Die Jahre des Aufbruchs am Meininger Theater 1990 bis 2001 dürften lebendig werden, wenn Siggi Seuß am Dienstag, 29. Oktober im Foyer des Theaters aus seinem Buch „Zeit der Wunder“ liest. Es stellt in 21 Porträts, Interviews und Reportagen Theatermenschen vor, die damals am „Südthüringischen Staatstheater“ engagiert waren. Begleitet wird Seuß dabei von zwei Künstlern, die selbst im Buch porträtiert sind: Der Sopranistin Radka Loudová-Remmler und dem Schauspieler und Sänger Stefan Schael. Beide werden die von Intendant Ansgar Haag moderierte Lesung musikalisch untermalen.
Jahrzehnt des Aufbruchs
Das Meininger Theater wurde Anfang der 1990er Jahre zu einem der erfolgreichsten in den neuen Bundesländern. Renommierte Theatermacher gaben sich ein Stelldichein, um ihre Solidarität mit dem Haus zu bekunden. Nach dem Unfalltod des legendären Intendanten Ulrich Burkhardt 1997 stellten die Meininger unter Führung der neuen Intendantin und Opernregisseurin Christine Mielitz 2001 einen „Ring des Nibelungen“ auf die Beine, der das internationale Feuilleton staunen ließ. Was aber ist Mythos, was wahrhaftig an dem, was im Jahrzehnt des Aufbruchs als „Wunder von Meiningen“ durch die Medien geisterte?
Das Buch nähert sich dem vermeintlichen Wunder, in dem es Menschen zu Wort kommen lässt, die diese Zeit miterlebt und mitgestaltet haben, unter anderen die Opernregisseurin Christine Mielitz, die Sopranistin Wiebke Göetjes, Generalmusikdirektorin Marie-Jeanne Dufour, die Schauspielerinnen Barbara Wachholtz und Tjadke Biallowons, den Operndirektor Ingolf Huhn, die Schauspieler Michael Kinkel und Jörg Hartmann und den Puppenspieler Stefan Wey.
Die Lesung beginnt am Dienstag, 29. Oktober um 19 Uhr im Foyer des Meininger Theaters.