Das im Jahr 2012 gegründete Technologietransferzentrum Elektromobilität (TTZ-EMO) an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt mit seinem Hauptsitz in Bad Neustadt und Nebenstandort Schweinfurt beschäftigt sich mit den aktuellen und zukünftigen technisch-wissenschaftlichen Fragen rund um das Thema der elektrischen Energietechnik und Elektromobilität. In fünf wissenschaftlichen Arbeitsgruppen entwickeln und erforschen etwa 30 angehende Ingenieure ihre Themen in industriellen Kooperationen mit regionalen und überregionalen Partnern bis hin zu Weltmarktführern.
Und wenn darüber hinaus der ein oder andere wissenschaftliche Mitarbeiter das Zeug für eine Promotion mitbringt, sich leidenschaftlich über mehrere Jahre in ein Forschungsgebiet vertieft und am Ende seine Promotionsprüfung mit der Note "sehr gut" abschließt, ist das, so der TTZ-EMO-Leiter Professor Ansgar Ackva, ein ganz besonders erfreuliches Ereignis.
Innovativen Algorithmen
Julian Endres hat seine wissenschaftlichen Arbeiten im TTZ-EMO bei Professor Ackva durchgeführt und wurde an der Technischen Universität Ilmenau bei Professor Jürgen Petzoldt promoviert. Er hat moderne Filtertopologien untersucht und entwickelt, die in den Energienetzen, Ladestationen und elektrischen Antrieben der Zukunft eine große Rolle spielen werden. Seine Arbeiten haben gezeigt, wie man mit neuen elektronischen Leistungsschaltern und innovativen Algorithmen den Einsatz von wertvollen Rohstoffen reduzieren kann. Dr. Endres ist seit Sommer 2018 zudem Oberingenieur im TTZ-EMO in Bad Neustadt.
Modernste Umrichter
Dr. Martin Hofmann, der seine Arbeiten ebenfalls am TTZ-EMO bei Professor Ackva durchgeführt hat, wurde am Polytechnikum Katalonien (UPC) in Barcelona bei Professor Daniel Montesinos-Miracle promoviert. Er hat mit seinen Forschungen ein neues "Betriebssystem" für modernste Umrichter entwickelt, das ebenfalls in Elektrofahrzeugen, in Ladestationen, in der Energieversorgung und in der Industrie zum Einsatz kommen kann. Es hat gegenüber bestehenden Systemen eine höhere Robustheit und eignet sich insbesondere in entsprechend anspruchsvollen Anwendungen wie beispielsweise für zuverlässige Stromversorgungen in wenig stabilen Stromnetzen.
Wissen für die Industrie
Insgesamt habe sich, so Ackva, die wissenschaftliche Aktivität, Qualität und Anzahl der Doktoranden am TTZ-EMO sehr erfreulich entwickelt, heißt es in einer Pressemeldung der FH Würzburg/Schweinfurt. Vier Doktoranden haben ihre Promotion bereits erfolgreich abgeschlossen und ihr Wissen mit ihrer ersten Stelle in die Industrie transportiert, weitere acht Doktoranden befinden sich in laufenden Verfahren und publizieren ihre Ergebnisse auf nationalen und internationalen Tagungen. Und weil die FHWS als ehemalige Fachhochschule kein Promotionsrecht besitzt, kooperieren die Forscher am TTZ-EMO mit den jeweils fachlich passenden Universitäten und deren Professoren, aktuell mit der TU Ilmenau, TU Berlin, FAU Erlangen, UPC Barcelona, Université libre de Bruxelles, TU Clausthal und der Universität Hannover.