Unter dem Motto "Artenvielfalt erleben" hatte die KLB Würzburg zu einer Führung durch das Schwarze Moor in der Rhön eingeladen. So fanden sich vor kurzem bei kaltem Nieselwetter 30 Unentwegte ein, um mit der Naturpark-Rangerin Martina Faber den rund zwei Kilometer langen Bohlenweg durch das Moor zu absolvieren.
Auf der etwa eineinhalbstündigen Tour erfuhren die Teilnehmenden viele Details über das Leben in einem der besterhaltenen Moorgebiete Europas. Das Schwarze Moor ist ein Hochmoor, das durch Regenwasser entstanden ist. Seit 1939 steht das rund 66 Hektar große Areal im Dreiländereck zwischen Bayern, Hessen und Thüringen unter Naturschutz.
Immer wieder waren bei dem Rundweg die beiden Laubsänger Zilpzalp und Fitis zu hören. Zwar leben in dem Moor auch Birkhühner, berichtete Martina Faber, aber die scheuen Tiere waren an diesem Tag nicht zu sehen. Am Wegrand gab es etliche Pflanzen zu bewundern wie die Sumpfdotterblume oder den Siebenstern.
Nach den Worten von Faber gibt es elf verschiedene Torfmoose im Schwarzen Moor. Sie sind in der Lage, Regenwasser bis zum 20-fachen ihres Eigengewichts zu speichern. Während die Moose unten absterben, wachsen sie oben weiter. Im Jahr sind das gerade mal ein bis zwei Millimeter. So dauert es rund 1000 Jahre, bis sich ein Meter Torf gebildet hat. Die Torfschicht im Schwarzen Moor ist bis zu acht Meter dick. Zudem sind Moore sogenannte CO2-Senken, das bedeutet, dass sie in der Lage sind, das für das Klima schädliche Treibhausgas langfristig und in großen Mengen zu binden.
Moore haben eine wichtige Funktion für unser Klima und für den Erhalt der Artenvielfalt. Deshalb werden inzwischen vor allem in Norddeutschland Moore, die trocken gelegt wurden, wieder vernässt. Die Politik der EU, so Faber, gehe aber in eine andere Richtung. Nachdrücklich plädierte die Rangerin dafür, torffreie Pflanzerde für den Garten zu kaufen. "Das ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz" erklärte sie.
Nach dem Rundgang freuten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Wärme in der nahen Sennhütte, wo sie sich zum Abschluss der Führung zu einem fröhlichen Ausklang einfanden.
Von: Walter Sauter (Öffentlichkeitsarbeit, KLB Würzburg)