Liebe Leserin, lieber Leser!
Der August ist eine besondere Zeit. Viele verbringen ihren Jahresurlaub und nicht selten verliert man auch mal sein Zeitgefühl. Die Uhren scheinen anders zu ticken. Mitten in dieser Sommerzeit feiern wir das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, das älteste Marienfest, das wir kennen. In der Ostkirche wird es seit dem 5. Jahrhundert begangen. Gott lud Maria ein, die Mutter seines Sohnes zu sein. Sie ließ sich auf diese Berufung ein und blieb ihr Leben lang mit Gott verbunden an der Seite ihres Sohnes. Das meinen wir, wenn wir sagen, sie blieb ohne Sünde – ganz heil.
Für diese vorbildliche Treue in ihrer Gottesbeziehung und zu ihrer Berufung wurde Maria unversehrt an Leib und Seele bei ihrem Tod direkt in den Himmel aufgenommen. Und so feiern wir, dass auch unser Leben eine Zukunft hat, die Gott uns mit dem Himmel schenken will, wenn wir mit ihm verbunden bleiben. Seit über tausend Jahren werden an Mariä Himmelfahrt Heilkräuter gesegnet. Der Legende nach öffneten die Jünger das Grab Mariens und fanden statt ihrem Leichnam dort blühende Blumen und Kräuter. Sie stehen für unsere Sehnsucht nach Gesundheit und Heilsein, wie Maria es war. Die gesegneten Kräuterbüschel aus bis zu 77 verschiedenen Kräutern werden oft im Haus aufgehängt, wo sie gegen Krankheiten, Gewitter und Blitzschlag helfen sollen, oder sie werden kranken Tieren unters Futter gemischt. Vielleicht haben Sie in diesem Jahr Lust, sich mal selbst einen schönen Kräuterstrauß zu sammeln?
Der Autor: Ulrich Emge ist Pastoralreferent in Mellrichstadt