
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir dürfen in unseren Gottesdiensten wieder singen. Vielleicht ist dem einen oder anderen gar nicht nach Singen zumute. Doch singen kann befreiend wirken, wenn man aus tiefstem Herzen singen und so seine Freude oder auch seine Klage ausdrücken kann.
Musik tröstet
Um die tröstende Kraft der Musik wissen alle, denen in Krankheit oder Trauer, Einsamkeit oder Verzweiflung ein Hoffnungslied begegnet ist. Und wie beglückend kann es sein, mit anderen Musik zu machen. Gemeinsam gelingt, was einer allein niemals schafft. Resonanz entsteht, etwas kommt ins Schwingen. Das ist ein Glücksmoment.
Singen befreit. Musik kann direkt aus dem Herzen kommen und direkt zu Herzen gehen. Kein Wunder, dass uns Musik so berühren und mit anderen verbinden kann. Gott hat uns die wunderbare Gabe der Musik geschenkt, um mit ihm in Kontakt zu treten.
Gottes Nähe spüren
Wer singt, betet doppelt, sagt der Kirchenlehrer Augustinus. Wie meint er das? Hört Gott uns lieber zu, wenn wir singend vor ihn bringen, was uns bewegt? Ich glaube eher, wir sind anders dabei. Beim Beten sind wir oft im Kopf. Beim Singen sind wir mehr mit Herz und Verstand und mit dem ganzen Körper dabei. Ich glaube, dass Gott uns die Musik gegeben hat, um uns zu trösten und aufzurichten.
Wer singt, kann Gottes Nähe spüren. Er kann Trost und Geborgenheit, Begeisterung und Glück erfahren. Singen strahlt aus auf unseren Alltag. Und ich denke, wenn wir singen, gemeinsam oder allein, freut sich Gott, der uns genau dazu unsere Stimme gegeben hat. Also: Lasst die Stimm erklingen, und uns alle singen!
Der Autor: Pfarrer Andreas Hutzler, Jahrgang 1967, ist seit 2009 Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Stockheim-Ostheim und Dekanatsbeauftragter für Ökumene, interreligiösen Dialog und Weltanschauungsfragen.