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Bergrheinfeld
100 Jahre BSG: Zum Festzug und Vogelschuss am Wad kamen 34 Vereine
Höhepunkt des Jubiläums der BSG Bergrheinfeld war der Festzug am Sonntag, an dem befreundete Schützenvereine, örtliche Vereine und vier Musikkapellen teilnahmen. 
Im Bild die scheidende Schützenkönigin Bettina Popp (mit Kette) mit ihrem Mann Christoph, dahinter Silvesterkönigin Julia Schneider und Jugendkönig Joel Popp.
Foto: Horst Fröhling | Höhepunkt des Jubiläums der BSG Bergrheinfeld war der Festzug am Sonntag, an dem befreundete Schützenvereine, örtliche Vereine und vier Musikkapellen teilnahmen.
Horst Fröhling
 |  aktualisiert: 09.08.2024 02:44 Uhr

Am Wochenende feierte die Bürgerliche Schützengesellschaft (BSG) Bergrheinfeld ihr 100. Gründungsjubiläum. Höhepunkt war der Festzug am Sonntag, an dem 34 Gruppen, bestehend aus Vertretern örtlicher Vereine und des Schützengaus sowie vier Musikkapellen teilnahmen.

Die festliche Schar zog vom Festplatz "Holderhecke" über die Schweinfurter Straße, der Hauptstraße und der Mainstraße zum Festplatz "Wad", wo der "Vogelschuss" stattfand. Seit 1925 ist er Tradition. Dabei entscheidet nicht nur ein ruhiges Händchen und Konzentration darüber, wann der Vogel fällt. Dazu ist auch ein Quäntchen Glück nötig, denn das Verhalten des Korpus ist unberechenbar, was sich in den vergangenen Jahren immer wieder zeigte.

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Schützenmeisterin Anita Schneider begrüßte nach Ankunft des Festzugs die Gäste. Stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann dankte der BSG für den Erhalt der schönen Tradition und freute sich über den gut ausgestatteten Verein. Sie lobte die gute Jugendarbeit des Vereins und dessen sportliche Erfolge.

Mit "Frauenpower"

Er sei stolz, wieviel Gäste die Einladung der BSG angenommen haben, betonte Bürgermeister Ulrich Werner. Der Verein mit seinen aktuell 300 Mitgliedern habe sich über die Jahre positiv weiterentwickelt. Dies zeige auch, dass im Vorstand und bei den Vogelschüssen "Frauenpower" Einzug gehalten hat. Weitere Grußworte sprachen Bezirksschützenmeister Matthias Dörrie und Gauschützenmeister Norbert Mahr.

Nach der Proklamation der Schützenkönigin in Bergrheinfeld: (von links) Schützenmeisterin Anita Schneider, Bürgermeister Ulrich Werner, Mario Geissler, Elke Burkert und Schützenkönigin Sabine Burkert, die scheidende Schützenkönigin Bettina Popp, Christoph und Joel Popp sowie die zweite Schützenmeisterin Magdalena Müller.
Foto: Horst Fröhling | Nach der Proklamation der Schützenkönigin in Bergrheinfeld: (von links) Schützenmeisterin Anita Schneider, Bürgermeister Ulrich Werner, Mario Geissler, Elke Burkert und Schützenkönigin Sabine Burkert, die scheidende ...

Pünktlich konnte Schneider den "Vogelschuss", der traditionell unter freiem Himmel durchgeführt wird, eröffnen. 87 Schuss wurden auf den schwarzen Holzvogel abgegeben. Nach gut zwei Stunden Wettbewerb gelang es Sabine Burkert mit dem 87. Schuss, den Korpus abzuschießen. Damit wurde sie die neue Schützenkönigin der BSG Bergrheinfeld.

Joel Popp wieder Jugendkönig

Ihre Vorgängerin Bettina Popp gab die Königskette, die inzwischen einiges wiegt, da jedes Jahr eine weitere Münze hinzukommt, ab. Die neue Schützenkönigin Sabine Burkert erhielt sie bei der Proklamation aus der Hand von Schützenmeisterin Schneider. Sie dankte der scheidenden Königin für seine "Regierungszeit", in der sie viel Spaß gehabt hätten und sie die Belange der BSG würdig nach außen vertreten habe.

Jugendkönig wurde erneut Joel Popp mit einem 227,9 Teiler. Die Königsscheibe, gestiftet von der scheidenden Schützenkönigin, schoss Mario Geissler.

Gegründet worden war die BSG im Jahr 1924, als sich 26 "Freunde des Schützenwesens" trafen und die "Bürgerliche Schützengesellschaft Bergrheinfeld" gründeten. Die erste Generalversammlung wählte Adam Göb zum ersten Vorsitzenden. Die Tatsache, dass man sich den Namen "Bürgerliche Schützengesellschaft" gegeben hatte, zeugte davon, dass sich die Gründungsmitglieder als freie Bürger fühlten und sich als solche mit ihrer Ortschaft identifizierten. Bereits im Jahr darauf fand der erste Vogelschuss statt.

Die Rettung der Kette

Um die Königskette gibt es eine Anekdote: Als die Amerikaner im April 1945 Bergrheinfeld besetzten, kehrten die Bewohner, die nach Garstadt geflohen waren, langsam zurück. Die damals knapp 15-jährige Rosa Neubert, Tochter des seit 1938 amtierenden Vogelkönigs Kilian Neubert, zuhause ankam, fand sie dort einen amerikanischen Soldaten vor, der sich die Vogelkönigskette umgehängt hatte. Er wollte diese als "Souvenir" mitgehen lassen.

Das beherzte Mädchen nahm dem Soldaten die Kette ab und brachte diese in Sicherheit. Die dankbaren Schützen ernannte sie später dafür zum Ehrenmitglied der BSG.

Der erste Vogelschuss nach dem Zweiten Weltkrieg fand erst wieder 1954 statt. Josef Karg wurde der neue Vogelkönig, nach 16 Jahren Zwangspause.

 
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