
Den diesjährigen Zwischenfruchtfeldtag auf dem Demobetrieb Ludwig Geis in Oberstreu gestalteten die Wasserberater Rainer Schubert und Peter Reitz gemeinsam mit den Pflanzenbauberatern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt/S (AELF) sowie Landwirt Ludwig Geis vom Verein landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf) als einen fachlichen Austausch der Praktiker vor Ort. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des AELF entnommen.
Es war ein Praxistag für Landwirte, vollgepackt mit Informationen rund um Boden- und Gewässerschutz. Das Ziel: eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Praxis in den landwirtschaftlichen Betrieben zu etablieren. Zwischenfrüchte leisten im Herbst auf den Feldern Gutes für Böden und Gewässer.
Sie können Nährstoffe im Boden sammeln und binden, halten den Boden bei Starkregen oder Schneeschmelze an Hängen und bieten dem Wild Deckung und Futter im Winter. Die Aussaat der Zwischenfrüchte gestaltete sich für Landwirte im Landkreis Rhön Grabfeld in diesem Jahr schwierig. Erhebliche Niederschläge und kühle Witterung behinderten Aussaat und Wachstum der Zwischenfruchtbestände.
Der Blick in den Boden als Entscheidungshilfe
Beim Gang durch das von Landwirt Ludwig Geis mit 25 Einzelparzellen angelegte Feld in Oberstreu orientierten sich die zahlreich erschienenen Landwirte in der Praxis an den Zwischenfrucht-Beständen. Der Regen im Herbst sorgte noch für üppiges Wachstum bei Zwischenfruchtmischungen unterschiedlichster Hersteller. Saatgutmischungen mit wenigen (zwei bis drei) bis zu 29 Pflanzen-Partnern konnten bewertet werden.
Der Blick in den Boden ist den Beratern des AELF bei der Wahl der Zwischenfrüchte ein besonderes Anliegen. "Wichtig ist es, auf die Durchwurzelung und die Wurzelleistung der Pflanzen-Komponenten zu achten. Durch sie wird der Boden aufgeschlossen und dessen Krümelstruktur positiv beeinflusst. Die Folgekultur erhält damit bessere Startbedingungen und Kosten für Energie bei der Bodenbearbeitung werden gespart", betont Julian Megner, Pflanzenbauberater vom AELF.
Neben praktischen Beispielen auf dem Acker nutzen die Fachleute des AELF die Gelegenheit, Landwirte über Neuerungen zur Düngerausbringung sowie Bewirtschaftungsauflagen für das Jahr 2024/25 zu informieren.
Umgebung vor Emissionen schützen
Beim Ausbringen von Gülle auf Grünland soll die Umgebung vor Emissionen geschützt, Geruch und Nährstoffverluste beim Ausbringen sollen verringert werden. Gesetze schreiben dafür die anzuwendende Ausbring-Technik vor. Mit der neuen "Gülle App", entwickelt von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, können Landwirte in Ausnahmesituationen auf neue teure Technik verzichten. AELF-Berater Felix Grosch erläuterte den Besuchern Handhabung und Nutzen der App-Anwendung.
Julian Megner stellte die aktuell für 2025 zu erwartenden Bewirtschaftungsauflagen auf Ackerflächen vor. Besonderen Schwerpunkt in seinen Ausführungen legt er auf die Bereiche Erosionsschutz, Mindestbodenbedeckung in sensiblen Zeiten, Fruchtwechsel und Pflichtbrachen.