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Herbstadt
Wildkatzen im Grabfeld vermehren sich
Bilder vom Wildkatzen-Nachwuchs
Foto: Bernd Knahn | Bilder vom Wildkatzen-Nachwuchs
Bernd Knahn
 |  aktualisiert: 08.11.2019 02:11 Uhr

Vor knapp einem Jahr gelang Bernd Ress in einem in seinem Besitz befindlichen Waldstück die Aufnahme einer Wildkatze. Die Presse berichtete damals ausführlich darüber. Lange war sich der Herbstädter Naturschützer nicht sicher, ob es sich um ein männliches oder um ein weibliches Tier handelte. Auf Grund einiger von vor drei Wochen gemachten Aufnahmen geht er nun davon aus, dass es sich um eine Katze, also ein weibliches Tier, handelte. Sie war mit drei etwa sechs Monate alten Kätzchen an der Futterstelle aufgetaucht, wo er sie bereits im Herbst 2018 als Einzelgängerin fotografieren konnte.

"Lange habe ich gedacht, dass es sich um einen Kater handelte, mittlerweile habe ich festgestellt, dass auch weibliche Wildkatzen ihr Revier markieren. Die Tatsache, dass sie nun mit drei Jungtieren an die Futterstelle gekommen ist, zeigt, dass es sich um ein weibliches Tier handeln muss", so Ress.

Wildkatze ist massiger und größer als die Hauskatze

Dass die Wildkatze zurück ist, wurde gerade von Jägern, die in den Revieren zwischen Trappstadt, Eyershausen, Bad Königshofen, Herbstadt und Breitensee unterwegs sind, schon öfters bestätigt. Die extrem scheuen und geschützten Tiere halten sich vor allem in struktur- und waldreichen Gebieten auf, wo sie immer schnell Deckung und Schutz finden können. Die Wildkatze ist massiger und größer als die Hauskatze. Sie hat einen buschigen, dreifach schwarz geringelten Schwanz und auf dem Rücken einen durchgehenden Aalstrich. Sie kann bis zu einem Meter groß werden.

Seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts versuchte man, durch Auswilderungsmaßnahmen die Wildkatzenpopulation wieder anzuheben. Zuwanderungen für das geschützte Tier sowohl für Rhön-Grabfeld als auch für die Haßberge kommen möglicherweise aus Thüringen. Dort gibt es mit dem 16 000 Hektar großen Naturschutzgebiet Hainich das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands, das sich zu einem "Eldorado" für die Wildkatze entwickelt hat.

"Eine Katze benötigt ein Revier von zwei bis neun Quadratkilometern, je nachdem wie die Dichte des Nahrungsangebotes ist", so der passionierte Naturliebhaber, der davon ausgeht, dass sich die Wildkatzenbestände weiter erhöhen werden. "Im Bereich des Gebietes der Fotofallenkamera müssen es wenigstens schon fünf sein, wenn man die drei jungen Tiere, die Katze und den Kater dazu rechnet", meint Ress abschließend.

 
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