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Windshausen
Wie ein schwerkranker Schweizer Bub in einem Rhöner Truck sein Glück fand
Sämi Weber aus der Schweiz hatte glänzende Augen. Gemeinsam mit Thorsten Eckert durfte er mit dem Truck durch die Rhön fahren.
Sämis Herzenswunsch wird erfüllt - die Rundfahrt durch die Rhön beginnt
Foto: Brigitte Chellouche | Sämis Herzenswunsch wird erfüllt - die Rundfahrt durch die Rhön beginnt
Brigitte Chellouche
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:25 Uhr

Den 13-jährigen Sämi Weber aus dem Kanton Glarus in der Schweiz und dem 46-Jahre alten Thorsten Eckert aus Windshausen verbindet dem ersten Anschein nach nichts. Doch beim intensiveren Studium kommen Gemeinsamkeiten hervor. Beide sind ausgesprochene Fans von Trucks und  Truckern. Thorsten berufsweise, Sämi durch das Fernsehen. Sämi ist Fan von Thorsten Eckert von der ersten Minute an. Er kennt ihn aus der Sendung "Asphaltcowboys". Sämi ist krank, er leidet an einer Cerebralparese.

Durch seine Krankheit kann er sich nicht artikulieren und nur wenig bewegen. Er kann aber jubeln und jauchzen und mit den Fingern deuten. Und mit den Augen strahlen. Jedes Mal, wenn Sämi im Schweizer TV Thorsten Eckert in der Sendung "Asphaltcowboys" sah, wurde er ganz aufgeregt, zeigte mit den Fingern auf Thorsten und jauchzte dabei. Das fiel den Eltern Martina und Fritz Weber und dem achtjährigen Bruder Nino auf. Sie erinnern sich an die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe, die Herzenswünsche von schwer kranken Kindern erfüllt. Vater Fritz rief in Zürich an und fragte nach. Das war im Frühjahr 2019.

Organisation arbeitete engagiert am Fall

Danach rührte sich lange nichts. Doch im Hintergrund arbeitete die Organisation engagiert an dem Fall, wie Mazyar Tännler, ehrenamtlicher Mitarbeiter und Wunschbegleiter, versichert. Über Facebook nahm die Stiftung Kontakt mit Thorsten Eckert auf und fragte nach, ob er Sämis Herzenswunsch erfüllen wolle.

Die Antwort lies nicht lange auf sich warten. "Das ist keine Frage, das ist eine Selbstverständlichkeit", sagt Thorsten Eckert. Er fühlt sich sehr geehrt, dass ein kleiner Junge aus der Schweiz ihn besuchen und mit ihm im Truck eine Runde fahren möchte. Die Organisation des Treffens lag in den Händen der Organisation Sternschnuppe, die als Übernachtungsort das Rhönparkhotel in Roth aussuchte. Durch Corona hat sich zwar einiges verzögert, doch der Termin steht.

Am Wochenende waren Sämi, Nino, Martina und Fritz Weber aus Ennenda/Schweiz in Windshausen. Glücklich und strahlend gingen sie auf Thorsten Eckert zu, dessen Freude sehr groß war, den kleinen schweizer Jungen Sämi kennenzulernen, der ihn durch das Fernsehen kannte. Und es herrschte sofort eine gute Stimmung unter den beiden Truckliebhabern. Sie mochten sich, waren sich sympathisch.

In den Augen konnte man das Glück sehen

Die Eltern von Sämi wirkten gelöst und glücklich, genauso wie Sämi auch. Er strahlte, jauchzte und kreischte vor Freude. In seinen Augen konnte man das große Glück sehen, als er die verschiedenen Trucks anschaute. Denn einige Trucker Kollegen von Thorsten Eckert stellten ihre bunten Trucks direkt neben seinen großen schwarzen LKW. Den Höhepunkt des Besuchs von Sämi und seiner Familie bildete jedoch eine Fahrt über die Hochrhönstraße im Truck und mit Thorsten als Fahrer. Im Kindersitz fest angeschnallt, genoss Sämi den Ausblick hoch oben auf der Beifahrerseite.

Überrascht von der schönen Landschaft hier und erfreut über die Gastfreundschaft der Familie Eckert genießen die Webers den Tag in Windshausen
Foto: Brigitte Chellouche | Überrascht von der schönen Landschaft hier und erfreut über die Gastfreundschaft der Familie Eckert genießen die Webers den Tag in Windshausen

Thorsten Eckert erzählte dabei Geschichten über die Landschaft. Überglücklich trafen sie nach der Rundfahrt in Windshausen ein und saßen noch lange zusammen. Einen Tag später fuhren Familie Weber und Wunschbegleiter Tännler wieder die 500 Kilometer in die Schweiz zurück, mit einem überglücklichen Sämi, der sicher noch lange an diesen besonderen Tag in seinem Leben denken wird. Genauso wie Thorsten Eckert, für den es eine Ehre war, einem kleinen Jungen aus der Schweiz dessen Herzenswunsch zu erfüllen.

Stiftung Sternschnuppe

Mazyar Tännler, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Stiftung Sternschnuppe, war als Wunschbegleiter von Sämi Weber dabei. Seit 2012 versieht er diesen Dienst freiwillig bei der Kinderhilfe Sternschnuppe.
Seit 1993 besteht in der Schweiz die Stiftung Sternschnuppe. Sie erfüllt schwer kranken Kindern Herzenswünsche. Pro Jahr sind das 180 Stück. Finanziert wird die Stiftung ausschließlich durch Spendengelder aus der Schweiz, von Firmen und Privatleuten.
Der Wunsch des Kindes wird an die Stiftung herangetragen. Grundsätzlich wird immer probiert, ob eine Erfüllung möglich ist. Die Erfüllung des Wunsches soll die engere Familie betreffen, die mit einbezogen wird. Es wird Kontakt zum Wunscherfüller aufgenommen. Bis jetzt seien immer positive Rückmeldungen gekommen. Die Geschäftsstelle der Stiftung übernimmt die Organisation des Hotels, des Termins, der Anreise und den finanziellen Teil dafür.
Dann wird der ehrenamtliche Wunschbegleiter kontaktiert und die Ausführung des Wunsches an ihn abgegeben. Sie sind "das Gesicht der Sternschnuppe", denn der vorherige Kontakt läuft nur über Telefon. Wichtigster Aspekt sei dass "das Erlebnis für das Kind soll so gut wie möglich gestaltet werden und es wird nur ein Wunsch pro Kind erfüllt". Der Tag soll in positiver Erinnerung bleiben. Der Lohn für die Wunschbegleiter sind die Dankbarkeit und die sichtbare Freude des Kindes, sagt Mazyar Tännler.
Quelle: che
 
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