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Willmars
Zwei waschechte Willmarser feiern das Fest der Eisernen Hochzeit
Gertrud und Rudi Scheidler aus Willmars feiern eiserne Hochzeit.
Foto: Heiko Rebhan | Gertrud und Rudi Scheidler aus Willmars feiern eiserne Hochzeit.
Heiko Rebhan
 |  aktualisiert: 25.09.2022 02:30 Uhr

Sie sind waschechte Willmarser und können nun ihre eiserne Hochzeit feiern: Das Ehepaar Gertrud und Rudi Scheidler blickt auf 65 Ehejahre zurück. Eine außergewöhnlich lange Zeit. "Wir sind heimatverbunden", betont Rudi Scheidler und seine Frau stellt klar: "Ich wäre nirgendwo anders hingegangen. Uns geht es hier sehr gut." Willmars ist ihr Traumort.

Gertrud Scheidler, geborene Landgraf, erblickte 1935 in Willmars das Licht der Welt und zwar in dem Haus, wo sie heute wieder wohnt. Sie hat ihren Mann im Elternhaus von Rudi Scheidler kennengelernt. Die Schwester von Rudi Scheidler, Mariechen, war die Freundin von Gertrud. Als Rudi Scheidler seinen Motorradführerschein machte, saßen er und Gertrud abends im Hohlweg 69 zusammen und Rudi Scheidler fasste sich ein Herz und begleitete sie abends nach Hause. Der Beginn einer langen Liebe.

1957 war es so weit: Die beiden heiraten in der evangelischen Kirche in Willmars, die zu ihrem Lebensmittelpunkt gehört. Dort wurden die beiden getauft, konfirmiert. Dort feierten sie ihre Silberhochzeit sowie ihre goldene und diamantene Hochzeit. Gertrud Scheidler, die zunächst als Hausfrau fungierte, brachte 1962 ihr erstes Kind Regina zur Welt. Die beiden anderen Kinder, Susanne und Holger, wurden 1964 bzw. 1969 geboren. Darüber hinaus konnten sich die Scheidlers über vier Enkel und vier Urenkel freuen. Gerade das jüngste Urenkelkind Milena bringt Leben ins Haus, hält den Uropa und die Uroma fit.

32 Jahre lang Vorsitzender des TSV

Der 92-jährige Rudi Scheidler hat bei der Firma Preh gelernt. Als die Engländer das Werk nach dem Krieg besetzten, wechselte er zur Mellrichstädter Firma Fritz. Dort arbeitete er zehn Jahre. 1955 stand wieder ein Berufswechsel an: Rudi Scheidler ging zur Bad Neustädter Firma Siemens, wo er erst in der Staubsaugerfertigung tätig war, ehe er ab 1972 bis zur Rente als Maschineneinrichter fungierte. "Das hat Spaß gemacht", blickt Rudi Scheidler positiv auf seine Arbeitszeit, aber auch auf seine 32-jährige Zeit als Vorsitzender des TSV Willmars zurück. "Unsere Kinder sind auf dem Sportplatz groß geworden", so Gertrud Scheidler. Ihr Mann ist ein echter Vereinsmensch, ist beispielsweise Mitglied im Musikverein, im Obst- und Gartenbauverein sowie bei der Feuerwehr. Bis vor kurzem hat er sich auch noch um die häusliche Umgebung gekümmert.

Gertrud Scheidler arbeitete zunächst als Hausfrau. Dann war sie 15 Jahre lang im Willmarser Kinderheim Nicolhaus in der Waschküche tätig. Sie bügelte, nähte und stopfte. Nach der Heirat zog Gertrud Scheidler zu ihrem Mann in den Hohlweg, ehe die beiden 1967 in Gertruds Elternhaus in der Oberdorfstraße umzogen. Dort wohnt auch Tochter Regina Beck mit ihrer Familie. "Regina verwöhnt uns", so Gertrud Scheidler. Wie ihr Mann ist auch sie noch im hohen Alter gesundheitlich fit. Und wenn es ein Fest gab, waren die beiden immer dabei. Leider ist es in den letzten Jahren in Willmars ruhiger, leerer geworden, denn die Jugend fehlt. Und diese jungen Leute vermisst das Jubelpaar, das seit 63 Jahren die Heimatzeitung liest.

 
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