zurück
SCHÖNAU
Zersplitterung der Grundstücke beseitigen
Danilo Graupner (links) und Projektleiter Dipl. Ing. Franz-Josef Jung vom Amt für ländliche Entwicklung in Würzburg stellten bei einer Versammlung der Teilnehmergemeinschaft Waldflurbereinigung Schönau den Plan über die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen vor.
Foto: Manfred Zirkelbach | Danilo Graupner (links) und Projektleiter Dipl. Ing. Franz-Josef Jung vom Amt für ländliche Entwicklung in Würzburg stellten bei einer Versammlung der Teilnehmergemeinschaft Waldflurbereinigung Schönau den Plan über ...
Manfred Zirkelbach
 |  aktualisiert: 07.04.2018 02:30 Uhr

Der nächste Schritt zur Waldflurbereinigung in Schönau ist angelaufen. Im Schönauer Kolpingsaal hat der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft zusammen mit den Vertretern des Amtes für ländliche Entwicklung (ALE) den Plan über die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen vorgestellt.

Der Projektleiter für die Waldflurbereinigung Schönau Dipl. Ing. Franz Josef Jung und Referendar Danilo Graupner präsentierten den Wege- und Gewässerplan. Demnach umfasst die gesamte zu überplanende Maßnahme knapp 500 Hektar Fläche mit 961 Grundstücken und 282 Grundstücksbesitzern. Lang führte aus, dass die Besitzstände zu 79 Prozent unter einem Hektar klein seien. Dies erfordere einen ungemein hohen Erschließungsaufwand.

Durch die Überplanung, so Graupner weiter, werde die Zersplitterung weitgehend beseitigt und die Erschließung für jedes einzelne Grundstück gesichert. Die teilweise bisherigen Fahrt- und Betretungsrechte würden damit hinfällig, eine nachhaltige Bewirtschaftung könne dann durchgeführt werden. Dazu würden eine ganze Reihe vorhandener Wege eingezogen, wieder andere verändert oder neu aufgebaut oder sogar völlig neu angelegt. Weiterhin sind wasserwirtschaftliche Anlagen zu berücksichtigen, welche bodenverbessernd und landschaftsgestaltend wirken sollen. Dies sind naturnahe Bäche und Gräben sowie notwendige Wasserrückhaltungen. Alle Arbeiten dienen vor allem dem Bodenschutz, der Verbesserung der Natur und der Landschaft. Inzwischen sei auch der Plan weiteren Trägern öffentlicher Belange vorgelegt worden, welche ebenfalls ihre Vorstellungen einbringen können. Mit der Genehmigung und der Feststellung des Planes durch das ALE könnte dann zunächst die Waldbewertung, später die notwendigen Bauarbeiten durchgeführt werden.

Als Hauptmaßnahme wurden vier befestigte Schotterwege, welche hauptsächlich der Holzabfuhr dienen, festgelegt. Einer dieser Wege führt über den Markberg und Lembachsberg zur Gemeindeverbindung Reyersbach, ein zweiter über den Nermlingsberg. Ein weiterer Weg wird über den Wallbacher Berg gezogen, die Gemeindeverbindung nach Reyersbach ist als vierte Erschließungsstraße vorgesehen. Insgesamt werden hierfür 6,2 Kilometer Straße verbaut werden. Für die weiteren Wege, Grün und Rückewege sind 15 Kilometer vorgesehen. Weiterhin gehört die Renaturierung des alten natürlichen Gewässerbetts des Lembaches vom Lengbrunnen bis zu den Teichen zu den besonderen Maßnahmen. Man sei der Qualität des Gewässers verpflichtet, stellte Graupner fest, die Anlage von Tümpeln und Flachufern dienen vor allem dem Artenschutz. Dies sei ein äußerst sensibler Bereich, nachdem es sich hierbei größtenteils um FFH-Gebiet handle.

Die Kosten wurden für die befestigten Wege geschätzt auf 590 000 Euro, für die Grün-und Rückewege auf 108 000 Euro und für die Gewässerrenaturierung mit 43 000 Euro zusätzlich den Planungskosten. Nach der Wertermittlung werde man das Vorhaben öffentlich ausschreiben und ab Herbst 2019 mit der Baumaßnahme beginnen.

Forstoberrat Bernd Günzelmann teilte mit, dass nach erfolgter Ausschreibung nunmehr Diplom-Forstwirt Paul Gerlach aus Aschaffenburg für die Waldbewertung zuständig sein wird. Hinzu kommen zwei weitere auswärtige Sachverständige, diese Stellen seien derzeit aber noch nicht besetzt. Im zeitigen Herbst wird mit den Bewertungsarbeiten begonnen.

Günzelmann kündigte an, dass mit Beginn der Bewertungsarbeiten ab August 2018 ein Holzeinschlagestopp verfügt werde. Der Auftrag zur Freilegung der einzelnen Wegetrassen solle dann an die Forstbetriebsgemeinschaft gegeben werden, damit sei Neutralität und Vertrauen hergestellt. Die Einschlagspause könnte dann nach der Neuverteilung bis zum Jahresende 2021 aufgehoben werden.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schönau
Manfred Zirkelbach
Franz Josef Jung
Paul Gerlach
Reyersbach
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top