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Niederlauer
Wiesenmühle: Wie der Biber den Kessners zu schaffen macht
Zahlreiche Bäume entlang der Lauer rund um die Wiesenmühle sind angenagt. Besitzer Michael Kessner sorgt sich um die Sicherheit der Vorbeilaufenden. Wie könnte das Problem gelöst werden?
Die Biber-Bissspuren an zahlreichen Bäumen entlang der Lauer rund um die Wiesenmühle sind deutlich zu erkennen.
Foto: Kristina Kunzmann | Die Biber-Bissspuren an zahlreichen Bäumen entlang der Lauer rund um die Wiesenmühle sind deutlich zu erkennen.
Kristina Kunzmann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:37 Uhr

Wenn die Wiesenmühle zwischen Niederlauer und Burglauer sprechen könnte, hätte sie sicher viel zu erzählen. Davon, wie sie, die einstige Gemeindemühle, 1871 von Georg Kessner gekauft wurde. Wie damals zwei Mahlgänge mit einem Wasserrad angetrieben wurden. Wie Stürme, Umbauten, Kriege und die Vielzahl ihrer Besitzer und Bewohner seit dieser Zeit sie prägten. Doch an diesem sonnigen Dezembermorgen im Jahr 2020 erzählt nicht die Mühle selbst, sondern ihr heutiger Besitzer, Michael Kessner. Und zwar eine Geschichte, in der ein kleiner pelziger Geselle eine Rolle spielt: Der Biber. Dieser macht den Kessners wie vielen anderen Landbesitzern seit längerem zu schaffen.

Idyllisch liegt die Wiesenmühle inmitten von Natur zwischen Niederlauer und Burglauer.
Foto: Kristina Kunzmann | Idyllisch liegt die Wiesenmühle inmitten von Natur zwischen Niederlauer und Burglauer.

Seit 1977 führt Michael Kessner die idyllisch an der Lauer gelegene Wiesenmühle. Er übernahm sie von seinem Vater, der ebenfalls den Namen Michael Kessner trug. Heute wird noch ein spezielles Vollkornmehl in der Mühle gemahlen. Des Weiteren betreiben Michael und seine Frau Dora Kessner seit 1993 einen Mühlenladen. Dort werden Produkte rund um Naturkost und gesunde Ernährung sowie Geschenkartikel und Tiernahrung angeboten.

Seit Jahren tragen die Obstbäume keine Früchte mehr

Zum Müllerhandwerk gehörte und gehört es, in und mit der Natur zu arbeiten. Doch was Michael Kessner beim Spaziergang durch die umfangreichen Wiesen unmittelbar um die Mühlengebäude herum zeigt, bereitet dem Natur- und Tierfreund Kopfzerbrechen. Ein Großteil der Bäume ist angenagt, manche gar bereits umgeknickt. Die Biber-Bissspuren sind mitunter deutlich zu sehen, teilweise sind die Bäume bis auf eine Höhe von etwa einem Meter beschädigt.

Einige der angenagten Bäume sind bereits umgestürzt.
Foto: Kristina Kunzmann | Einige der angenagten Bäume sind bereits umgestürzt.

"Früher hatte ich nicht so viel Zeit, da ist mir das gar nicht so aufgefallen", sagt der 73-jährige. "Doch wenn ich heute über die Wiesen laufe und es an den Bäumen hell leuchten sehe, ärgere ich mich sehr und werde fast verrückt". Seit Jahren würden seine Obstbäume nichts mehr tragen - alle angenagt. Die Einstiegsgänge an den Hängen hinunter zur Lauer, wo die Tiere offenbar ins Wasser und hinaus tapsen, sind ebenfalls deutlich erkennbar. Die Schäden würden sich an der Lauer bis hinunter in den Ort Niederlauer hinein ziehen. An der Saale sei es noch schlimmer, so Kessner.

Eine Lösung für das Problem ist nicht in Sicht

"Was passiert, wenn es mal einen Sturm gibt und ein Baum auf die Gebäude oder - noch schlimmer - auf einen Menschen fällt?", fragt sich Kessner. Er sorgt sich auch um Spaziergänger, die nahe seines Gartens an der Lauer unterwegs sind. Ein entsprechendes Hinweisschild hat er bereits aufgestellt.

Doch wie der Schwierigkeiten Herr werden? Den Biber zu bejagen ist strafbar, denn er ist geschützt. Und die entsprechenden Bäume zu fällen sei auch nicht erlaubt, so Kessner. Zusammen mit mehreren Behörden habe er bereits nach einer Lösung gesucht, doch bisher keine gefunden. Er berichtet auch von einem Fonds für durch den Biber verursachte Schäden. Aus diesem Fördertopf habe er aber nichts erhalten, so Kessner.

Auch dieser Baum im Garten der Kessners wurde bereits in Mitleidenschaft gezogen.
Foto: Kristina Kunzmann | Auch dieser Baum im Garten der Kessners wurde bereits in Mitleidenschaft gezogen.

Er finde es erschreckend, sagt er, dass die Tiere inzwischen sogar die sehr nah an den Gebäuden befindlichen Bäume beschädigen würden. "Nachts habe ich es auch schon gluckern gehört. Als ich dann nachschaute, habe ich einen Biber in der Lauer schwimmen sehen", erinnert sich Kessner. Wie es weiter gehen soll mit den angenagten Bäumen und den immer neu entstehenden Schäden, verursacht durch einen kleinen pelzigen Gesellen? Michael und Dora Kessner wissen es nicht. Wenn die altehrwürdige Wiesenmühle sprechen könnte, sie wüsste wohl auch keine Lösung.

 
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  • GerhardSchwab
    Eine Lösung gibt's seit langem: eine Drahthose um die Bäume. Die Wiesmühle muss schon sehr einsam und weit im Hinterland liegen, das sich das bis dahin noch nicht rumgesprochen hat. Einfach am Landratsamt anrufen, die beraten
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  • waldtom1
    Der Bund Naturschutz hat die Biber eingesetzt uns sollte nach meinem Verständnis auch als Verursacher für alle Schäden haften. Es kann doch nicht sein, dass die Allgemeinheit bzw. die Eigentümer für alle Schäden aufkommen.
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  • GerhardSchwab
    zu waldtom1: die Aussetzung der Biber wurde vom Landwirtschaftsministerium genehmigt. Forderungen also an Frau Kaniber stellen. Und Verursacherprinzip, eine gute Idee. Schäden durch Grundwasservergiftung mit Gülle. Wer bringt die Gülle aus?
    Und wer zahlt die hunderte Millionnen Schaden, den die CSU-Leuchte Scheurer verursacht hat und immer noch verursacht?.....
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