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MELLRICHSTADT
Wo Spaß ist, sind die „Los Krawallos“ dabei
Zweimal Gluth: Wolbert Gluth (Zweiter von links), Gründungsmitglied und heutiger Chef der „Los Krawallos“, und Bruder Joachim (Zweiter von rechts) bei der Jubiläumsfeier mit MKG-Ehrenpräsident Werner Blaumeister (links) und Bürgermeister Eberhard Streit (rechts).
Foto: Brigitte Gbureck | Zweimal Gluth: Wolbert Gluth (Zweiter von links), Gründungsmitglied und heutiger Chef der „Los Krawallos“, und Bruder Joachim (Zweiter von rechts) bei der Jubiläumsfeier mit MKG-Ehrenpräsident Werner ...
Von unserer Mitarbeiterin Brigitte Gbureck
 |  aktualisiert: 11.12.2019 15:01 Uhr

Der Draht nach oben hat funktioniert, wie Wolbert Gluth, seines Zeichens Chef der „Los Krawallos“, am Samstagnachmittag strahlend verkündete. Bei schönstem Herbstwetter feierten die „Krawallmacher“ ihr 20-jähriges Bestehen mit vielen Freunden und ganz viel Musik.

Pünktlich um 15 Uhr eröffnete die Stadtkapelle Mellrichstadt unter Leitung von Ulrich Moormann die Festivitäten im Festzelt neben der MKG-Halle im Hohlweg. Abgelöst wurden sie von den Böhmischen Heustreuern, dann folgten die Bläserfreundschaft Großeibstadt und danach die Musikkapelle Hendungen. Am Abend sorgten die Wülfershäuser Oldies für Stimmung, dazwischen hatten die Stubenhocker ihren Auftritt. Die Kapelle „8 Zylinder“ aus Thüringen kam leider nicht, wie angekündigt, zum Zug. Dafür stürmten die „Los Krawallos“ selbst die Bühne – klar, dass die Truppe bei dieser Jubiläumsfeier einige Kostproben ihres Könnens gab. Den letzten Part des Abends übernahmen dann die „Heartbreakers“.

23 Musiker spielen mit

„Wir haben unser Jubiläum zum Anlass genommen, den Blaskapellen in der Region eine Plattform zu bieten, um einmal kräftig aufzuspielen. Außer bei Kirchweihfesten haben sie sonst kaum Gelegenheit dazu“, meinte Wolbert Gluth, Gründungsmitglied der „Los Krawallos“. Drei der einstigen Gründungsmitglieder sind übrigens heute noch dabei. Inzwischen ist die Kapelle auf stattliche 23 Mitglieder im Alter zwischen 20 und 75 Jahren angewachsen. Jung und Alt verstehen sich blendend – der Spaß an der Musik vereint sie alle.

Angefangen haben die Krawallmacher vor 20 Jahren als Haus- und Hofkapelle der Mellrichstädter Karnevalsgesellschaft (MKG). „Wir sind mit Musik durch die Stadt gezogen, um für den Faschingsumzug der MKG Karten zu verkaufen“, erinnert sich Gluth. In den Jahren zuvor hatten sich Elferräte und Gardemädchen beim „Klinkenputzen“ redlich abgemüht, Karten an den Mann und die Frau zu bringen, um die Kasse der Fosenöchter aufzubessern. Es sollte quasi im Vorfeld das Eintrittsgeld für das Zuschauen beim Faschingsumzug eingesammelt werden.

Wolbert Gluth wollte das so nicht weiterbetreiben und stellte mit weiteren Elferräten eine flotte musikalische Kombo zusammen, die am Faschingssamstag vormittags mit viel Gedöns loszog und die Geschäfte abklapperte. Zur Belohnung gab es für die fröhlichen Musikanten schon mal einen Ringel Fleischwurst oder flüssiges Brot für ihr Ständchen. „Am Abend hatten wir zwar nicht viele Karten verkauft, trotzdem stimmte die Kasse“, sagt Wolbert Gluth lachend.

Arthur Zimmer und seine Susanne waren Prinzenpaar, als alles begann, und Manfred Heid war zu dieser Zeit MKG-Präsident. Im nächsten Jahr wurde er dann von Werner Blaumeister abgelöst. Der war als Ehrenpräsident am Festnachmittag ebenso beim Feiern dabei wie eine Reihe von Fans aus Siegburg, die zum Gratulieren in die Rhön kamen.

Aus einer Schnapsidee wurde also eine Erfolgsgeschichte – oder, wie es Bürgermeister Eberhard Streit formulierte, „die Los Krawallos wurden von der Selbsthilfegruppe zur Institution“. Auch er hat als Faschingsprinz die Truppe hautnah erlebt – immer ein flottes Lied auf den Lippen, immer gute Laune verbreitend. Heute setzt sich die Gruppe aus Musikern vieler Kapellen zusammen, auch ein Thüringer Musikant spielt mit.

Gefragte Kapelle

Die Krachmacher haben sich längst etabliert: Die Musik ist professioneller geworden und aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Die „Los Krawallos“ sind heute viel mehr als nur die Hausgruppe der MKG. Auch außerhalb haben sie viele Auftritte, als Nächstes in Oberthulba. Die Musiker spielen bei Kirchweihtänzen, bei Polterabenden und gestalten sogar in Hessen einen bayerischen Abend. „Da, wo Spaß ist, sind wir dabei“, versichert Wolbert Gluth lachend.

Die Musiker lassen sich auch immer wieder etwas Neues einfallen. In der Zeit des Stadtumbaus avancierten die Krawallos zur „Mellerschter Baustellkapell“. Und auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Eine Bildergalerie, bestückt mit reichlich Material, sagte den Besuchern des Jubiläumsfestes mehr als tausend Worte, dass hier ein äußerst lustiges Völkchen sein Unwesen treibt. Legendär waren auch manche Ausflüge, erinnert sich Wolbert Gluth grinsend. 24 Stunden Feiern am Stück waren da keine Seltenheit.

Gefeiert wurde auch kräftig am Samstag, und angestoßen: auf weitere 20 erfolgreiche Jahre!

Immer für eine Überraschung gut: Die „Los Krawallos“ sorgten beim Mellrichstädter Stadtumbau als „Mellerschter Baustellkapell“ für flotte Töne.
Foto: AM | Immer für eine Überraschung gut: Die „Los Krawallos“ sorgten beim Mellrichstädter Stadtumbau als „Mellerschter Baustellkapell“ für flotte Töne.
Umtriebige Truppe: Die Bilderwand sagt mehr als tausend Worte – wo die „Los Krawallos“ sind, ist Spaß angesagt.
Foto: Brigitte Gbureck | Umtriebige Truppe: Die Bilderwand sagt mehr als tausend Worte – wo die „Los Krawallos“ sind, ist Spaß angesagt.
 
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