„Kunst. Werke. Schaffen“ – unter diesem Motto geht die Veranstaltungsreihe „Kunststück“ des Landkreises Haßberge in die zwölfte Runde. Auftaktveranstaltung ist am Freitag, 13. September, um 19 Uhr im Atelier von Bildhauer Manfred Reinhart in Untersteinbach.
Zu Gast bei Manfred Reinhart
„Manfred Reinhart, der in Florenz und Carrara studiert hat, ist einer der herausragenden Bildhauer der Kunstregion Landkreis Haßberge. Mit seinen gegenständlichen Arbeiten in Bronze und seinen Skulpturen aus Sandstein oder Marmor knüpft er an klassische Bildformen an, deren symbolisch gefasste Inhalte sich aus individuellen Mythologien speisen“, urteilt der Kunsthistoriker Matthias Liebel.
Nur selten stelle der Künstler seine meist figürlichen Motive in ihrer körperbaulichen Gesamtheit dar. Oft seien sie fragmentarisch oder als Ausschnitt wiedergegeben, als Torso, als Gesicht, gebunden in die monolithische Blockhaftigkeit des Werkstoffs. Oder als „Akt der Befreiung“, sich herausschälend aus dem verwendeten Ursprungsmaterial.
Kunst und Kino
Was Kunst-Werke alles schaffen können, zeigt das Capitol-Theater in Zeil am 14. und 15. September jeweils um 17 Uhr. Im Kino läuft der Film „Ai Weiwei – Never Sorry!“, der laut Veranstalter einen differenzierten Blick auf das Wirtschaftswunderland China wirft und die Opfer, die die Bürger für den Fortschritt im Namen des Sozialismus bringen müssen.
Kartenreservierungen: Foto-Kino-Schneyer, Tel. (0 95 24) 16 01, E-Mail: info@foto-kino-schneyer.de.
Workshops
Steinbildhauerei – Plastisches Gestalten in Stein, Atelier Manfred Reinhart, Ebracher Straße 8, Untersteinbach. Workshop I ab Freitag, 20. September, sechsmal jeweils von 17.30 bis 20.30 Uhr. Workshop II ab Samstag, 21. September, viermal jeweils von 9 bis 13 Uhr. Die Kursteilnehmer können in der Bildhauerwerkstatt Erfahrungen mit dem Material sammeln und eigene Ideen in Stein verwirklichen. Material, Werkzeuge und Böcke werden zur Verfügung gestellt.
Anmeldung: VHS Rauhenebrach, Tel. (0 95 54) 92 210.
Tapisserie, Welkendorf 2, Samstag, 28. und Sonntag, 29. September, jeweils 10 bis 17 Uhr. Unter der Leitung von Schmuck-Designerin Petra Wohlgemuth gestalten die Teilnehmer nach eigener Vorstellung Hals- oder Armschmuck oder eine Applikation für ein Kleidungsstück. Als Material können Seide, kleine Edelsteine, Perlen und Pailletten verwendet werden. Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt.
Anmeldung: VHS-Geschäftsstelle Haßberge, Tel. (0 95 21) 94 48 57.
Porträtieren mit Hannelore Heider, Mittelschule Ebelsbach, ab Montag, 30. September, viermal jeweils von 18 bis 20 Uhr. An vier Abenden trainieren die Teilnehmer die Beobach-tungsgabe und erlernen das Porträtieren. Das räumliche Erfassen der Kopfform, das künstlerische Umsetzen des speziellen Ausdrucks und der richtige Einsatz der künstlerischen Mittel können dabei an Sicherheit gewinnen. Anmeldung: VHS Ebelsbach, Tel. (0 95 22) 30 11 88. Offenes Atelier: Zwei Tage lang öffnet Schmuckdesignerin Petra Wohlgemuth ihr Atelier in Welkendorf 2, und zwar am 21. und 22. September, jeweils von 11 bis 18 Uhr. Die Besucher erwartet eine große Vielfalt an Schmuckstücken aus Silber, Porzellan, Naturmaterialien und Textil. Kinder können einen Filzring mit Perlen und Pailletten gestalten.
Infos unter Tel. (0 95 31) 94 48 57.
