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Wo Künstler ins Rotieren kommen
Fred Rautenberg
 |  aktualisiert: 05.11.2015 15:24 Uhr

Wargolshausen Mühlbach, Mittelstreu, Wargolshausen und Reichenbach sind Austragungsorte der 1. Rhöner Mundart-Rallye. Während das Publikum ruhig sitzen bleiben kann, rotieren die vier Mundart-Autoren Wolfgang Reichmann, Wilhelm Wolpert, Josef Hornung und Fredi Breunig im Halbstunden-Rhythmus zwischen den Austragungsorten. Fredi Breunig erklärt im Main-Post-Interview den Reiz des Ganzen:

Frage: Mensch, Fredi, als Eustach bist Du mit Deinem Gotthold auf der Bütt im Landkreis und darüber hinaus derzeit im Faschings-Langstreckenlauf unterwegs, dann gibt’s Du wieder den Elisäus und schon hast Du Dich für den 4. April für einen Mundart-Marathon angemeldet? Das ist ja humoristischer Hochleistungssport. Was hat es denn mit der Rallye auf sich?

Fredi Breunig: Ja. Was andere in der Loipe oder auf der Tartanbahn leisten, das machen wir Vollblut-Kabarettisten auf der Bühne. Olympia mal anders. Und wir bekommen in der Regel bei unserem „Sport“ auch direkt etwas zu trinken…

Wer ist auf diese Idee gekommen?

Breunig: Die Idee stammt von Wilhelm Wolpert aus Haßfurt. Gewürfelter, Buchautor, Mitglied des „Hasenterzetts“ und im Unruhestand.

Der BR-Sportmoderator Wolfgang Reichmann ist ja seit 2013 ein Gewürfelter, so wie Du. Was können die Leute von ihm erwarten?

Breunig: Wolfi ist ja nebenbei auch als Sportreporter bei Bayern 1 aktiv und kommentiert für „Heute im Stadion“, unter anderem die Partien des 1. FC Nürnberg. Da hat er in dieser Saison bekanntlich einen schweren Stand und wird froh sein, wenn er wieder mal live vor Publikum stehen kann und nicht in einem kalten Stadion vor dem Mikrofon sitzen und sich ein Club-Spiel antun muss. Spaß beiseite: Die Stimme von Wolfgang Reichmann kennen viele aus dem Radio und so kann man ihn auch einmal auf der Bühne erleben. Was er dann von sich geben wird – keine Ahnung.

Und was ist der Josef Hornung für einer?

Breunig: Der Josef war neben Wilhelm Wolpert ja auch im Hasenterzett aktiv. Er ist eher einer von der ruhigen Sorte und liest in der Regel lustige Mundartgeschichten aus Büchern vor. Kontrastprogramm zu den Dampfplauderern Reichmann und Breunig.

Einen Wolpertinger gibt es ja auch noch! Warum habt ihr den Wilhelm Wolpert ins kabarettistische Rallye-Team geholt?

Breunig: Ganz einfach: Er ist der Urvater dieser Idee „Mundart-Rallye“ und gehört einfach dazu. Ihn einmal zu erleben, ist jedem zu empfehlen, der sich für hintergründigen, fränkischen Humor und Mundart interessiert. Ein faszinierender Mensch!

Und was darf man sich von Dir anhören? Ein kleinwenig von dem was da kommt, darfst Du doch schon verraten, oder?

Breunig: Du wirst lachen: Das weiß ich jetzt selbst noch nicht. Ich bin einer, der den Zeitdruck braucht, ehe er sich an das Konzept für einen seiner Vorträge macht. Und weil der 4. April noch soooooo weit weg ist, habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Mit Mundart wird's aber zu tun haben (müssen)…

Warum habt ihr gerade diese Veranstaltungsorte ausgesucht?

Breunig: Der Ausgangspunkt war der Kontakt zum Organisationstalent Ansgar Büttner aus Wargolshausen. Wegen meiner Frühschoppen dort habe ich zu ihm einen ganz engen Draht. Damit stand Wargolshausen auch als erster Veranstaltungsort für die Mundart-Rallye fest. Mühlbach und Mittelstreu kamen dann (auch) aus geografischen Gründen hinzu und Reichenbach, bekanntlich im Landkreis Bad Kissingen? Entwicklungshilfe!

Es herrscht also das Rotationsprinzip wie bei den Grünen. Für Euch Mundart-Autoren ganz schön anstrengend, oder?

Breunig: Ja, aber Wilhelm Wolpert legt Wert darauf, dass für die Akteure zwischen den einzelnen Orten immer ein Chauffeur zur Verfügung steht. Damit wird die Anstrengung wieder etwas abgemildert. Man muss sich halt selbst viermal an einem Abend sein eigenes „Gschmarr“ anhören.

Muss man Angst haben, vor lauter Mundart nur Bahnhof zu verstehen?

Breunig: Nein, das sind die Leute bei uns doch gewohnt. Das geht schon, keine Angst.

Können sich die Rallye-Piloten auch für den Mundart-Grooh-Brie qualifizieren? Wird es den wieder geben?

Breunig: Ja, den gibt es wieder, und zwar am Sonntag, 15. Juni 2014, im Festzelt in Bad Neustadt. Da bringst Du mich ja direkt auf eine Idee. Super! Ich spreche die „Piloten“ darauf an!

Danke für das Gespräch. Ich würde sagen: Auszugsmarsch bis zum 4. April!

Breunig: In diesem Sinne: Ich danke auch. Tä tääääää, Tä tääääää, Tä tääääää! Oder besser auf Fränkisch: Dä dääääää, Dä dääääää, Dä dääääää!

1. Rhöner Mundart-Rallye

Die Mundart-Rallye hat in den Haßbergen Tradition, nun kommt sie nach Rhön-Grabfeld. Das Prinzip: Vier Mundart-Autoren treten abwechselnd auf vier Bühnen für je eine halbe Stunde auf. Dann gib es eine halbstündige Pause. Unterdessen wechseln die Künstler reihum zum nächsten Auftrittsort, bis alle Künstler alle vier Spielstätten besucht haben. Die Premierenkünstler sind Sportmoderator Wolfgang Reichmann aus Bamberg, Josef Hornung und Wilhelm Wolpert aus Haßfurt sowie Fredi Breunig aus Salz. Am Freitag, 4. April, ab 19 Uhr wird die Rallye-Premiere im Pfarrzentrum Mühlbach, im Gasthaus zum Wilden Mann in Mittelstreu, im Sportheim Reichenbach sowie im Pfarrheim St. Josef Wargolshausen ausgetragen. Einlass ist je ab 18.30 Uhr. Kartenvorverkauf: Mühlbach: Corinna Neugebauer, Tel. (0 97 71) 97 26 8. Mittelstreu: Gasthaus Storath, Tel. (0 97 73) 50 17. Reichenbach: Klaus Katzenberger, Tel. (0 97 33) 42 18, Michael Nöth, Tel. (0 97 33) 41 69. Wargolshausen: Ansgar Büttner, Tel. (0 97 62) 93 11 59.

 
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