Die Skisaison steht in den Startlöchern – doch was bedeutet die gegenwärtige Energiekrise für Skifahrerinnen und Skifahrer? Ist etwa die energieintensive Beschneiung von Skipisten in diesem Winter noch wirtschaftlich und zeitgemäß? Umweltverbände kritisierten zuletzt, dass in Bayern unter anderem die Installation neuer Beschneiungsmaschinen als Modernisierungsmaßnahme subventioniert würde. Aber geht Skifahren ohne den sogenannten technischen Schnee überhaupt noch? Die Redaktion hat in Südbayern, Österreich und der Rhön nachgefragt.
Weiter beschneien, aber Sitzheizungen im Lift abschalten
Laut dem Verband Deutscher Seilbahnen sind Beschneiungsanlagen nichts weniger als die Grundlage des Wintertourismus. Zudem schütze die zusätzliche Beschneiung den Boden vor Erosion, so eine Sprecherin. Daher will man auf andere Weise Energie einsparen. So sollen die Sitzheizungen der Lifte abgeschaltet sowie deren Geschwindigkeit teilweise gedrosselt werden. Auch soll in Innenräumen weniger geheizt und an Beleuchtung gespart werden.
Preiserhöhungen werden angesichts der aktuellen Lage dennoch nicht zu vermeiden sein, erklärt die Verbandssprecherin weiter, auch wenn man bemüht sei, diese so gering wie möglich zu halten, indem man Mehrkosten versuche anders zu kompensieren.
In Bayern wird das Skifahren teurer
Wie die Kosten für die Betreiber gerade explodieren, zeigt das Beispiel des Skigebiets Brauneck bei Lenggries. Dort rechnet man mit einer Steigerung der Energiekosten gegenüber dem Vorjahreswinter um das Drei- bis Sechsfache. Dementsprechend müssten die Skipasspreise um zehn bis 15 Prozent angehoben werden.
"Wir werden nicht auf Beschneiung verzichten, weil wir eine gesicherte Skisaison gewährleisten und ein qualitativ gutes Angebot für unsere Gäste bereitstellen wollen", sagt Betreiber-Sprecherin Antonia Asenstorfer. Es werde ein gewisser Standard erwartet und der setze Beschneiung voraus. Allerdings werde darauf geachtet, die Anlagen so energieeffizient wie möglich zu betreiben. Konkret bedeute das, die Beschneiungsanlagen ausschließlich bei kalten Temperaturen und vor allem in den Nachtstunden zu betreiben, wenn kein Energiemangel herrsche.
In Österreich spielen Preissteigerungen keine große Rolle
Anders stellt sich die Situation in Österreich dar. Im Skigebiet Wilder Kaiser würde auf jeden Fall beschneit werden, weil man darauf angewiesen sei, sagt Betreiber-Sprecherin Anita Baumgartner. Der Vorteil hier: Man sei nicht so stark auf Energieimporte angewiesen, denn in der Region werde Energie zu einem großen Teil aus Wasserkraft und Sonne gewonnen. Deshalb werde man die Ticketpreise auch kaum erhöhen müssen.
Zum Thema Beschneiung sagt Baumgarnter: "Wir nutzen nur Regen- und Schmelzwasser, kein Brauchwasser." Das sei auch gesetzlich so geregelt und eine Betriebserlaubnis habe man lediglich von 1. November bis 15. März. Außerdem habe man in moderne Technik investiert: Inzwischen seien etwa GPS-gestützte Pistenraupen im Einsatz, die die Dicke der Schneedecke registrieren und den Schnee gleichmäßig auf der Piste verteilen können, womit man Ressourcen einspare.
Wie es um die Rhön steht
"Ja, wir sind auf Beschneien angewiesen", sagt auch Florian Heidmann, Betreiber des Skilifts an der Wasserkuppe bei Gersfeld. Im letzten Winter habe man beispielsweise 93 Tage Betrieb gehabt, während man ohne technisch nachzuhelfen lediglich auf etwa 20 Tage gekommen wäre, was wirtschaftlich nicht tragbar gewesen wäre. "Deshalb werden wir alles vorbereiten, wie gewöhnlich."
Allerdings werde man diese Saison keine Flutlichtfahrten organisieren, um so Energie zu sparen. Die Geschwindigkeit der Seilbahnen zu drosseln sei dagegen keine Option: Bei Schleppliften sei das nicht praktikabel, so Heidmann.
Ansonsten wird in der Rhön kaum beschneit
An Kreuzberg und Arnsberg dagegen sieht die Sache etwas anders aus. Am Kreuzberg gibt es keine Beschneiung, dort sei man also vollkommen vom Wetter abhängig. "Der Lift wird nur angeworfen, wenn auch genügend Schnee liegt, um die Piste zu befahren", so Betreiber Thomas Fuß.
Am Arnsberg hält man zwar Bescheiungsanlagen vor, die würden allerdings nur eingesetzt, wenn stellenweise nachgebessert werden müsse, sozusagen um Lücken in der Schneedecke zu schließen. Ob die gestiegenen Energiekosten dann bei dieser Entscheidung eine Rolle spielten, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht abzuschätzen, meint Madeleine Adrian vom Betreiber Arnsberglifte.
...
So sollte das überall sein!
Dieser ganze Unsinn mit Naturzerstörung und Energievergeutung muss endlich aufhören.
Bevor man sich hier Gedanken über Österreich macht und dies mit Bayern und der hessischen Rhön vergleicht, wären wohl die Skigebiete in den anderen deutschen Bundesländern eher interessant (NRW, Hessen, Thüringen, Sachsen,…).
D.h. Arnsberg liegt in der bayrischen Rhön, aber warum führt man dann die Rhön extra auf wenn kein Beispiel der hessischen Rhön aufgeführt wird?
Zumindest wenn es um die Energiekrise geht und nicht um den Winterurlaub ist aus meiner Sicht eher D im Artikel angesagt und das ist momentan kein „Schwarzes“ Thema.
Und hierzu kann es ja nur eine Meinung geben:
Keine Subventionen, oder gar eine Abschaltepflicht der Beschneiungsanlagen in D, in dieser Zeit in der wir uns mit Waschlappen waschen und zwei Pullover anziehen sollen.
In Hinblick auf die Klimakrise macht das sowieso Sinn.
In der Coronakrise (die ja gar nicht weg ist) konnte man ja auch alles schließen.
Die Umweltproblematik gibt es dagegen schon seit Jahren.