Ausstellungen
Im September starten auch einige Ausstellungen. Gastspiel: Künstler des BBK Karlsruhe im Museum Schloss Oberschwappach. Die Vernissage findet am Samstag, 14. September, um 18 Uhr im Spiegelsaal statt. Geöffnet ist die Ausstellung vom 15. September bis 27. Oktober, sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr. Mit dieser Herbstausstellung startet ein Künstleraustausch zwischen Oberschwappach und dem BBK Karlsruhe. Dazu werden fünf bis sieben Künstler aus dem Karlsruher Berufsverband eine aussagekräftige Auswahl ihrer Werke in den barocken Räumen des Schlosses Oberschwappach anbieten. Mit dieser Ausstellung soll eine Reihe installiert werden, die Künstlern aus unserer Region die Gelegenheit bieten kann, sich in einer sehr lebendigen Kunststadt wie Karlsruhe mit ihren Werken einem anderen Kunstpublikum zu stellen und im Gegenzug Kunst aus einer Messestadt in den Steigerwald zu holen. Sechs Künstler aus dieser Region nutzten bereits die Gelegenheit und stellten im Frühjahr ihrerseits Werke in Karlsruhe aus. Hinschauen – Wegschauen: Gemeinsam gegen Rechtsradikalismus im Ossarium der Stadtbücherei in Ebern: Der Maler und Objektkünstler Günter Rocznik präsentiert etwa 20 Gemälde und Collagen zum Thema Rechtsradikalismus. NPD-Propaganda, rechtsradikale T-Shirts und anderes Material wurden vom Künstler eingearbeitet, übermalt und verfremdet. Der künstlerische Kontext verändert die Aussagen und gibt ihnen ein neues Gesicht: Aus der ursprünglichen Botschaft wird ein Ap-pell an die Menschlichkeit. Roczniks Anliegen ist es, mit dieser Ausstellung dem Verharmlosen und dem Wegschauen entgegenzuwirken und einen Beitrag zur Bekämpfung des Rechtsradikalismus und der Intoleranz im Gemeinwesen zu leisten. Die Vernissage findet am 27. September statt. Geöffnet ist die Ausstellung vom 29. September bis 18. Oktober, Montag und Freitag von 14 bis 18 Uhr, Dienstag 10 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr. Stationen – Jubiläumsausstellung Günter Rocznik: Bei der Ausstellung anlässlich des 60. Geburtstags des Künstlers handelt es sich um eine Zusammenfassung seiner Arbeit aus zwei Jahrzehnten. Die Schau findet in seiner Galerie Kunst und Antik in Pfarrweisach, Bahnhofstraße 4, statt. Sie gibt einen Überblick über das gesamte Schaffen des Künstlers. Vernissage ist am 29. September, 17 Uhr. Die Ausstellung ist vom 30. September bis 20. Oktober zu sehen. Öffnungszeiten: Mittwoch 16 bis 20 Uhr, Sonntag 14 bis 18 Uhr. Werke des Jagdmalers Willy Schütz (1914 bis 1995) im ehemaligen Bekleidungshaus Xaver Mayr in Ebern, Ritter-von-Schmitt-Straße 1. Die Bilder von Willy Schütz in Aquarell-, Öl- und Temperamalerei, sowie vor allem seine Rohrfederzeichnungen – eine Technik, in der er als Meister galt – verzichten bewusst auf die Darstellung einer genauen Szene. Sie zeigen vielmehr in impressionistischer Malweise das Tier in seiner Bewegung und in der Flüchtigkeit des Augenblicks. Der Künstler starb am 20. Oktober 1985 und liegt in Lohr an der Baunach begraben. Er überließ seinen Nachlass dem Heimatmuseum Ebern, wo seitdem sein gesamtes Werk aufbewahrt wird. Eröffnet wird die Ausstellung am 28. September um 17 Uhr. Zu bewundern sind die Werke des bedeutendsten Jagdmalers der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vom 29. September bis 24. November immer sonntags von 14 bis 17 Uhr.
Veranstalter ist der Bürgerverein Ebern, Tel. (0 95 31) 47 56 oder 88 39 (Ingo Hafenecker).
Horst Ziegler – Fotoausstellung in der Galerie im Saal in Eschenau vom 29. September bis 20. Oktober. Vernissage ist 28. September um 18 Uhr. Wenn Begriffe wie Abstraktion, feine Linienführung, Brechungen der Realität, Muster und ähnliches in einer Beschreibung von Kunstwerken auftaucht, dann denkt man schnell an moderne Malerei und nicht zuerst an Fotoarbeiten. Tatsächlich ist das Ausgangsmaterial der Fotoarbeiten von Horst Ziegler die Natur, genauer Pflanzen oder Pflanzenteile. Die Bearbeitung – zerschneiden, spiegeln, montieren, in Serie anordnen – dieses Materials kreiert neue Bildeindrücke von einer Musterung mit einem Grad der Verfremdung, die dem unbefangenen Betrachter Rätsel aufgibt. Fotografische Techniken werden verwendet wie ein Zeichenstift, wie ein künstlerisches Konzept, gerade so wie ein Handwerkszeug in einem Kunstatelier. In den Werken wird deutlich, dass Fotografie keineswegs ein Medium des Abbildens bleiben muss, sondern ein vollwertiges künstlerisches Feld mit allen zeitgemäßen Facetten darstellender Künste ist. Öffnungszeiten: sonn- und feiertags 11 bis 18 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung. Führungen immer sonntags um 11 Uhr.
Kontakt: Tel. (0 95 27) 81 05 01. Infos: www.galerie-im-saal.de Informationen zum „Kunststück“: Das Kulturbüro, Sibylle Kneuer, Tel. (0 95 21) 95 43 83; www.das-kulturbuero.com