Im wahrsten Sinne des Wortes "für jedermann geeignet" war der bereits zum vierten Mal vom RSV Wollbach organisierte Benefiz-Frauenlauf zugunsten der an Multipler Sklerose (MS) Erkrankten. Ob geübte Läufer, Walkingfreunde oder Spaziergänger - jeder konnte am Samstag in individuellem Tempo die 6,5 Kilometer lange Strecke meistern und seinen persönlichen Beitrag zur Unterstützung der dmsg (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft) leisten.
Ja sogar an die ganz Kleinen war gedacht und so bewältigte die mit 13 Wochen wohl jüngste Teilnehmerin, Alina Markert aus Oberelsbach, gemeinsam mit Mama Jessica Büttner und Oma Eva Büttner die Kinderwagenstrecke von 2,5 Kilometern. Und so kam es, dass trotz einiger coronabedingter organisatorischer Herausforderungen insgesamt 440 Teilnehmer zwischen 13 und 18 Uhr an den Start gingen und eine beachtliche Spendensumme von 6000 Euro zusammenkam. "Wir sind begeistert und dankbar", so Michaela Greier, Hauptinitiatorin der Veranstaltung.
Olympia-Marathonläufer als Schirmherr
Mit Julian Flügel, der sich 2016 als Marathonläufer für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro qualifizierte, hatte Greier in diesem Jahr einen Spitzenläufer als Schirmherrn der Benefizveranstaltung gewinnen können. Flügel selbst verbinden sowohl persönliche als auch sportliche Aspekte mit dem Event. So erzählte der Sportler, habe er auf einer Wanderung mit Freunden durch die Rhön im vergangenen Herbst Michaela Greier bei einem gemeinsamen Hüttenabend kennengelernt. Dass er die Schirmherrschaft für die Benefiz-Veranstaltung übernehmen würde, war sofort klar. Denn auch im eigenen Bekanntenkreis habe er MS-Betroffene und natürlich möchte er keine Gelegenheit verpassen, mit seiner Unterstützung zu helfen.
Auch Dorothee Bär, die im Jahr 2017 die erste Schirmherrin war, unterstützte die Veranstaltung wieder und brachte sogar ihre Tochter Charlotte als "Pacemakerin" mit. Ihr Dank galt Flügel, den sie als großartigen Läufer bewundere, sowie allen ehrenamtlichen Helfern, die mit ihrem Engagement diesen großartigen Tag ermöglichten. Etwas ganz Besonderes hatte sich die Wollbacher Feuerwehr ausgedacht. Ausgestattet in voller Feuerwehrmontur traten die Männer zum Lauf an.
"Als Nachbarverein unterstützen wir dieses tolle Event bereits von Beginn an", begeistert sich Sonja Schirber, 1. Vorsitzende des TSV Unsleben, die mit einer 25-köpfigen Laufgruppe teilnahm. Christiane Zink von der dmsg war gemeinsam mit der 12-jährigen Hundedame Wilma aus München angereist und walkte mit Jochen Randau von der Beratungsstelle Unterfranken die Strecke. Sie betonte die Wichtigkeit des Events. Denn über den eigenen gesundheitlichen Aspekt hinaus unterstützen die Wollbacher die Forschung der dmsg und stellen ihr wie in den drei Jahren zuvor die Startgelder sowie weitere Einnahmen komplett zur Verfügung.
Laufen trotz Corona
Dass die Veranstaltung dieses Jahr anders als normalerweise ablaufen würde, war bereits nach der coronabedingten Terminverschiebung klar. Das tatsächliche "OK" vom Landratsamt kam dann sogar erst in der zweiten Augustwoche. "Trotzdem wollten wir auf keinen Fall auf die Veranstaltung verzichten, denn auch in diesen Zeiten ist die Unterstützung der dmsg uns ein sehr großes Anliegen", betont Greier. Um die Gesundheit aller Anwesenden nicht zu gefährden, wurde im Vorfeld natürlich ein Hygienekonzept entworfen, auf dessen Einhaltung Greier auch im Verlauf der Veranstaltung mehrmals hinwies.
Allen Coronavorschriften zum Trotz war die Stimmung unter den Besuchern und Teilnehmern hervorragend. Sogar das Wetter spielte mit und ließ die Sonne zwischen den Wolken hervorkommen, sodass die Läufer auf einer "Runde mit Weitblick" ihre "Heimat mal aus anderer Perspektive erleben" können, so Greier. Wer im Anschluss Hunger oder Durst hatte, konnte sich an den "to go"-Ständen mit Kaffee und Kuchen, Kaltgetränken oder einem Glas Sekt versorgen.