Marcel Wolf aus Merkershausen und der Bad Königshöfer Bastian Eckert machten sich in der vergangenen Woche im Rahmen des "Pothole Rodeo Deutschland" zusammen mit über 100 weiteren Teams auf den Weg von Hintersee in Österreich nach Norddeutschland. Dabei ging es nicht um Schnelligkeit oder sportliche Erfolge, vielmehr standen das Gemeinschaftserlebnis und die Herausforderung im Vordergrund, nach über 2000 Kilometer auf Land- und Nebenstraßen überhaupt am Ziel anzukommen. Denn es gab einige Regelnd und Vorgaben zu beachten. So durften die teilnehm4enden Fahrzeuge nur bis zu 500 Euro kosten oder maximal 50 PS leisten oder mehr als 500 000 Kilometer auf dem Tacho haben (wir berichteten).
Anschieben war angesagt
Marcel Wolf und Bastian Eckert entschieden sich für den Kauf eines 24 Jahre alten 500-Euro-Audi A4 B5, der die beiden am fünften Rodeotag auch wieder heil nach Hause brachte, wenn auch unter erschwerten Bedingungen. "Seit dem Abend des vierten Tages sprang unser Auto wegen eines defekten Anlassers nicht mehr an, sodass wir den Audi mehrmals anschieben mussten, bis wir wieder daheim waren", erzählt Marcel Wolf nach der Rückkehr in Merkershausen. Weitere Pannen wie eine platten Reifen oder einen Schaden am Rücklicht habe man problemlos beheben können.
Auch die Klimaanlage des betagten Audi funktionierte nicht immer so zuverlässig wie gewünscht, was angesichts der hohen Außentemperaturen etwas anstrengend war. "Alles im allem hat uns das Pothole Rodeo aber sehr viel Spaß gemacht," bilanziert Marcel Wolf nach der fünftägigen Schlagloch-Rallye. Das lag auch daran, dass es einen sozialen Hintergrund gab, indem die Rallye-Teilnehmer Spenden für den Bau einer Schule in Marokko sammelten und Tagesaufgaben übernahmen, um ihren Mitmenschen das Leben zu erleichtern. "An Straßenbaustellen haben wir zum Beispiel den Arbeitern kalte Getränke angeboten oder deren Arbeit übernommen, damit sie sich bei den hohen Temperaturen ein paar Minuten ausruhen konnten", so der Merkershäuser. Zudem gab es einen Preis für das verrückteste Auto. Den konnten Marcel Wolf und Bastian Eckert zwar nicht einheimsen, immerhin schafften sie es mit ihrem sehr farbenfroh lackierten Auto unter die besten fünf.
Besuch in der Stadt aus Eisen
Während der fünftägigen Schlagloch-Rallye hatten die Teilnehmer auch immer wieder Gelegenheit, sich in der Nähe der Checkpoints Verschiedenes anzusehen, zum Beispiel den Fernwehpark in Oberkotzau, Ferropolis, die Stadt aus Eisen, oder das Technikmuseum in Pütnitz. Möglichkeiten zur Abkühlung gab es in einigen Badeseen oder in der Ostsee. Und dann gab es auch noch Lenni, einen zwei Meter großen Teddybären. Jeden Tag wurde ein neues Team ausgelost, das den Bären samt seinem Campingstuhl ins Auto setzen und zu allen angefahrenen Orten mitnehmen musste. Für Marcel Wolf steht jedenfalls so gut wie fest, dass er in den nächsten Jahren wieder zu einer Schlagloch-Rallye aufbrechen wird. "Ich bin schon am überlegen, wohin es dann eventuell hingehen wird."