
500 Jahre alt wird Premich in diesem Jahr. Es gibt zwar keine Urkunde aus dieser Zeit, aber aus späteren offiziellen Aufzeichnungen ergibt sich dieses Alter.
Denn Brennedleiten, wie der Ort einst hieß, war zunächst eine illegale Siedlung im Salzforst. Dort hatten sich Köhler niedergelassen, die ihren Lebensunterhalt damit verdienten, dass sie in dem dichten Wald Buchen abholzten und in Köhlermeilern daraus Holzkohle erzeugten. Die wurde zum Beispiel gebraucht, um glühendes Eisen in Schmieden bearbeiten zu können.
Schwarzsiedler
Die Fürstbischöfe des Hochstifts Würzburg, zu dem der Salzforst damals gehörte, wussten zunächst nichts von den Schwarzsiedlern in einem ihrer dichtesten Waldgebiete. Aber irgendwann ging es darum, aus der illegalen Siedlung eine legale zu machen. Aus den Unterlagen zu diesem Vorgang ergibt sich, dass Premich seit 1518 besteht. Premich wurde schließlich ein eigenständiger Ort im Hochstift. 1686 wurde der Grundstein für eine eigene Kirche gelegt, die heute noch den Ort als Wahrzeichen überragt. Damals hatte die Ortschaft immerhin schon etwa 70 Haushalte.
Festprogramm erarbeitet
Das halbe Jahrtausend Ortsgeschichte feiern die Premicher am Wochenende, 15./16. September unter der Schirmherrschaft des Premicher Landtagsabgeordneten Sandro Kircher. Monatelang hat sich zur Festvorbereitung regelmäßig eine Gruppe getroffen, die hauptsächlich aus den Vorständen der Ortsvereine, aber auch aus interessierten Bürgern besteht. Unter der Leitung von Ortssprecher Mario Krebs haben die Mitglieder dieser Gruppe ein Festprogramm erarbeitet.
Schirmherr zündet Meiler an
Dazu gehört als eine der Hauptattraktionen ein echter Köhlermeiler, wie viele vor Jahrhunderten in Premich rauchten. Für diesen Meiler haben die Premicher rund 25 Ster Buchenholz gemacht. Die haben sie inzwischen unter Mithilfe eines Spezialisten für Kohlenmeiler aus dem Spessart in der Nähe des Festplatzes am Feuerwehrplatz aufgeschichtet.
Von außen wird der Holzstoß luftdicht mit Spänen und Erde umhüllt und steht dann am Samstag, 15. September, zum Anzünden bereit. Das wird Schirmherr Sandro Kirchner zum Festbeginn um 17 Uhr erledigen. Die hochwertige Holzkohle aus dem Meiler, die bestens zum Grillen geeignet sein wird, wird es nach dem Fest zu kaufen geben.
Pater vom Kreuzberg
Den Gottesdienst am Sonntag um 10 Uhr wird Pater Martin, Guardian vom Kloster Kreuzberg, feiern. Auch da wird Premicher Geschichte sichtbar. Denn bevor Premich eine eigene Pfarrei wurde, halfen die Patres vom Kreuzberg in der Seelsorge für den Ort aus. Was sie übrigens auch in jüngerer Zeit öfter einmal taten – zum Beispiel in der Vakanz-Zeit, als man in der Pfarreiengemeinschaft auf einen neuen Pfarrer wartete.
Nach dem Gottesdienst geht es im Festzug zum Zelt am Feuerwehrplatz, wo die Ehrengäste ihre Grußworte vortragen werden. Ab 12 Uhr bieten die Premicher den Besuchern historische Ausstellungen – beginnend mit der Sägemühle am Ortseingang, entlang der Kirchstraße bis hinauf zur Kirche und zur alten Schule.
Historische Schau und Konzert
Es wird historische Alltagsgegenstände zu sehen geben, Oldtimer-Motorräder und historische Traktoren. Themen werden sein Jagd und Natur, Schmiede, Mostscheune oder Holzschnitzer. Und im Pfarrheim neben der Kirche werden viele alte Fotos zu sehen sein, die die Premicher aus alten Alben ausgegraben und gerne zur Verfügung gestellt haben. Von 14 bis 15 Uhr gibt es außerdem ein Jubiläumskonzert in der Kirche.
Mehlklöß' mit Gurkensalat
Wer besonderen Appetit auf ein traditionelles Rhöner Gericht hat, der sollte sich Sonntag, 17.30 Uhr, vormerken. Da gibt es Mehlklöße mit Gurkensalat. Und schon am Samstag um 17.30 Uhr wird Kesselfleisch aufgetischt, wie es noch heute in der Rhön gerne gegessen wird.