Nachdem die Erschließungsarbeiten abgeschlossen und die Durchgangsstraße erneuert sind, steht Völkershausen als schmuckes Dorf da. Entsprechend zufrieden und zurückhaltend waren die Teilnehmer bei der Bürgerversammlung.
Nach seinem Bericht über die wichtigsten Aktivitäten in der Gemeinde kündigte Bürgermeister Reimund Voß das Anlegen eines Urnenfeldes in Eigenregie an. Wie schon in Willmars soll auch auf dem Friedhof in Völkershausen ein Bereich für Urnenbestattung geschaffen werden. Er möchte jedoch, dass das Vorhaben ganz nach den Wünschen der Einwohner umgesetzt wird und rief dazu auf, sich schon einmal Gedanken über die Gestaltung zu machen.
Außerdem wird erwogen, die bis jetzt nur geschotterte "Kleine Seite" zu asphaltieren, da der Belag bei Starkregen abgeschwemmt wird. In diesem Fall wäre das Vorhaben eine Ersterschließung, dann müsste der größte Teil der Kosten auf die Anwohner umgelegt werden. Aber zunächst sollen die Kosten ermittelt werden, um dann in die Diskussion mit den Anwohnern zu gehen. Mehrere Teilnehmer machten darauf aufmerksam, dass diese Vorgehensweise vielleicht gar nicht notwendig wäre, vielmehr könnte bereits eine bessere Ableitung des Niederschlags das Problem lösen.
Wahlergebnis der AfD
Auch in Völkershausen kamen die beiden Themen zur Sprache, die derzeit die Bevölkerung der Gemeinde am stärksten beschäftigen: Das Wahlergebnis der AfD und der Verkauf der Zollhäuser in Willmars. Der Bürgermeister sah vor allem einen Imageverlust für Willmars durch das Wahlergebnis, dabei seien Anhänger der Partei nie offen aufgetreten. Auch Zuhörer sahen keinen Mitbürger mit politischer Überzeugung, sondern nur Protestwähler, die ihre Unzufriedenheit mit der Bundespolitik zum Ausdruck gebracht hätten. Vor Ort gebe es jedenfalls kaum gravierende Probleme.
Ebenso wie in den beiden vorhergehenden Versammlungen wandte sich aber eine Mehrheit von Stimmen gegen den Verkauf der Zollhäuser. Voß berichtete, dass die Gemeinde die beiden Anwesen erst vor zehn Jahren erworben hat. Damals sollte die Umnutzung in eine Sammelunterkunft verhindert werden. Jetzt stünden aber hohe Sanierungskosten an, die sich die Gemeinde nicht leisten könne, zumal die Bereitstellung von Wohnraum nicht zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde gehöre. Dieser Umstand spiele eine Rolle, wenn es darum geht, Stabilisierungshilfe zu beantragen.
Mehrere Zuhörer stellten fest, dass das Anwesen mit den acht Wohneinheiten stets gut belegt sei und befürchteten, dass nach einem Verkauf die Mietpreise steigen und eventuell dann doch wieder eine Sammelunterkunft eingerichtet werden könnte. Der Bürgermeister kündigte daraufhin an, dass das Thema erneut im Gemeinderat behandelt werden soll.