campingplatz mit Gaststätte Boote für Schweden und die Riviera, für die Wasserwacht in Würzburg und in Schweinfurt. Die Geschichte von "Unfallservice Peter Heßler" in Niederwerrn begann allerdings schon viel früher, vor 100 Jahren.
In der Schweinfurter Luitpoldstraße 15 gründete Malermeister Robert Heßler 1923 als Einzelkämpfer seinen Handwerksbetrieb, der alsbald wuchs und nach einigen Jahren über ein Dutzend Handwerker beschäftigte. Bis und im Zweiten Weltkrieg folgten mehrere Umzüge, auch als Folgen der Bombardierung der Kugellagerstadt. Zu Beginn der 1950er Jahre war dann das Grundstück am Main gekauft. Der Campingplatz bekam einen Eintrag in den Fachzeitschriften für die Freunde des Urlaubs in Zelten. Wer eine der faltbaren Behausungen brauchte, war hier auch an der richtigen Adresse. Robert Heßler kreierte und baute Zelte sowie Planen für Lastwagen. Über die Grenzen der Republik bekannt wurde die Firma mit dem Bau von Falt- und insbesondere von motorisierten Schnellbooten.
Unfall bei Bauarbeiten auf dem Betriebsgelände
1957 wurde das Grundstück (6000 Quadratmeter) an die Stadt Schweinfurt abgegeben und Robert Heßler eröffnete in der Ernst-Sachs-Straße 50 im Hof der Gaststätte "Frühlingsgarten" eine Autolackiererei. Ein weiterer und letzter Standortwechsel folgte 1965/1966; diesmal nach Niederwerrn in die Ludwigstraße 28. Am Ortsrand zu Schweinfurt war dort ein Gewerbegebiet ausgewiesen, in das sich allerdings nur noch ein weiteres Unternehmen (Glasbau Keidel) ansiedelte. Heute dominiert dort das Wohnen. In der Halle der damals größten Autolackiererei in und um Schweinfurt war und ist Platz für bis zu 30 Autos sowie für eine Spritzkabine und eine Trockenkabine.
Nach einem Unfall bei Bauarbeiten auf dem Betriebsgelände musste Vater Robert die Firmenleitung an die Söhne Peter und Walter abgeben. Seit 1988 ist Peter Heßler alleiniger Inhaber. Bei der Neustrukturierung halbierte sich nicht nur die Anzahl der Geschäftsführer, sondern auch die der Mitarbeiter von acht auf fünf.
Vorreiter bei umweltverträglichen Wasserlacken
Der Boom im Kfz-Handel als Folge der Deutschen Einheit füllte damals die Auftragsbücher. In den 1990er Jahren führte die Zusammenarbeit mit dem Lackhersteller Glasurit zu einem technologischen Fortschritt. Die Autlackiererei setzte als Vorreiter in der Region auf die umweltverträglicheren Wasserlacke.
Den Familienbetrieb mit vier Beschäftigten leiten heute Peter und Ehefrau Rosi Heßler sowie Tochter Nicole, ausgebildete Lackiererin und Bürokauffrau. Seit 64 Jahren steht Peter Heßler in der Werkstatt. Aktuell gibt es zwar jede Menge technische Hilfsmittel im Karosseriebau und bei der Lackierung, doch "trotzdem braucht man das richtige Händchen", sagt der Seniorchef, der an der Mischanlage bis zu 6000 Farbtöne produziert und jede einzelne davon abtönen kann.
1970 "war die Zeit nicht so hektisch", so Heßler rückblickend. Damals seien noch Komplettlackierungen verlangt worden, weil man das Auto habe aufhübschen wollte. Heute seien fast nur noch Schäden zu richten. 1980 "gab es noch gescheites Blech und immer neue Spritztechniken" so Heßler weiter. Aktuell müsse bei Stahl- und Plastikteilen der genau gleiche Farbton getroffen werden.
Zusammenarbeit mit Versicherungen und Sachverständigen
Intensiviert hat sich die Zusammenarbeit mit Versicherungen und Sachverständigen. Repariert wird bei Unfall Heßler am Auto fast alles, nur bei den Motoren hält sich die unabhängige Werkstatt zurück. Verwendet werden ausschließlich Originalersatzteile. Zum Rundumservice zählen TÜV und ASU, Reifenwechsel, Glasreparaturen und das Bereitstellen von Ersatzfahrzeugen.
Stolz ist der Betrieb auf die Auszeichnung "Werkstatt des Vertrauens", die die ATZ Marketing Solutions GmbH an Unfallservice Peter Heßler bereits 15 Mal vergeben hat.