Großer Tag für den Ortsteil Zella der Gemeinde Dermbach im Thüringer Teil des Biosphärenreservats: Mit rund 200 Besucherinnen und Besuchern wurde an der Propstei Zella das neue Bildungszentrum eröffnet. Neben einem Biosphären-Klassenzimmer und einem Entdeckerwagen ist ein Erlebnisspielplatz entstanden – dank großen ehrenamtlichen Engagements innerhalb des Ortsteils.
In den vergangenen beiden Jahren hat die Thüringer Verwaltung des Biosphärenreservats den Außenbereich der Propstei Zella – Dienstsitz der Verwaltung und des Biosphären-Infozentrums – kontinuierlich zu einem Bildungsstandort für nachhaltige Entwicklung ausgebaut. Dazu gehören ein "Biosphären-Klassenzimmer" mit 60 Sitzplätzen, ein Junior-Ranger-Entdeckerwagen, ein Lehrpfad rund um die Streuobstwiese unterhalb der Propstei Zella und ein Erlebnisspielplatz "Streuobstwiese", der in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Dermbach entstanden ist. Diese Angebote sollen für Bildungsmodule zur nachhaltigen Entwicklung für Groß und Klein inklusiv erlebbar sein.
Nachhaltigkeitsgedanken umgesetzt
Anlässlich der Eröffnung sagt Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund: „Ich freue mich sehr, dass in der Rhön Umweltbildung einen so großen Stellenwert hat und mit dem neuen Außengelände ein Raum zum Entdecken und Lernen entstanden ist. Hier lernen Kleine und Große gemeinsam den Wert unserer Natur zu schätzen.“ Mit Fördermitteln des Umweltministeriums entstanden ein stufenfreier Zugang zur Streuobstwiese und die Umrüstung auf Sternenpark-konforme Architekturbeleuchtung am historischen Propsteigebäude. „Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben, den Nachhaltigkeitsgedanken auf dem Propsteigelände ganzheitlich umzusetzen“, betonte Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltung. "Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind zentrale Aufgaben des Biosphärenreservats. Das Außengelände ist eine perfekte Ergänzung zum Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön."
Mit dem ganzheitlichen Ansatz sei die Propstei nicht nur Bildungsort für Schulen und Kindergärten, Ausflugsziel und Infostelle für Touristen, sondern auch ein Ort der Gemeinschaft für die Einheimischen geworden. "In der aktuellen Zeit kommen dem Spielplatz und dem Bildungszentrum noch einmal mehr Bedeutung zu. Nach den schwierigen Monaten haben die Kinder einen genialen Treffpunkt hinzugewonnen, und durch unseren eigenen Aufbau sind wir als Dorfgemeinschaft weiter zusammengewachsen“, betont Ortsteilbürgermeister Marcel Schumann.
Im April 2020 hatten sich acht Ehrenamtliche zusammengefunden und seitdem in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der Gemeinde geplant, Fördermöglichkeiten gesucht und mit vielen weiteren Helferinnen und Helfern den Spielplatz gebaut. Rund 1600 ehrenamtliche Stunden sind in den Aufbau der Geräte und die Gestaltung des Geländes investiert worden – in einem Zeitraum von insgesamt zwölf Wochen. Das Interesse war bei der Eröffnung entsprechend groß: Rund 200 große und kleine Besucherinnen und Besucher verbrachten einen bunten Tag mit zahlreichen Mitmach-Angeboten.