Hartmut Bobzin hat das orientalistische Werk Friedrich Rückerts in auch populären Artikeln analysiert und wesentlich dazu beigetragen, den Ruhm des in Schweinfurt geborenen Dichters auch über die Fachkreise hinaus zu verbreiten. Der Professor für Islamwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erhielt dafür als letzter Preisträger 2011 den Friedrich-Rückert-Preis, dotiert mit 5000 Euro.
Die Höhe wird sich jetzt ändern. Der Kulturausschuss des Stadtrates folgte einstimmig einem gemeinsamen Antrag der Stadträte Klaus Rehberger (CSU) und Werner Bonengel (SPD), die mit Blick auf die geplanten Veranstaltungen 2016 eine Verdoppelung des Preisgeldes auf künftig 10 000 Euro gefordert hatten.
Anlässlich des 150. Todestages von Rückert wird an das Schaffen und Werk des Dichters unter dem Titel „Weltpoesie allein ist Weltversöhnung“ mit einer Ausstellung und etlichen flankierenden Veranstaltungen umfassend erinnert. Unter diesem Aspekt komme der für 2016 wieder geplanten Vergabe eines Rückert-Preises eine „besondere Bedeutung zu“. Dessen Höhe entspreche aber dem heutigen Standard nicht mehr, argumentierten Rehberger/Bonengel.
Ihr Anliegen unterstützte nachhaltig Rudolf Kreutner, Betreuer des poetischen Rückert-Nachlasses bei der Stadt, Geschäftsführer der Rückert-Gesellschaft und Organisator des Rückertjahres. Preise unter 10 000 Euro würden in der Fachwelt gar nicht mehr wahrgenommen. Hinzu komme, dass auch Coburg einen mit 7000 Euro dotierten Rückert-Preis auslobe. „Die Geburtsstadt sollte da nicht hintenanstehen“, sagte Kreutner – alle überzeugend.
Die Stadt Schweinfurt hat den Rückert-Preis zum 175. Geburtstag ihres Sohnes und Ehrenbürgers am 16. Mai 1963 gestiftet. Er war anfangs mit 5000 Mark dotiert, aus denen nach der Umstellung dann 5000 Euro wurden. Bisherige Preisträger sind die Orientalistin Annemarie Schimmel und die Schriftsteller Tschingis Aitmatow, Paul Maar und Hans Wollschläger.
Vergabe alle drei Jahre
Der Preis wird bisher in unregelmäßigen Abständen vergeben. Vor 2011 war das 2003 und 2001 der Fall. Künftig soll der ursprünglich angedachte Drei-Jahresrhythmus möglichst eingehalten werden. Mit einem Betrag von 10 000 Euro dürfte das auch hinsichtlich der Reputation des zu Ehrenden eher möglich sein, meinten Bonengel, Rehberger und Kreutner.