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Würzburg
Wir über uns: "Nie war es wichtiger, die Menschen seriös zu informieren"
Was die Mediengruppe Main-Post gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise unternimmt und wie sie hochwertigen Journalismus sicherstellt
Chefredakteur Michael Reinhard
Foto: Angie Wolf | Chefredakteur Michael Reinhard
Michael Reinhard
Michael Reinhard
 |  aktualisiert: 16.12.2021 16:24 Uhr

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Wenn Sie sich derzeit die Ergebnisse der verschiedenen Meinungsumfragen anschauen, dann stellen Sie fest, dass alle zu dem gleichen Ergebnis kommen: Das Coronavirus ist für mehr als 90 Prozent der Deutschen das wichtigste Thema. Welche Überraschung! Klar, besonders ältere Mitbürger und Menschen mit Vorerkrankung bangen vor allem um ihre Gesundheit. Gleichzeitig bereitet laut RTL/n-tv-Trendbarometer die wirtschaftliche Lage fast zwei Drittel der Befragten große Sorgen. Nicht ohne Grund: Tatsächlich könnte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts IfW Kiel um bis zu neun Prozent schrumpfen. Solch einen Einbruch gab es in Friedenszeiten zuletzt 1930. Damals begann die sogenannte große Depression.

„Die zurückliegenden Tage waren geprägt von Anzeigenstornierungen“

Von einer depressiven Stimmung sind wir bei der Mediengruppe Main-Post zum Glück weit entfernt. Doch die Coronakrise trifft auch unser Unternehmen hart. „Die zurückliegenden Tage waren geprägt von Anzeigenstornierungen“, berichtet Geschäftsführer David Brandstätter. „Wir verzeichnen bei der Tageszeitung und unseren Anzeigenblättern Werbeverluste von über achtzig Prozent. Deshalb erscheinen momentan auch die Anzeigenblätter "Markt" und "Markt am Sonntag" aus unserem Haus nicht.“

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Ein Problem, das typisch für kostenlose Blätter ist, die sich allein über Anzeigen finanzieren. Brandstätter: „Man muss sich mal vorstellen, was passieren würde, wenn sich hochwertige Tageszeitungen allein über Werbeerlöse tragen müssten und keine Vertriebseinnahmen hätten. Dann wäre es in vielen Medienhäusern schnell zappenduster. Was das dann allein für unsere Demokratie bedeuten würde, kann sich jeder selbst ausmalen.“

Überall in der Republik sind Verlage in einer vergleichbaren Situation

Ein Blick über unseren fränkischen Tellerrand hinaus zeigt, dass überall in der Republik Verlage in einer vergleichbaren Lage sind wie die Mediengruppe Main-Post. Jörg Eggers, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Anzeigenblätter (BVDA), beziffert die Stornoquote bundesweit mit „bis zu 90 Prozent”. Auch bei den Tageszeitungen haben die Folgen der Corona-Pandemie landauf, landab deftige Verluste verursacht. In allen Häusern befürchten die verantwortlichen Manager „einen massiven Einbruch bei den Vermarktungserlösen“.

Geschäftsführer David Brandstätter
Foto: Angie Wolf | Geschäftsführer David Brandstätter

Sie werden sich wahrscheinlich fragen, liebe Leserinnen und Leser, was diese wirtschaftliche Talfahrt konkret für die Mediengruppe Main-Post bedeutet? Geschäftsführer David Brandstätter hat den Mitarbeitern versprochen, dass das Management alles in seiner Kraft stehende tun werde, um in dieser schwierigen Situation betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. „Deshalb werden wir auch in unserem Medienhaus die Möglichkeit von Kurzarbeit so umfassend wie nötig nutzen“, kündigte Brandstätter den Beschäftigten an.

"Wir werden alles Menschenmögliche tun, um nach der Coronakrise immer noch ein starkes Unternehmen zu sein"

Die Redaktion ist ab 1. Mai ebenfalls davon betroffen. Denn auch bei uns ist Arbeit weggefallen. Sie erleben es ja selbst jeden Tag: Es finden keine öffentlichen Veranstaltungen mehr statt. Das Kulturleben liegt genauso brach wie das Sportgeschehen. Wir haben die vergangenen Tage bereits intensiv genutzt, um uns intern bestmöglich auf diese Situation vorzubereiten. Ich kann Ihnen versprechen, dass wir weiterhin ausreichend Journalistinnen und Journalisten an Bord haben werden, um Sie mit allen Nachrichten zu versorgen, die für Sie wichtig sind. Daran lässt auch Main-Post-Chef Brandstätter keinen Zweifel: „Nie war es, ungeachtet aller wirtschaftlichen Probleme, wichtiger als jetzt, die Menschen in unserer Region zuverlässig, seriös und qualitativ hochwertig mit allen für sie relevanten Informationen zu versorgen.“

