Zum Tag des offenen Denkmals wurde die aus dem 14. Jahrhundert stammende Kreuzkapelle in Alsleben, die sich von außen als Kleinod darstellt und mitten im Dorf steht, geöffnet. Bei einer Führung am Nachmittag erfuhren die interessierten Besucher Wissenswertes über deren Entstehung und Bedeutung.
Edwin Kast, Schriftführer der Interessengemeinschaft der Kapelle Heilig Kreuz, stellte die historischen Höhepunkte der Baugeschichte vor und wies auch auf den Hochaltar hin, der aus der Zeit um 1700 stammt. Im Mittelpunkt des Bildnisses steht der von den Toten auferstandene Christus. Die seitlichen Figuren zeigen einen Bischof und den heiligen Urban, der ein Hinweis ist auf den einstigen Weinbau im Grabfeld. Zugeschrieben wird der Altar dem Spätbarock.
Erbaut wurde das Gotteshaus als Wehrkirche mit einer Schutzmauer. Der Ortsbevölkerung war sie im Dreißigjährigen Krieg Zufluchtsort und Schutz vor bewaffneten Soldaten aus Schweden, die Alsleben belagerten, aber niemand verletzten oder gar töteten.
Einmal im Jahr wird noch ein Gottesdienst darin gefeiert wie am vergangenen Sonntag im Rahmen des Kirchweihfestes der „Hinnerdörfer“ mit Pater Cornelius aus einem fernen Land. Der Geistliche vertrat urlaubsbedingt Pfarrer Florian Lehnert von der Pfarreiengemeinschaft St. Martin Untereßfeld, zu der die Pfarrgemeinde Alsleben gehört.
Die Interessengemeinschaft der Kapelle Heilig Kreuz will in absehbarer Zeit die Innenrenovierung des Kirchleins in die Wege leiten und hierfür noch eine tragfähige Finanzierung zusammenstellen. Dabei ist sie auf Spenden angewiesen. Ziel ist, den heiligen Ort in der Tradition zu pflegen wie auch das bauliche Denkmal im Bestand zu erhalten. Neben der Kreuzkapelle gibt es in Alsleben noch die Pfarrkirche St. Kilian im Ort und die St.-Ursula-Kapelle nahe des Naturfriedhofs wenige Kilometer vom Ort entfernt.