Erst geht es über drei Hürden, dann muss ein Fußball in ein Tor bugsiert werden, Klamotten in eine Waschmaschine gelegt, Blumen gepflückt, Kegel umgestoßen, Einhörner aus dem Wasser geangelt, eine Brücke bezwungen und später ein Wassergraben durchquert werden: All diese Herausforderungen warteten am Freitagabend in der RTL-Show "Top Dog Germany" auf die italienische Wasserhündin Abbey Road und ihr Herrchen Alexander Trost.
Angereist waren der Ostheimer und seine dreijährige Lagotto Romagnolo-Hündin schon am Tag vor der Aufzeichnung der Show. Die Hündin aus der Rhön ist vielseitig talentiert, gibt beispielsweise mit ihrer feinen Nase eine perfekte Trüffelsucherin ab. Die Rasse komme laut Trost aus der Romagna in Italien und wird in den Bergdörfern dort zur Trüffelsuche eingesetzt.
Bevor es für das Duo vor den Kameras ernst wurde, gab es noch eine Probe. Dort wurden unter anderem alle Hunde untersucht, ob sie gesund sind, der Parcours begangen und alle Hindernisse ausprobiert, wie Trost erklärt. Und dann war es so weit.
Moderator Jan Köppen äußerte bei laufender Kamera noch vor dem Parcours-Start von Abbey und Alexander Trost Bedenken, dass die Hündin direkt in die Garderobe von Moderationskollege Frank "Buschi" Buschmann laufen würde. Köppen scherzte, dass Buschmann jeden Tag ein Kilogramm Trüffel essen würde – nicht weil das gut schmeckt, sondern weil das "unfassbar teuer ist".
Top Dog Germany: Problemlos über die erste Hürde
Zu Köppens und wohl auch Buschmanns Glück startete das Rhöner-Team auf vier Pfoten und zwei Füßen aber dann doch in Richtung Parcours und nicht hinter die Kulissen. Abbey nahm problemlos die ersten Hürden. Beim Fußball war Abbey dann aber eher auf Herrchen Alexander Trost, als auf den Ball fixiert, weshalb der Versicherungsfachwirt die Kugel nach 30 Sekunden selbst mit dem Fuß ins Tor befördern musste.
Warum sich die leidenschaftliche Trüffelsucherin Abbey nicht ganz konzentrieren konnte, erklärte Trost im Gespräch mit dieser Redaktion im Anschluss an die Aufzeichnung der RTL-Show: Gefilmt worden sei unter anderem von einem Kameramann auf einem Segway. Der Fahrer habe noch vor dem Start vor den beiden gestanden und – um nicht umzukippen – mit dem Segway hin und her gewippt. "Meine Hündin hat das herausgebracht." Trost fügte aber merklich stolz an: "Dafür, dass sie so verunsichert war, hat sie das sensationell gemacht."
Auch bei der nächsten Aufgabe, bei der Abbey Kleidungsstücke in eine Waschmaschine legen musste, war die Hündin noch nicht ganz bei der Sache. Trost musste nachhelfen. Aber Stück für Stück zeigte die Ostheimer Fellnase, was in ihr steckt. Die geforderte Blume besorgte die Hündin und auch beim Kegel abräumen lief es schon besser.
Abbey Road und Alexander Trost landen auf Platz sieben
Spätestens beim Angeln von Einhörnern aus einem Wasserbecken war der Knoten dann geplatzt. Die letzte Hürde, der große Wassergraben, der das Team noch vom Zielbuzzer trennte und durchschwommen werden musste, stellte kein Problem mehr dar. Absehbar war das aber nicht, denn bei der Probe am Vortag war das letzte Hindernis das einzige, was Abbey nicht überwand. "Alles hatte geklappt, bis auf der Wassergraben", erzählte Trost dieser Redaktion im Rückblick. Er sei mit der Seilbahn über den Graben gefahren – und Abbey? Die Hündin stand auf der anderen Seite.
In der Show lief das zum Glück ganz anders: "Ich bin reingesprungen, dass ich mir die Peinlichkeit nicht gebe, dass mein Wasserhund nicht ins Wasser geht", erklärte Trost lachend, wie er die Fellnase motivieren konnte. "Oh, er mit Schmackes rein und sie aber hinterher", kommentierte Buschmann die Szene. Nach 3:42:86 Minuten waren die beiden im Ziel. In der Vorshow bedeutete das Platz sieben. Fürs Finale reichte die Zeit zwar nicht, aber Trost war dennoch zufrieden. "Ich finde es richtig cool, dass ich da dabei war."
Während Buschmann, Köppen und Trost nach dem Parcours noch über Trüffel scherzten, war Hündin Abbey bereits heimlich vom TV-Podest gesprungen und auf dem Weg aus dem Studio. "Wenn einer Fehler gemacht hat, war das ich und nicht mein Hund", resümierte Trost gegenüber dieser Redaktion. "Das sind Nerven. Das überträgt sich von mir, dem Halter, auf den Hund."
RTL-Top-Dog-Parcours: "Man hat gar kein Zeitgefühl"
"Wir sind ganz gut durchgekommen, waren nicht weit von der Viertplatzierten entfernt und haben gefinished", erzählte er zufrieden. Das Gefühl, durch den Parcours zu laufen, sei "sensationell" gewesen. "Man hat gar kein Zeitgefühl. Das geht wahnsinnig schnell", berichtete Trost. "Jeder, der da mitmacht und die Nerven behält, hat Anerkennung verdient", so der Ostheimer. Eine Bewerbung für die Show könne er jedem empfehlen, der Lust darauf hat.
Für Alexander Trost bleibt das Leben auch nach der Show erstmal spannend: Voraussichtlich am Sonntag nach Ausstrahlung der Show soll Abbey Road in der Schweiz gedeckt werden, um Nachwuchs bekommen. Aktuell hat Alexander Trost drei Hunde – Abbey Road, Joschka Fischer und Grande Etna ("wie der Vulkan"). Letzteren auch erst seit vergangener Woche. Für die Namen der Hunde sei im Hause Trost seine Frau zuständig, er überrasche die Familie nur immer wieder mit neuen Hunden.
Da seine Frau unbedingt eine "Abbey" haben wollte, womit Trost nicht ganz zufrieden war, weil so viele Hunde Abbey heißen würden, bekam sie als zweiten Namen "Road" verpasst. Bei ihrem anderen Hund wurde aus Joshi irgendwann Joschka und später Joschka Fischer. Es bleibt also spannend, wie die Welpen einmal heißen werden. "Wenn sie nicht hört, heißt sie Hannelore", erzählte Trost schmunzelnd über eine weitere Namensvariante, an die sich TV-Hund Abbey Road gewöhnen musste.
Hundetraining kann ich als sehr spannend berichten.
Geh mal in ein Tierheim und arbeite dort intensiv mit.
Die Kreatur Hunde hat zuweilen mehr drauf als so manche menschliche Zeitgenossen.
Man muss sich damit beschäftigen (wollen) und ( können)