Langsam kehrt wieder die Kultur und damit das Leben ins Kloster Wechterswinkel zurück. Nachdem bereits in den Pfingstferien Wolfgang Klösel mit seiner Klavierklasse den Anfang gemacht hatte, luden nun junge Talente aus dem gesamten Spektrum der Kreismusikschule zu ihrem Sommerkonzert im Rahmen der Konzertreihe "Junges Podium" in das Kreiskulturzentrum ein. Schulleiter Frank Stäblein war sichtlich erleichtert, dass nach der langen Corona-Pause nun wieder öffentliche Auftritte möglich sind.
Am Ende des rund anderthalbstündigen Konzertes war er dann auch stolz auf seine Schüler: "Ich bin von euren großartigen Leistungen überrascht und tief beeindruckt. Ihr habt ein tolles Konzert geliefert", freute er sich. Trotz monatelangem Lockdown, trotz Online-Unterricht, trotz fehlender persönlicher Kontakte hätten sie an ihrer Liebe zur Musik festgehalten. "Ihr seid Amateure, aber ihr habt heute professionelle Leistungen gebracht. Der Landkreis kann stolz auf seine Schüler der Kreismusikschule sein", so das dicke Lob des Schulleiters.
Abwechslungsreich und kurzweilig
Seine Worte nur bestätigen konnten die Besucher, die an diesem Nachmittag bei hochsommerlichen Temperaturen in den Genuss eines abwechslungsreichen, kurzweiligen Streifzuges durch verschiedene musikalische Epochen mit Werken weltweit berühmter, aber auch von nicht so bekannter Komponisten kamen. Dabei erlebte das begeisterte Publikum junge Künstler, die nicht nur ihre Instrumente fast schon meisterlich beherrschten, sondern denen man auch - trotz höchster Konzentration – ihre Freude an der Darbietung ihres Könnens deutlich ansah.
Das merkte man schon bei der jungen, erst sieben Jahre alten Sonja Wolters, die auf dem Steinway-Flügel in Alexandre Tansmans Garten ("au jardin") entführte. Wie sie zeigten auch Xenia Makowski mit Werken von Alexandre Tansman und Dimitri Kabalewski, Julius Göppner mit Stücken von Manfred Schmitz und Frederic Chopin sowie Marie Keßler (Werke von Edvard Grieg, Alexandre Tansman und Theo Palm), dass sie von Musiklehrer Wolfgang Klösel schon sehr viel gelernt haben. Ihre große Klasse auf den schwarzen und weißen Tasten stellten Sophie Lemmerich ("Nocturne cis-moll" von Frederic Chopin) und insbesondere Lena Gütling mit der "Nocturne op. 48 Nr.1 c-moll" (Chopin) aus der Klasse von Antje Albu in eindrucksvoller Weise unter Beweis.
Begeisterter Applaus als verdienter Lohn
Ganz andere Töne und vor allem einen gänzlich anderen Rhythmus schlug Benito Klinger (Klasse: Julia Meschederu) auf dem Klavier an. Sein "Groover" von Jürgen Moser lud zum Mitgrooven ein. Vom Barockmeister Johann Seastian Bach über den italienischen Komponisten der Frühromantik, Fernando Carulli, bis hin zum zeitgenössischen Jiri Horacek reichte die breite Palette, die der junge Gitarrist Noel Mainz aus der Klasse von Ludger Unland gekonnt und souverän darbot. Begleitet von Julia Meschederu bzw. von Wolfgang Klösel am Klavier verzauberten Rosa Braun (aus "Konzert a-moll op. 21" von Oskar Rieding), Julia Emmerling (aus "Sonatine G-Dur op. 100" von Antonin Dvorak sowie aus "The Boy Paganini" von Edward Mollenhauer) und Lea Schinski (aus "Sonatine G-Dur op. 100" von Antonin Dvorak) mit ihrem Violinenspiel das Publikum. Katharina Goehtz (aus "Konzert D-Dur für Flöte und Orchester" von Luigi Boccherini ) sorgte schließlich – begleitet von ihrer Freundin Luise Räder auf dem Klavier – mit ihrer Querflöte ebenso wie Mia Manger (begleitet von Cosima Wagner) aus der Klasse von Gunda Schwen für einen mitreißenden Farbtupfer. Mia Manger ließ dabei mit ihrem Instrument aus "La Flute de Pan" von Jules Mouquet förmlich die Vögel im Konzertsaal zwitschern. Begeisterter Applaus war der verdiente Lohn für die jungen Nachwuchskünstler.