Die Fachleute waren am Samstag bei der Zuchtschau des Paint Horse Clubs Germany auf der Grabfeld-Ranch von Tanja Bähr in Großeibstadt unter sich. Neben den American Paint Horse sah man auch American Quarter Horse, sogenannte Veredler. Sie sind einfarbig, während die Paint Horse Flecken aufweisen.
Beide Westernrassen haben jedoch den gleichen genetischen Grundstock und stellen zahlenmäßig die größte Pferderasse der Welt dar. Die Pferde waren einst unerlässliche Partner der Cowboys, zogen aber auch den Pflug des Farmers oder am Sonntag die Kutsche zur Kirche, um anschließend ausgespannt zu werden und ein Rennen zu laufen.
Wie Tanja Bähr aus Großeibstadt zu den Quarter Horses kam
Für die Weiterentwicklung der Zucht und Zuchtprognosen sind Zuchtschauen wichtig. Unter den Teilnehmern war das Großeibstädter Züchterehepaar Tanja Bähr und Michael Göbel mit zwei Stuten und zwei Fohlen. Nach einem Unfall musste Tanja Bähr auf das Westernreiten umsteigen und kam so zum Quarter Horse, erzählt sie.
Später kamen Paints dazu, die allerdings keine Flecken hatten. Man setzte auf einen Hengst, der die notwendigen Flecken vererbte und so kamen die gewünschten Fohlen auf die Welt. Wichtig nennt es Tanja Bähr "mit Sinn und Verstand zu züchten" und so zum Erhalt der Rasse beizutragen.
Die Bewertung der Tiere übernahmen die Zuchtrichterinnen Angelika Hellberg und Maria Holz vom deutschen Paint Horse-Club. Sie entscheiden ob ein Pferd am Bundeschampionat teilnehmen darf. "Bei unserem ersten Fohlen waren wir schon dabei", sagt Tanja Bähr nicht ohne Stolz. Natürlich werden die Tiere vorbereitet, um sie entsprechend präsentieren zu können, fügt Uwe Baier aus Priesendorf von der Green Valley Ranch hinzu.
So lief die Bewertung in Großeibstadt ab
So war es selbstverständlich, dass mehrfach die weißen Flecken gereinigt wurden. Neben Striegel-Bürste kam aber auch mal ein Küchentuch zum Einsatz. Beim Vorstellen mussten die Stuten zunächst auf der Straße im Schritt und Trab laufen, um den korrekten Gang zu überprüfen. Außerdem wurde die Schulterhöhe genau gemessen und die Zähne überprüft.
In der Reithalle musste das Pferd einige Minuten geduldig verharren, bis die Zuchtrichterinnen die korrekte Stellung der Gliedmaßen und den Körperbau bewertet hatten. Darauf folgte die Beurteilung der Gangkorrektheit durch Vorstellung an der Hand im Schritt und später im Trab entlang der Dreiecksbahn. Im Freilauf oder an der Longe konnten die Stuten, dann nochmals ihre Bewegungen zeigen.
Das Highlight war die Beurteilung der Fohlen. Wie die erwachsenen Pferde mussten sie zunächst aufgestellt, dann in der Dreiecksbahn geführt werden und schließlich durften sie im Freilauf zeigen, was in ihnen steckt. Zufriedene Gesichter bei den Pferdebesitzern, die von der Großeibstädter Jugendgruppe bewirtet wurden.