40 Lenze haben die Narren der Burgelf jetzt auf dem Buckel und sind demnach in den besten Jahren. Das bewies die Faschingszunft auch bei ihrer Prunksitzung, als sie ein fünfstündiges Programm stemmte, das wieder mit allen und sogar mit einigen schon längst als passe´ geglaubten Zutaten gespickt war.
Ein Schwung an Glückwunschkarten
Zunächst musste sich Sitzungspräsident Udo Ries durch einen Schwung an Glückwunschkarten kämpfen. Alle Absender gratulierten den Narren zum 40. Geburtstag, wenn auch die Glückwünsche manch spöttische Anspielung enthielten, die der Empfänger erst einmal schlucken musste.
Mit einem Geburtstagstänzchen eröffneten die Trainerinnen der Garden das Programm, bevor der Narrenmoderator seinen Sohnemann Maximilian zu seiner Premiere auf die Bühne holte. Der schüttete sein Herz aus, weil für ihn die Pubertät die Hölle ist. Aus ihr erlöste dann die Große Garde mit einem eleganten Marsch den armen jungen Mann.
Manch amouröses Abenteuer
Mit krächzender Stimme schilderte Nachtwächter Rossi alias Daniel Rossmann merkwürdige Ereignisse im Dorf. Manch amouröses Abenteuer tat der Hüter kund und legte dabei wenig Feingefühl an den Tag.
Nach dem Gardetanz der Nachwuchstruppe brachten Fredi Breunig und Martin Wachenbrönner das Publikum zum Toben. Mit der Bauernschläue eines Aubstädter Landmanns überwanden die beiden sogar eine Bewerbung als Metzger auf dem Rhön Klinikum Campus.
Entzückend war wieder einmal die Purzelgarde, die direkt aus der Steinzeit kam und mit einem putzigen Tanz die Herzen der Zuschauer höher schlagen ließ.
Sprachtalent Johannes Then
Sprachforscher Johannes Then erbrachte den wissenschaftlichen Nachweis, wo der Burgläurer Dialekt herkommt. Bekanntlich entstanden die unterschiedlichen Sprachen durch die Völkerwanderung. Also durchschritt der Forscher den gesamten Erdball und entpuppte sich dabei als wahres Sprachtalent. Akrobatik in Vollendung mit starker Anlehnung an Kunstturnen bot Tanzmariechen Pauline Kuhn von den Sälzer Kröpf, die für ihren erstaunlichen Beitrag stürmischen Applaus erhielt.
Der war auch der "Schwarzen Sechs" sicher. Nach einer Pause von bald 15 Jahren haben sich Bernhard Bach, Walter Dünisch, Frank Dünisch, Albert Bach, Hubert Heinickel und Udo Ries noch einmal zum Comeback formiert, um zum Geburtstag ihre letzte Aufwartung zu machen. Wie sich zeigte, sind die Jahre nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen. Vor allem Eheprobleme plagten die Unglücklichen, von denen sie reichlich berichteten, um dann auch singend zu jammern, "mein Papagei frisst keine harten Eier", so dass das Publikum Kopf stand vor Lachen.
Nach der Pause ging es gleicher Weise weiter. Mit einem Sketch über die Straßenbahnlinie 8 war die Stimmung gleich wieder auf dem Siedepunkt. Die Teeniegarde sorgte dagegen mit ihren Showtanz zu "Best of Madonna" für einen "Augenschmaus" und begeisterte Ausrufe. Der Hambacher Peter Halbig tat einen schelmischen Ausflug in die Hintergründe der Politik.
Mit der Grazie eines Elefanten
Tränen schossen den Zuschauern ins Gesicht, als das Männerballett mit der Grazie eines Elefanten sein tänzerisches Vermögen präsentierte. "Zurück in die Zukunft" beginnt wahrscheinlich erst einmal damit, die blauen Flecken zu behandeln. Stürmisch begrüßt wurde dann das Eigengewächs Nico Rossmann. Eine halbe Stunde lang strapazierte der Entertainer, der in Köln arbeitet, die Lachmuskeln seiner Zuhörer. Seine Comedy kennt kein Pardon und keine Tabus und ist daher nicht nur bei seinen Mitbürgern der Brüller.
Damit hatte der Komödiant aber auch gleichzeitig das Ende des Abends eingeläutet. Den krönenden Abschluss bildete jedoch die Große Garde mit ihrem Showtanz, der Motive aus den 80er- und 90er-Jahren interpretierte und noch einmal einen Begeisterungssturm auslöste.