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Mellrichstadt
Zuversicht im Wald und ein Insekt als neue Gefahr
Die Asiatische Hornisse gilt als invasive Art und ist nicht für Menschen, sondern vor allem für Honigbienen gefährlich. Sichtungen sollen gemeldet werden, so die Information im Land- und Forstausschuss Mellrichstadt.
Foto: Boris Roessler/dpa (Symbolfoto) | Die Asiatische Hornisse gilt als invasive Art und ist nicht für Menschen, sondern vor allem für Honigbienen gefährlich.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 21.04.2025 02:37 Uhr

Die aktuelle Wetterlage stimmt die Waldverantwortlichen nicht gerade optimistisch - aber auch nicht ratlos. Zumindest die beiden Forstleute, die sich um Mellrichstadts Wald kümmern, versprühten bei der Sitzung des Land- und Forstausschusses etwas Zuversicht und sehen Anzeichen für eine Entspannung in ihrem Zuständigkeitsbereich.

Otfried Pankratius von der Forstbetriebsgemeinschaft Obere Rhön forderte, dass in Zukunft weniger die betriebswirtschaftlichen Aspekte, sondern die ökologische Bedeutung des Waldes mehr in den Fokus gerückt werden muss. Dabei kann jedoch die Bilanz des vergangenen Jahres als Erfolg verbucht werden, denn wirtschaftlich war 2024 für die Stadt ertragreich. Einen Erlös von 130.000 Euro hat der Stadtwald abgeworfen, allerdings auch wegen der Zuweisungen von Bund und Land, die sich auf insgesamt 100.000 Euro summierten.

Der Einschlag von 6000 Festmetern bewegte sich im Bereich der gesteckten Ziele und verursachte einen Überschuss von 110.000 Euro, erklärte Revierleiter Michael Merkel. Allerdings setzt sich die überwiegende Teil von 80 Prozent aus Schadholz zusammen, das auf Borkenkäferbefall zurückgeht. Auf Grund der etwas stärkeren Niederschläge schränkte der Schädling im Laufe des Jahres seine Aktivitäten ein, sodass sich der Nadelwald etwas erholen konnte. Die aktuelle Situation lasse sich aber nur schwer einschätzen.

Eine Drohne hilft bei der Aussaat

Die starken Einschläge führen jedoch dazu, dass dem Ansetzen und der Pflege von Jungkulturen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Zur Aussaat wurde sogar eine Drohne eingesetzt, die nicht nur zu einer erheblichen Kosteneinsparung führte, sondern sich auch als durchaus praktikabel erwiesen hat und als guter Ersatz für fehlendes Personal anzusehen ist.

In diesem Jahr ist wiederum ein Einschlag von 6000 Festmeter vorgesehen, fuhr Merkel fort. Der Erlös aus dem Holzverkauf könnte dadurch erheblich über den Ausgaben liegen und einen Betrag von 200.000 Euro erbringen. Die Gesamtbilanz liegt allerdings nur bei 70.000 Euro.

Die hohen Ausgaben erklären sich unter anderem aus einem Forcieren des Wegebaus und eine Verbesserung der Wasserhaltung. Angesichts insgesamt nachlassender Niederschläge muss versucht werden, das Oberflächenwasser mehr im Wald zu halten. Dazu gibt es inzwischen verschiedene Ansätze.

Darüber hinaus verursacht die Beseitigung von Totholz einen höhere Aufwand. Insbesondere muss die Stadt am Weg um den Frickenhäuser See ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen. Die abgestorbenen Bäume und Äste befinden sich jedoch an einem stark abfälligen Hang, sodass die Bergung mit einem enormen Aufwand verbunden ist, der erhebliche Kosten verursacht.

Auch auf Kahlflächen sind Anzeichen einer Erholung erkennbar

Zudem werden verstärkt Kulturen angesetzt, im Oberen Wald wurden beispielsweise 120.000 Rotbuchen gepflanzt. Inzwischen gibt es auch auf Kahlflächen Anzeichen einer Erholung in der Form, dass sich junges Grün durch Naturverjüngung ausbreitet. Um den Aufwuchs zu sichern, muss sich aber auch die Verbisssituation anpassen. Bürgermeister Michael Kraus sieht gute Ansätze bei den Gesprächen mit den Jagdpächtern.

Das Stadtoberhaupt informierte im weiteren Verlauf über eine neue Geißel, die die heimische Natur heimsucht und vor allem die Imker betrifft. Danach ist die Asiatische Hornisse inzwischen auch in der Region gesichtet worden. Die stark invasive Wespenart ist nicht für Menschen, sondern vor allem für Honigbienen gefährlich und kann ganze Völker vernichten. Sichtungen sollten unter der Adresse www.beewarned.de gemeldet werden.

 
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