Es war eine große Abschiedsfeier: Die Spitzen des Landratsamts mit Landrat Thomas Habermann, zahlreiche Bürgermeister, ehemalige Kollegen, Mitarbeiter, Weggefährten und alte Freunde waren ins Kloster Wechterswinkel gekommen, um einen der bekanntesten Mitarbeiter des Landratsamts Bad Neustadt zu verabschieden. Nach 38 Jahren im Dienst geht Wolfgang Warmuth in den Ruhestand.
Riesiger Erfahrungsschatz geht verloren
Auch wenn Clemens Behr und die Prominentenband fröhlich aufspielten, sprach Habermann von einem etwas traurigen Anlass. Mit Warmuth verlasse nicht nur dass einer der dienstältesten Mitarbeiter das Landratsamt, sondern auch ein exzellenter Jurist. Dessen riesiger Erfahrungsschatz werde künftig fehlen.
Warmuth ist 1950 in Schweinfurt geboren, wo er heute noch wohnt, blickte der Landrat auf den Lebenslauf seines ausscheidenden Mitarbeiters zurück. Auf das Abitur 1970 folgten Jurastudium, Referendarzeit und wenige Monate bei der Regierung von Unterfranken, bevor der heutige Regierungsdirektor Mitte August 1978 ans Landratsamt von Bad Neustadt kam. Hier war er unter anderem als Ausbildungsleiter für Beamte oder Rechtsreferendare und natürlich als Leiter der Kommunalaufsicht tätig.
Viele lustige Anekdoten
Da Warmuth selbst keine „steife Veranstaltung“ wünschte, wurden keine reinen Reden gehalten, sondern im vergnüglichen Hin und Her alte Anekdoten erzählt. So berichtete Habermann, dass er als er als angehender Jurist im Landrastsamt statt den Anweisungen von Warmuth zu folgen, lieber eine Autozeitschrift las und dabei prompt vom ihm ertappt wurde. „Wenn Sie so weitermachen, wird nichts aus Ihnen“, habe ihm Warmuth damals angedroht. Inwieweit die Ankündigung eingetroffen sei, ließ Habermann bewusst offen.
Der Landrat wie auch Personalratsvorsitzender Andreas Weber, Oberelsbachs Birgit Erb für die Rhön-Grabfelder Bürgermeister oder Josef Kraus für die Mitarbeiter der kommunalen Verwaltungen würdigten dabei in vielfältiger Form und meist launigen Worten nicht nur die ausgezeichnete fachliche Kompetenz des „exzellenten Juristen“ Warmuth und seine zuverlässige Arbeit, sondern vor allem auch seinen korrekten und menschlichen Umgang. Einhellig war der Wunsch, dass der Ruheständler lange gesund bleiben möge, damit er als frischgebackener Opa und langjähriger Fan des FC 05 Schweinfurt noch lange seinen Hobbies nachgehen kann.
Gerne mit Menschen gearbeitet
Der Vielgelobte stellte sichtlich gerührt fest, dass er sich eigentlich keinen, wenn aber doch, dann einen Abschied in einer solchen Atmosphäre gewünscht habe. Er habe weit lieber 38 Jahre lang im Landratsamt in Bad Neustadt mit Bürgern und Bürgermeistern zusammengearbeitet, als in einer anderen hochrangigen Behörde. Seine Maxime sei es gewesen, das Menschliche über das Rechtliche zu stellen. Dass seine Laudatoren dies erkannt hätten, habe ihn besonders gefreut.