Liebe Leserinnen und lieber Leser. "Meine Hoffnung, sie gilt dir." Das Leitwort des diesjährigen Sonntags der Weltmission ist dem Psalm 39 entnommen. Angesichts der Not seiner Vergänglichkeit wendet sich der Mensch an Gott und setzt auf ihn seine Hoffnung. Die Beispielländer sind die pazifischen Inselstaaten Papua-Neuguinea, Vanuatu und die Salomonen. Die Menschen, die dort leben, bekommen deutlich die Folgen des Klimawandels zu spüren: der steigende Meeresspiegel, überspülte Küstenstreifen, verheerende Wirbelstürme.
Sie erfahren die Vergänglichkeit des Menschen am eigenen Leib und wenden sich doch oder gerade deshalb an den Gott des Lebens: Meine Hoffnung, sie gilt dir. Sie geben Hoffnung, weil sie zeigen, was der Glaube an Gott bewirken kann. Lassen wir uns von ihrer Hoffnung anstecken. Verbinden wir uns im Gebet mit den Menschen, die unter den Folgen des Klimawandels leiden, und mit denen, die das tun, was ihnen möglich ist, um die Schöpfung und das Leben in ihr zu bewahren. Mich persönlich hat ein Gebet besonders angesprochen. Es macht deutlich, dass wir alle auf der Erde im gleichen Boot sitzen, was den Klimawandel angeht:
Herr, du malst den Himmel blau und das Meer in allen Farben so schön und lebendig. Wenn Wind und Wasser tanzen, tanzen sie für dich. Doch der Meeresspiegel steigt leise. Sei bei allen, die sich davor fürchten, die ihr Heim verlieren, ihre Gräber und ihre Identität; denn ihre Hoffnung, sie gilt dir.
Du lässt Frauen lachen und Kinder, voller Gaben, so mutig und klug. Viele rudern kraftvoll das Boot, doch nicht alle finden das rettende Ufer. Sondern sie erleben Gewalt. Schaffe den Verletzten Gerechtigkeit. Hilf ihnen, Heilung zu finden und wo möglich vergeben zu können; denn ihre Hoffnung, sie gilt dir.
Du pflanzt Hoffnung auch in mich, doch was erhoffst du dir von mir? Kann ich selbst Hoffnung sein für deine Schöpfung, deinen Frieden? Auch ich sitze in dem Boot. Stell auch meine Füße auf trockenen Grund und gib mir den Mut, voranzugehen; denn meine Hoffnung, sie gilt dir. (Ayline Plachta)
Der Autor: Andreas Hutzler, Teampfarrer der Pfarreiengemeinschaft St. Bonifatius um den Höhberg, Salz.