Und was ist, wenn sich das das Wirtschaftsklima in den kommenden Wochen weiter dramatisch verschlechtert? Brandstätter hat in dieser Frage eine klare Haltung: „Ich bin kein Hellseher. Keiner weiß, was in den kommenden Tagen, Wochen und gar Monaten noch alles auf uns zukommen wird. Deshalb wäre es fahrlässig, Mitarbeiter und Leser wider besseres Wissen zu beschwichtigen. Aber eines kann ich versprechen: Wir werden alles Menschenmögliche tun, um am Ende dieser katastrophalen Situation immer noch ein stabiles, starkes Unternehmen zu sein. Was mich optimistisch und dankbar stimmt, ist die Tatsache, dass bei uns wirklich alle kreativ und engagiert an einem Strang ziehen: Geschäftsleitung, Mitarbeiter und Betriebsrat.“

Lesen Sie "Zuversicht" - eine inspirierende Lektüre, die reichlich Lebensmut stiftet

David Brandstätter, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Presseagentur (dpa) ist, hofft, dass aufgrund der prekären Corona-Entwicklung jetzt schneller als angekündigt Hilfe aus Berlin kommt. Er schließt sich dem Ansinnen des Verbandes Deutscher Lokalzeitungen (VDL) an. Dieser hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, die „ohnehin bereits im Bundeshaushalt eingestellten Mittel zur Vertriebsförderung - ohne Wenn und Aber - nun unverzüglich zur Auszahlung an die Zeitungsverlage freizugeben“. Für Sie, liebe Leserinnen und Leser zur Erinnerung: Im November hatte der Bundestag beschlossen, dass der Staat in die Förderung der Zeitungszustellung in Deutschland einsteigt. Im Haushalt 2020 sind 40 Millionen Euro für Abonnementzeitungen und Anzeigenblätter vorgesehen.

Abschließend möchte ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, noch ein Buch von Ulrich Schnabel ans Herz legen, das ich vor einiger Zeit mit Gewinn gelesen habe: „Zuversicht“ (erschienen im Blessing-Verlag). Es ist eine inspirierende Lektüre, die reichlich Lebensmut stiftet -  gerade jetzt, wo manch einer vielfach nur noch Gründe zur Hoffnungslosigkeit zu entdecken vermag.

Bleiben Sie gesund!

Herzlichst

Ihr Michael Reinhard

 
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  • J. S.
    Entweder wollen Sie es nicht verstehen oder es fehlt Ihnen das Verständnis für ganzheitlichen Journalismus?
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  • J. S.
    Wieso gibt es z.B. keine Berichterstattung von Medizinern, Virologen und Wissenschaftlern, welche eine andere (deutlich weniger beängstigende) Meinung zu Corona haben, z.B. Prof. Hendrick Streeck, Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi, Prof. Dr. med. Clemens Wendtner, Prof. Dr. Karin Mölling, Prof. Dr. Stefan Hockertz usw.
    Dies sollte eigentlich ihre Pflicht sein, dann könnte sich der Leser endlich ein eigenes allumfassendes Meinungsbild machen.
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  • R. Z.
    Ein Interview mit Prof. Carsten Scheller von der Virologie der Uni Würzburg finden Sie hier - und er verbreitet keine Panik: mainpost.de/10425736

    Herzliche Grüße

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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  • J. S.
    Dann fangen Sie doch bitte mal ab morgen mit seriöser Berichterstattung an, bisher reihen Sie sich in die einseitige Berichterstattung der Mainstream-Medien ein, Stichwort "Angst- und Panikmache". So könnten z.B. die unverhältnismäßigen und nie dagewesenen freiheitsberaubenden Maßnahmen der Politik auch einmal kritisch hinterfragt werden etc.
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  • R. Z.
    An welcher Stelle sehen Sie bei uns unseriöse Berichterstattung mit Angst- und Panikmache? Mit den von Ihnen angesprochenen Themen setzen wir uns natürlich auseinander: mainpost.de/10424811

    Herzliche Grüße

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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  • H. F.
    „Nie war es, ungeachtet aller wirtschaftlichen Probleme, wichtiger als jetzt, die Menschen in unserer Region zuverlässig, seriös und qualitativ hochwertig mit allen für sie relevanten Informationen zu versorgen.“

    Genau. Dann bitte auch endlich mal mit der seit Jahren immer penetranter werdenden Volkserziehung aufhören. Wir brauchen keine Hofberichterstatter der Merkel-Regierung. Auch kein ständiges Schüren von Klimapanik. Und auch kein tägliches Trump- und AfD-Bashing.
    Einfach mal ungeschminkt darüber berichten, was ist, welche Probleme dieses Land hat...und nicht ständig versuchen das eigene Weltbild herbeizuschreiben. Objektive Berichterstattung ist oberste Journalistenpflicht.
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