Den Mai verbindet man mit sonnigem Wetter und wärmeren Temperaturen. Diese bleiben aber vorerst aus.Am Wochenende hat es örtlich sogar geschneit.Wie steht es da mit dem Bedürfnis nach sommerlichen Kleidern, einem Eis und dem gemütlichen Bummeln über den Neustädter Marktplatz?
Doch noch keine kurzen Hosen?
"Es ist schon wenig los", findet Korinna Bott, Geschäftsführerin von Bella Cosa. Die warmen Wollschals habe sie trotz der Temperaturen nicht wieder rausgeholt. Auch den Mitarbeiterinnen vom Angel's Shop kommen jetzt keine Wintersachen mehr in den Laden. "Sicherlich stellt man jetzt keine kurzen Hosen vor die Tür", erklärt Sylvia Stapf. Aber Frühjahrssachen gingen auch bei kalten Temperaturen. Nur die Saisonartikel für richtig warme Temperaturen werden weniger nachgefragt.
Als Gegenbeispiel nennt sie den Mai im vergangenen Jahr: Bei bestem Wetter haben sie da massenweise kurze Hosen verkauft, erinnert sie sich. "Die richtigen Sommersachen wie Kleidchen und kurze Hosen bleiben alle hängen", erklärt die Verkäuferin bei Pure Fashion & Accesoires. Die Leute fragen im Gegenteil nach Pullovern. In der vergangenen Woche seien außerdem viele vorbeigekommen, die, von der Kälte überrascht, spontan noch etwas Wärmeres für die Kommunionfeier gebraucht haben, erzählt sie weiter.
Eis gefällig?
Bemerkbar macht sich das Wetter in der Eisdiele. Bei Sonnenschein ist schnell viel los. Aber bei den kalten Temperaturen sinkt die Kundenzahl. Deshalb sind bei schlechtem Wetter auch nur zwei Mitarbeiter da. Bei Sonne und blauem Himmel sind sie dagegen nachmittags mindestens zu neunt, erzählt Lima Gledison von der Eisdiele Buonissimo. Ein kleiner Trost: "Pistazieneis geht immer". Das werde völlig unabhängig vom Wetter gerne gegessen.
"Das kann man nicht übersehen, dass die Leute nicht so in der Stadt unterwegs sind", findet auch Pavlos Mouratidis vom Café Oyzeri. Eher wenige setzen sich trotzdem nach draußen. Dafür muss es schon sonnig sein, findet Herbert Vogt, der mit am Tisch sitzt. Er hat die Winterjacke wieder hervorgeholt.
Was sagen die Passanten?
Elke aus Dresden macht derzeit Urlaub in der Region. Am Wetter stört sie sich nicht. Die warmen Sachen hatte sie noch griffbereit. "Erstmal etwas Warmes trinken" möchte Melanie Schneider. Sie kauft heute nur Dinge, die sie wirklich braucht. Zum gemütlichen Schlendern lädt das Wetter nicht ein.
Die meisten Tische im Freien sind verwaist. Drei Männer sitzen trotz der Temperaturen draußen. Es ist schon frisch, finden sie. Sie hätten auch über Ausweichmöglichkeiten nach innen nachgedacht. Wenn es noch kälter wird, wollten sie rein gehen. "Ich finde es schon arg kalt", meint Maria Fiedler. Sie lässt ihr Fahrrad momentan wieder stehen. Die warme Unterwäsche hat sie wieder ausgepackt. Man merke es auch am Betrieb: "Bei Sonne sitzt hier alles voll. Da hätte man jetzt gar keinen Platz gekriegt".