In der Festhalle Waigolshausen hat die Landwirtschaftsschule Schweinfurt ihre Gründung vor 100 Jahren gefeiert, zusammen mit dem vlf-Kreisverband Schweinfurt. Im Verband für land- und hauswirtschaftliche Fachbildung haben sich die Ehemaligen der Schule organisiert. Und so war die Jubiläumsfeier mit rund 350 Gästen für viele ein großes Wiedersehen mit Weggefährten, heißt es in einer Pressemitteilung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt.
Die würdigt Landwirtschaftsschule und vlf als wesentlichen Teil der Bildungslandschaft Schweinfurts über "100 sehr bewegte und krisenreiche Jahre" hinweg. Landrat Florian Töpper würdigte dieses Engagement und den gesellschaftlichen Wert der Fachbildung. Als Träger der Landwirtschaftsschule sei der Landkreis eng mit ihr verbunden.
"Die landwirtschaftlichen Betriebe haben es immer wieder geschafft, sich den Veränderungen anzupassen. Sie haben sich weiterentwickelt, und dieser Prozess geht unvermindert weiter", wird die Behördenleiterin des AELF, Klaudia Schwarz in der Mitteilung zitiert. Sie erlebe in diesen schwierigen Zeiten Betriebsleiter, die sich Gedanken machen, die sich mit den Werten und ihrer Verantwortung gegenüber der Natur viel auseinandersetzen und selbstbewusst die aktuellen Herausforderungen angehen würden.
Was Behördenleiterin Schwarz Mut macht, sind junge Menschen mit Begeisterung
Sie erlebe im Schulalltag "junge Menschen, die die neuen Anforderungen in der Gesellschaft annehmen und ihren Betrieb in ganz neue Richtungen entwickeln – bei allen Schwierigkeiten, neue wirtschaftlich tragbare Konzepte zu entwickeln". Sie erlebe Studierende in der Landwirtschaft und Teilnehmer aus dem Lehrgang Hauswirtschaft, die miteinander um Lösungen ringen würden oder ernsthaft den Dialog mit Gleichaltrigen suchen.
Warum es wichtig ist, dass Landwirte und Verbraucher ins Gespräch kommen
Die Bevölkerung, so die Behördenleiterin, habe oft ein sehr vages oder verzerrtes Bild von den Landwirten, weil es heutzutage nur noch wenige direkte Berührungspunkte gebe. Deshalb sei es wichtig, dass Landwirte und Verbraucher miteinander ins Gespräch kämen. "Vieles, was Landwirtschaft richtig gut macht, ist dem Bürger nicht bekannt. Landwirtschaft will und kann Zukunft!", so Schwarz.
Großes Lob an den aktiven Kreisverband des vlf
Der Landesvorsitzende des vlf Bayern, Hans Koller aus Thyrnau betonte, dass die Landwirtschaftsschule in Schweinfurt und der Kreisverband Schweinfurt mit seinem Vorsitzenden Matthias Ruß durch seine besondere Aktivität eine wichtige Stütze für die Bildungsarbeit in Bayern seien. Das wandlungsreiche Berufsbild des Landwirtes werde hier immer wieder erfolgreich auf die Zukunft hin ausgerichtet.
Vlf-Kreisvorsitzender Matthias Ruß ließ die 100 Jahre Revue passieren: Schon früh hätten die Absolventen der Landwirtschaftsschule die Notwendigkeit der Weiterbildung nach ihrer Ausbildung erkannt. Und deshalb gut drei Monate nach Eröffnung der Landwirtschaftsschule 1922 den Verein der ehemaligen Landwirtschaftsschüler gegründet. Heute stehe der vlf für 100 Jahre erfolgreiche Bildungsarbeit, die geprägt waren von Wandel, Veränderungen und Herausforderungen.
Was bleibt, ist das Produkt: Lebensmittel. "Es geht nicht ohne uns Bauern, aber es muss uns bewusst sein, dass wir ständig allen geforderten Veränderungen gegenüber bestehen müssen, um mit unseren Betrieben zu überleben", appellierte Ruß. Dafür wünschte auch Maria Hoßmann vom Bauernverband der Schule und den Landwirtschaftsbetrieben Mut und Zuversicht.
Landwirtschaft "mit Herz" und Öffentlichkeitsarbeit
Mit Blick auf die Zukunft hebt Schulleiter Joachim Dömling besonders die Öffentlichkeitsarbeit der Studierenden hervor, die sich und ihre Arbeit zunehmend souveräner präsentieren. "Unsere Absolventen haben ihren Traumberuf gefunden und machen Landwirtschaft mit richtig viel Herz."